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28.

May 2016

~nef

Wenn Amor nicht zuhört

Tags: Romantik
Cover Wenn Amor nicht zuhört

Laura hat heute Geburtstag, aber die Feierlaune ist ihr gehörig vergangen. Als sie aus ihrem Briefkasten den Umschlag der Eliteschule fischt, an der sie sich als Lehrerin beworben hat, ist ihr klar, sie hat die Stelle nicht bekommen. Wer eine Anstellung erhält, wird telefonisch informiert, aber ein Brief bedeutet nichts Gutes.
Weder ihre Eltern noch ihr Bruder teilen ihren Pessimismus und müssen sich dann doch geschlagen geben, Laura hat die Stelle wirklich nicht bekommen.
Was nun? Sie ist 26, hat ihr Studium mit Bravur abgeschlossen und steht jetzt vor dem Nichts. Da bringt ihr Vater sie auf eine Idee: ein Auslandsjahr. Vielleicht war das der Grund für ihre Absage. Und wenn nicht jetzt, wann dann?
Ihr Traum ist es nach New York zu gehen und glücklicherweise kann ihr da jemand helfen: Caro.

Nur wenige Wochen später sitzt Laura aufgeregt im Flieger und kann es kaum erwarten ihre neue Gastfamilie kennen zu lernen. Sie soll auf die Kinder von Vanessa Sutton aufpassen und sie unterhalten. Insgeheim hofft sie allerdings auch, dass sie den Kindern ein wenig das wahre Leben nahebringen kann.
Noch vor dem Abflug kann sie ihre Geduld erproben, als ein Herr ziemlich übellaunig von einer aufgeregten Stewardess neben ihr platziert wird. Er macht seinem Ärger am Telefon lautstark Luft und unterhält damit den halben Flieger. Laura kann es nicht fassen, wie kann man nur so drauf sein? Die Unterbringung in der 'Holzklasse' ist eine 'Zumutung' und wird 'Konsequenzen' haben.
Während das Flugzeug sich in die Luft bewegt, beschließt Laura sich abzulenken. 10 Stunden Flug könnten sonst sehr lang werden. Aber so einfach wird es nicht. Ihr Sitznachbar achtet überhaupt nicht auf sie und breitet seine Zeitung über ihr aus. In Laura brodelt es eine Weile, bis sie, ganz auf Diplomatie bedacht, ihren Nachbarn auf sein Fehlverhalten hinweist. Als Lehrerin weiß sie schließlich, wie sie mit derlei Menschen umzugehen hat.
Nach einer hübschen Ansprache und wenig Gegenwehr ist endlich Ruhe.

Adrian Anger kann es nicht fassen. Da sitzt dieses junge Ding neben ihm und liest ihm die Leviten. Ihm! Adrian Anger! Offenbar hat sie überhaupt keine Ahnung wer er ist, sonst würde sie schmelzend in ihrem Sitz liegen.
Der Tag fing schon schlimm an und drohte in einer Katastrophe zu enden. Als ihm die Frau auch noch Kaffee über die Hand kippt, weil sie ein Kind auffängt, ist alles vorbei. Er rastet aus, was ihm im Nachhinein dann doch peinlich ist. Aber er wird sie eh nie wiedersehen, also was soll's.
Zu allem Überfluss hatte sein bald Ex-Assistent vergessen den Fahrdienst zu buchen. So musste er sich ein Taxi nach Hause nehmen, während Ms. Neunmalklug von einem Chauffeur abgeholt wird. Komisch, dabei sieht sie gar nicht nach Geld aus.

Laura ist angekommen und will sich auf ihre neue Rolle stürzen. Schnell merkt sie, das Vanessa ihre Kinder zwar liebt, mit ihnen aber eigentlich nichts anfangen kann. Einen Vater gibt es nicht und der derzeitige Lebensgefährte scheint so etwas wie ein Ersatz zu sein. Die beiden Kinder Elise und Henry haben in den letzten Jahren viele Erzieherinnen in die Flucht gejagt, erfährt Laura von der Haushälterin Maria, aber Laura lässt sich nicht einschüchtern. Sie merkt allerdings bald, dass sie sich ihren Stand erst erkämpfen muss.

Adrian musste immer wieder an diese Frau aus dem Flieger denken und plötzlich steht sie vor ihm. Als er zu seiner wöchentlichen Geigenstunde zu Elise und Henry Sutton kommt, steht sie plötzlich vor ihm. Na sowas. Dann ist sie wohl die neue Angestellte und sie werden sich jetzt häufiger über den Weg laufen. Es scheint ganz so, als wäre Laura das überhaupt nicht recht, aber dummerweise wohnen sie nun im selben Haus. Da begegnet man sich zwangsweise.
Diese Frau fasziniert ihn. Offenbar scheint sie kein Interesse an Musik zu haben, sonst würde sie ihn ja wohl kennen und sich nicht so abweisend verhalten. Oder tut sie es gerade deshalb?

Der letzte Liebesroman von Elke Becker den ich noch ungelesen auf meinem Reader hatte, musste nun endlich mal dran glauben. Und natürlich konnte er mich wieder begeistern. Lediglich am Ende ging es mir etwas fix, aber dazu später mehr.
Laura ist jung und motiviert die Welt zu verbessern. Sie sprüht vor Energie und man kann sie einfach nur mögen.
Adrian hingegen ist eher reserviert und hat in seiner Beschreibung starke Ähnlichkeit mit einem anderen, durchaus bekannten Geiger ;o) Woher das wohl kommt ...?
Er scheint es gewohnt zu sein, dass alles nach seiner Pfeife tanzt, schließlich ist er der große weltberühmte Geiger. Gerade dieses Getue hat mich etwas genervt, denn man merkt sehr wohl, dass er einen sehr weichen und liebevollen Kern hat. Er ist in der Rolle des Stargeigers gefangen und versucht immer wieder sich selbst zu präsentieren.
Nach dem ersten Zusammentreffen im Flugzeug ist klar, da wird es spannend werden und das wird es auch. Laura will keine Beziehung oder sonstiges. Sie ist in New York um das Leben der zwei Kinder zu verändern. Ein wenig hat es mich an 'Eine zauberhafte Nanny' erinnert ^^ Wer den Film kennt und das Buch liest, wird wissen was ich meine.

Henry hat sich schnell in mein Herz geschlichen. Der kleine Mann ist goldig. Er versucht trotzig alles abzublocken und braucht doch nur ein wenig Zuwendung und Liebe.
Bei Elise habe ich mir so manches Mal gedacht, ein Internat wäre sicherlich keine schlechte Idee. Aber auch hier wird schnell klar, sie braucht jemanden der sie leitet. Ihre Mutter kümmert sich den Tag über um sich selbst und erlaubt ihren Kindern ab und an Zeit mit ihr zu verbringen. Das ein Mädchen in der Pubertät da rebellisch wird ist ganz normal.

Natürlich geht es bei Adrian und Laura heiß her. Sie motzen sich an, sie fühlen sich zueinander hingezogen, sie flirten was das Zeug hält und ... ob's klappt? Das müsst ihr schon selbst lesen.
Am Ende gab es eine Entscheidung von Laura die ich irgendwie überschnell empfand und so nicht ganz nachvollziehen konnte. Und dann folgte die zweite auf den Fersen. Ich weiß nicht, da hatte ich irgendwie kein rundes Gefühl bei.

Was ich sehr mochte war die Botschaft, die mir das Buch vermittelt hat. Es geht nicht immer darum was man will und sich ersehnt, man sollte mit dem was man hat einfach das Beste machen. Schenke dem Leben ein Lächeln und manchmal hat man Glück und das Leben lächelt zurück.

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