22.May 2022 |
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Le fermier qui parlait aux carottes et aux étoiles / Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprachvon Julia Mattera
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Belletristik
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Robert Walsch ist ein besonderer Eigenbrötler. Den elterlichen Hof betreibt er gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Elsa, die sehr zu seinem Missfallen aus der alten Scheune einen Gasthof gemacht hat. Nun kommen tagtäglich Touristen auf seinen Grund und Boden, schlafen und lassen sich seine Gerichte munden. Eigentlich müsste man meinen Robert würde sich darüber freuen, aber er hat es nicht so mit Menschen. Außer seiner Schwester und ihren zwei Raufbolden Charlotte und David lässt er niemanden an sich heran.
Seit seinem 10 Lebensjahr zieht er sich immer weiter in sein Schneckenhaus zurück und blüht nur richtig auf, wenn er sich im Gemüsegarten um seine Schützlinge kümmern kann. Die Tomaten werden zärtlich in der Hand gewogen, den Möhren das Grün vom Schmutz befreit und auch die Zucchini dürfen sich täglich über liebe Worte freuen.
Robert hat ein ganz besonderes Verhältnis zu Pflanzen und zu Tieren. So bringt er jeden Abend seine Hühner ins Bett und erzählt den Ziegen Geschichten.
Wenn er in seine Küche geht und aus dem liebgewonnenen Gemüse die wohlschmeckendsten Gerichte zaubert will er in erster Linie eins - allein sein. Doch seit einiger Zeit hat er eine neue Aushilfe. Hassan. Seine Mutter, Fatima, kümmert sich um die Wirbelwinde, während Elsa sich um die Gäste kümmert. Der junge Hassan, so scheint es Robert zunächst, hält wie seine Vorgänger nichts von der Natur und seinem Gemüse. Deshalb versucht er ihn möglichst schnell zu vergraulen.
Aber Hassan ist hartnäckig und Fatima ist eine von den wenigen Frauen, die es schafft hinter Roberts Fassade zu blicken. Denn im Grunde hat auch Robert ein weiches Herz, er weiß es nur noch nicht.
So kommt es, dass Robert auch Hassan lernt, und er langsam aber sicher seine Sicht auf die Dinge und die Menschen neu überdenken muss. Fatima wird zu einer Freundin, mit der man auch wunderbar schweigen kann. Als Robert glaubt sich endlich wieder auf sicherem Terrain zu bewegen kommt frischer Wind auf den Hof - Maggie.
Roberts Gefühle fahren Achterbahn und das macht ihm mehr Angst als er ausdrücken kann. Nur sein Gemüse, seine Tiere und der große Hund Calimero bleiben beständig und stützen Robert. Wird es nicht aber doch mal Zeit, die Nase etwas weiter hervor zu schieben und sich auf etwas neues einzulassen?
Elsa wünscht sich nichts sehnlicher als das für ihren Grantler und auch die Zwillinge merken, dass sich etwas ändern muss. Eigentlich hat Robert gar keine Chance sich zu wehren, aber kann ein Mensch sich nach so langer Zeit wirklich noch ändern?
Le fermier qui parlait aux carottes et aux étoiles / Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach ist ein Buch, dass ich von der ersten bis zur letzten Seite geliebt habe. Die Sprache, die Charaktere und die Entwicklung sind auf den Punkt genau. Man würde fast sagen können, es ist ein Gedicht. Man spürt in jedem Satz die Liebe zur Natur, zu den Menschen und zum geschriebenen Wort. Anders kann ich es gar nicht ausdrücken.
Wenn ich es nicht gerade gelesen hätte, würde ich es glatt sofort noch einmal lesen.
Robert ist wirklich ein komischer Kauz, aber er hat das Herz am rechten Fleck und das spürt man von der ersten Seite an. Die Zwillinge verlangen ihm und seinem geliebten Garten einiges ab. Trotzdem liebt er sie abgöttisch. Auch seine Tiere sind ihm heilig und seine Küche sowieso. Er macht eine enorme Entwicklung durch, doch ich fand sie nicht übertrieben. Es sind kleine Schritte und immer mit sehr viel Vorsicht.
Schon bei den ersten Szenen, die Robert und auch Hassan im Gemüsegarten haben, möchte man sich raus begeben, die Hände in den Boden stecken und etwas anpflanzen. Mit der Liebe zur Natur spricht das Buch definitiv den Zeitgeist an und wer sich am Ende noch in der Küche austoben will, kann das mit einigen Rezepten am Ende des Buches tun. Lest dieses Buch nicht mit leerem Magen, das bekommt dem Kühlschrank nicht ;o)
Ich habe jetzt definitiv Lust mich auf die Suche nach einem französischem Restaurant zu machen.
Dieses Buch ist eine glasklare Empfehlung für euch und das von mir - die mit französischen Werken bisher wenig gute Erfahrungen gemacht hat.
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