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08.

Jan 2020

~nef
Rezensionsexemplar

Hauptsache, der Baum brennt

Cover Hauptsache der Baum brennt

Sarah Christkind hat im Moment von allem ausreichend - und in erster Linie von allem die Schnauze voll. Ihr Ehemann hat sie gegen ein jüngeres Modell ausgetauscht, ihre beiden Kinder durchleben gerade mit Vorzeigezickereien die Pubertät und zu allem Überfluss hat sie am Abend zuvor definitiv zu tief ins Glas geschaut. Ihr Kopf schmerzt, sie hat eindeutig zu wenig Schlaf bekommen und vor ihrer Haustür steht ein ziemlich ansehnlicher Typ. Wenn man sich jetzt den weißen Rauschebart und die Weihnachtsmannkluft wegdenkt, könnte er glatt ihren feuchten Träumen entsprungen sein. Leider hat dieser sexy Weihnachtsmann den falschen Tag oder zumindest die falsche Uhrzeit erwischt. Während Sarah versucht ihren Fokus zu konzentrieren, versucht ihr der Rauschebart allen Ernstes weiß machen zu wollen, dass sie jetzt sein neues Christkind sei. Schließlich passt der Name und er sei ja auch hier mit seinem Schlitten gelandet.
Das wirklich prachtvolle Gefährt steht nur wenige Meter weiter und lädt direkt zur gemütlichen Schlittenfahrt ein.

Nur langsam dämmert ihr, dass der Weihnachtsmann nicht nur der festen Überzeugung ist, sie sei das Christkind - oder zumindest ab jetzt das aktuelle, er behauptet auch steif und fest der echte Weihnachtsmann zu sein. Leider ist ihm da ein kleines Malheur passiert. Er hat, natürlich nur aus Versehen, das Christkind umgebracht und braucht nun ein neues. Also sie.

In ihrer Laufbahn als Psychologin sind Sarah schon einige skurrile Geschichten unter gekommen, aber einen echten Weihnachtsmann hatte sie auch noch nicht. Ihre Berufsehre verweigert es ihr ihn wieder vor die Tür zu setzen und so beginnt die Suche nach der wahren Identität des Weihnachtsmannes, der Leiche des Christkindes und natürlich dem Plan Weihnachten zu retten.

Sina Beerwald landet ab sofort auf meiner 'Muss ich im Auge behalten'-Liste. Die Geschichte um Sarah Christkind und den Weihnachtsmann ist nicht nur brüllend komisch, sie hat natürlich auch einen moralischen Kern. Ich habe es so genossen dieses Buch zu lesen, dass ich am Ende immer langsamer geworden bin.
Es ist gar nicht die eigentliche Geschichte das wirklich unterhaltsame an dem Buch, sondern die Situationskomik. Was für Sarah und ihre Kinder völlig normal ist, bringt den Weihnachtsmann komplett aus dem Gleichgewicht. Eine Rolltreppe gibt es nun mal nicht im Haus des Weihnachtsmannes.

Das Buch musste ziemlich lange auf meine Aufmerksamkeit warten und es tut mir wirklich leid, dass ich dem Ruf erst jetzt gefolgt bin. In jedem Fall ist dieses Buch vollgepackt mit Lesevergnügen rund um den allgemeinen Vorweihnachtstrubel und im speziellen der Findung zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben.

Eine glasklare Empfehlung von mir - auch für Weihnachtsmuffel.

Einen lieben Dank an den Droemer Knaur-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Wie immer habe ich mich von der Vergabe in meiner Meinung nicht beeinflussen lassen.

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