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18.

Jun 2016

~ND

Edge of Glory

Rosalia "Lia" Conti führt alles andere als ein glamuröses Leben. Auf der High School war sie nie sonderlich beliebt und auch jetzt, wo sie das örtliche Community College in ihrer kleinen texanischen Heimatstadt besucht, hat sich daran nicht wirklich viel geändert. Als Tochter von sehr strengen italienischen Eltern hatte sie außerdem nie die Möglichkeit sich wirklich ausleben oder entfalten zu können. Deshalb hat Lia auch kaum Erfahrungen mit Jungs.
Bald soll sich das aber ändern, denn sie wurde an ihrer Traumuni in Kalifornien angenommen und kann sich damit endlich den ständig wachenden Augen ihrer Eltern entziehen. Bis es soweit ist muss sie allerdings weiter im Restaurant ihrer Eltern aushelfen und sich mit den gleichen fiesen Mädchen wie zu ihrer Schulzeit herumschlagen. Zumindest bis ein unvorhergesehener Besucher Lias ruhiges Leben als Mauerblümchen gehörig auf den Kopf stellt.
Denn der Gast der mit zwei seiner Teamkollegen in Lias Familienrestaurant auftaucht ist niemand anderes als die Schwimmlegende und Olympia-Goldmedaillen-Gewinner Jay Morningstar. Der Jay Morningstar, dessen Poster schon seit einiger Zeit in Lias Schlafzimmer hängt.
Lia hätte niemals erwartet, dass ein Frauenschwarm wie Jay sie auch nur eines Blickes würdigen würde, doch aus irgendeinem Grund scheint er sie zu mögen und ihre Gesellschaft zu suchen. Jay und seine Familie sind allerdings die Medienlieblinge schlechthin (wenn auch nicht immer im positiven Sinn) und so dauert es natürlich nicht lange, bis auch Lia in den Medienrummel verwickelt wird – und nicht alle sind ihr da wohlgestimmt...

Zu Edge of Glory von Magan Vernon habe ich aufgrund einer kurzen aber dafür sehr lustigen und sympathischen Leseprobe gegriffen. Leider hat sich dieser sehr positive kurze Eindruck aber überhaupt nicht im Buch durchgesetzt. Dort wirkte Lia wie eine sympathische und leicht chaotische Heldin und Magan Vernons Schreibstil clever und flüssig. Der Schein hat aber leider getrügt, denn schon nach kürzester Zeit konnte ich Lia nicht mehr sehen. Sie lässt sich von ihrer Familie und allen anderen unterbuttern und hat ziemlich wenig Selbstbewusstsein. Das finde ich nicht weiter schlimm, solang es eine Entwicklung im Buch gibt. Leider ist das aber damit gepaart, dass sie sonst keinerlei Persönlichkeit hat und ihr Charakter zweidimensional und langweilig war und blieb. Außerdem ist die Art und Weise, wie sie manchmal über ihre beste Freundin denkt und redet unter aller Kanone: Sie macht eklige Geräusche mit ihrer Zahnspange, hat buschige Augenbrauen, struppige Haare usw. Diese Einwürfe hatten nicht mal einen Zweck sonder wurden vollkommen zusammenhangslos in die Geschichte geworfen und haben bei mir einen wirklich schlechten Eindruck hinterlassen.
Auch Jay war alles andere als ein tiefgründiger Charakter. Über ihn werden immer wieder irgendwelche Details in den Raum geworfen, die wohl seine Figur aufbauen sollten, allerdings war er am Ende immer noch nicht mehr als ein simpler Nebencharakter was die Komplexität seiner Figur anging. Außerdem leistet er sich manchmal Dinge, die so einfach nicht in Ordnung gehen (z.B. gehen er und Lia gemeinsam auf eine Hochzeit, auf der Lia ihn stundenlang nicht sieht, während Jay mit seiner Ex-Freundin feiert) und die vollkommen unter den Tisch gefegt werden.
Auch sonst gibt die Geschichte nicht wirklich viel her. Handlung gibt es eigentlich nach dem ersten Kennenlernen kaum noch und ich habe mich die meiste Zeit ziemlich gelangweilt. Dazu kommt, dass der Schreibstil im besten Fall mittelmäßig war und über weite Teile der Geschichte ziemlich amateurhaft daherkam. Die Dialoge klangen oft furchtbar kitschig und gestelzt und schlichtweg unnatürlich. Außerdem hat es Magan Vernon mit dem Schmalzfaktor so dermaßen übertrieben, dass Edge of Glory für mich einfach nur kitschig anstatt romantisch für mich war.

Unter Strich fand ich Edge of Glory von Magan Vernon so unnötig, langweilig und einfach nur nervig, dass ich in Zukunft vermutlich einen weiten Bogen um diese Autorin machen werde.

Edge of Glory erscheint am 20. Juli 2016.

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