30.May 2021 |
~nef
Orangenblütenjahrvon Ulrike Sosnitza
Tags:
Romantik
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Nun ist es geschafft, endlich! Während die Möbelpacker Nellys Habseligkeiten in der neuen Wohnung in München verteilen, kann sie es noch gar nicht richtig glauben.
Sie hat den Schritt tatsächlich gewagt und alle Zelte in ihrer alten Heimat abgebrochen. München war natürlich eine ganz andere Hausnummer als Kleinfelden und ein wenig einsam fühlte sie sich hier dann doch. Aber sie hatte ja Mona, ihre Freundin und zukünftige Chefin, und die gab sich alle Mühe um ihre Freundin auf andere Gedanken zu bringen.
Als sich Nellys Kinder ankündigen, beschließt sie einen Apfelkuchen für sie zu backen. Auf dem berühmten Viktualienmarkt entdeckt sie ihre liebste Apfelsorte, die sogleich von einem sehr attraktiven Mann komplett aufgekauft wird. Als er jedoch ihr enttäuschtes Gesicht sieht, überlässt er ihr die benötigte Menge für ihren Kuchen. Nelly ist hocherfreut und guten Mutes. Der kommende Samstag wird schwer werden und sie ist bereits jetzt nervös.
Wie werden ihre Kinder ihre neue Wohnung finden? Können sie einen halbwegs entspannten Nachmittag verbringen oder steckt die Trauer an diesem Tag zu tief?
Es wird dann genau ein Jahr her sein, dass Martin verstorben ist. Der Vater ihrer Kinder, ihr Ehemann und der Betrüger. Sie kann es noch immer kaum glauben, dass er sie jahrelang betrogen hat und dann auch noch mit ihrer besten Freundin! Ein Kind haben sie zusammen und sie als betrogene Ehefrau musste die mitleidigen Blicke der Nachbarn ertragen. Nein, Kleinfelden liegt weit hinter ihr zurück. München war ein Neuanfang und das sollten ihre beiden Kinder doch verstehen, oder?
Während Nelly sich langsam in München und in der neuen Apotheke einlebt beginnt sie das Leben zu genießen. München zu Fuß ist ja schön, aber auf dem Rad entfaltet es erst so richtig seinen Zauber. Und so kommt es, wie es kommen musste - ein unglücklicher Zufall und sie prallt an eine Autotür. Gott sei Dank passiert ihr nicht allzu viel und so ganz nebenbei sieht sie sich ihrem Mädchenschwarm gegenüber. Die blauen Augen funkelten noch immer so berauschend und zogen sie magisch an. War sie denn schon bereit für einen Neuanfang in Sachen Liebe?
Und wieso kommt ihr alter Nachbar Ludwig ständig zu ihr nach München? Nelly schwirren die Sinne und manchmal muss man sich den Kopf einfach freipusten lassen und über den Dingen schweben.
Orangenblütenjahr habe ich 2019 von einer lieben Freundin zum Geburtstag geschenkt bekommen. Nun war es endlich an der Zeit mich diesem wundervollen Buch zu widmen und gemeinsam mit Nelly München zu erkunden.
Tatsächlich kenne ich München durch einige Besuche etwas und habe somit ein paar Orte wieder erkannt. In solch einem schönen Café wie es hier im Buch vorkommt, war ich jedoch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Ich mochte Nelly von Anfang an. Sie brauchte ganz dringend einen Tapetenwechsel und ich konnte ihre Gedanken und ihre Wut so gut nachvollziehen. Ich hätte genauso gehandelt und wohl ähnliche Gedanken wie sie gewälzt. Das nicht jeder mit ihrer Entscheidung glücklich ist, ist ja klar. Aber den Gegenwind fand ich dann doch etwas heftig.
Als dann die Männer in ihr Leben kamen war schnell klar, wer da am Ende die Nase vorn haben wird. Dass es für sie total neu ist, nach so vielen Jahren Ehe wieder auf dem Markt zu sein fand ich amüsant und ich mochte ihre Veränderung sehr. Vom grauen Mäuschen zur strahlenden Frau war es ein steiniger Weg, aber Mona stand ihr zur Seite.
Mona ist sowieso die beste Person überhaupt. Solch eine Freundin braucht jeder der mal Kummer hat. Wobei die Nachbarn im Haus auch sehr charmant sind.
Wie auch schon Novemberschokolade und Hortensiensommer ist auch Orangenblütenjahr wieder ein Wohlfühlbuch. Auch wenn es mich am Ende nicht ganz so begeistern konnte wie die anderen beiden. Das lag für mich hauptsächlich am Ende des Buches, da ich ein - nennen wir es Event - zu einseitig geführt fand. Auch hätte ich mir mehr Interaktionen mit den anderen Hausbewohnern gewünscht. Nelly wurde hier von einigen Nachbarn liebevoll aufgenommen und ab und an kamen diese dann auch noch mal vor, aber mir fehlte ein wenig dieses Gemeinschafsgefühl, dass es in diesem Haus ja offenbar gibt.
Ja, das ist jammern auf hohem Niveau - ich weiß. Aber es hätte halt die Sache noch etwas runder für mich gemacht.
Nun liegt noch ein Roman von Ulrike Sosnitza bereit und ich bin schon gespannt wohin sie mich dieses Mal entführen wird.
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