Buchjunkies


Rezensionen Empfehlungen Autoren Reihen Tags Rezensionsarchiv

21.

May 2016

~ND

The Fire Between High & Lo

Als Alyssa und Logan sich kennenlernen und die besten Freunde werden, kann keiner so richtig verstehen, wie die beiden sich anfreunden konnten. Auf den ersten Blick haben sie überhaupt nichts gemeinsam, denn Alyssa kommt aus einer wohlhabenden Familie, schreibt gute Noten und ihr stehen alle Türen offen. Logan dagegen lebt in einer Absteige mit einer Mutter, die sich von seinem gewalttätigen und kriminellen Vater herumschubsen lässt, solange er sie nur weiterhin mit Drogen versorgt und auch Logan selbst greift immer öfter zu härteren Rauschmitteln, um seinen jämmerlichen Dasein zumindest für ein paar Stunden zu entkommen.
Trotz aller Widrigkeiten und Unterschiede gehen Lo und Alyssa aber gemeinsam durch dick und dünn und langsam aber sich entwickelt sich zwischen den beiden mehr als eine reine Freundschaft. Logan weiß genau, dass Alyssa eigentlich viel zu gut für ihn ist, aber er ist egoistisch genug, trotzdem die Beziehung mit ihr einzugehen, die sie ihm anbietet und eine Weile sieht die Welt besser für ihn aus, als je zuvor.
Doch den beiden hätte klar sein müssen, dass in Logans Leben nie alles einfach nur klappen kann und als er unter Drogeneinfluss den schlimmsten Fehler seines Lebens begeht, muss er einfach nur weg. Weg von seinen Eltern, all den zerstörerischen Einflüssen - und auch weg von Alyssa.
Alyssa gibt die Hoffnung nicht auf, dass Logan irgendwann doch noch zu ihr zurückkommt, doch je mehr Zeit vergeht, umso klarer wird ihr, dass der Junge, in den sie sich verliebt hat, wohl für immer verschwunden ist...

Wenn ich The Fire Between High & Lo von Brittainy C. Cherry mit einem Wort zusammenfassen müsste, dann wäre dieses Wort ganz sicher Drama. Brittainy C. Cherry lässt wirklich keine Gelegenheit und kein Mittel aus, um Drama zu erzeugen. Von Drogen- und Alkoholsucht, Kriminalität und ungewollter Schwangerschaft bis hin zu Unfällen und lebensgefährlichen Krankheiten ist alles mit dabei und auch wenn das eigentlich ziemlich typisch für diese Autorin ist, so muss ich doch sagen, dass sie es für meinen Geschmack dieses Mal wirklich etwas übertrieben hat. Es war zu viel und wurde auch schnell sehr unrealistisch. All das Drama sorgt zwar dafür, dass The Fire Between High & Lo von Anfang an eine sehr emotionale Geschichte ist und einem ein paar Mal wirklich an die Nieren geht. Ich persönlich habe mich aber irgendwann fast schon abgehärtet gefühlt, einfach weil ständig etwas neues, noch schlimmeres passiert ist. Ab einem gewissen Punkt konnte ich einfach nichts mehr aufnehmen und die gewünschte Wirkung blieb deshalb irgendwie aus.
Da hat es auch nicht wirklich geholfen, dass ich weder Logan noch Alyssa so richtig gern mochte. Sie waren okay und ich konnte ihr Verhalten eigentlich immer verstehen, aber sonderlich ans Herz gewachsen sind sie mir nicht. Das liegt auch unter anderem daran, dass ich die Chemie zwischen den beiden nie so richtig spüren konnte. Mir kam ihre Beziehung immer eher wie eine Obsession vor und von daher nicht unbedingt wirklich romantisch. Auch die anderen Charaktere konnten mich nur bedingt überzeugen. Der einzige, den ich wirklich gern mochte, war Logans Bruder Kellan. Bei ihm gab es allerdings das Problem, dass er und sein Teil der Geschichte Logan und Alyssa bald die Show gestohlen hat. Das Buch war mindestens genauso sehr seine Geschichte, wie die seines Bruders und auch das war sicher nicht so geplant.
Auch Brittainy C. Cherrys Schreibstil ist einfach nicht so meins. Er ist zwar sehr flüssig und es gibt einige wirklich wunderschöne Zeilen in diesem Buch, aber wie mit dem Drama übertreibt es die Autorin auch mit ihrem Schreibstil oft ein wenig. Es liest sich fast so, als würde sie versuchen auf jeder Seite mindestens fünf markierungswürdige Zitate unterzubringen und das war einfach zu viel. Denn nicht nur hat es sich für meinen Geschmack zu blumig gelesen, es haben sich auch viele Dinge ständig wiederholt - und zwar nicht nur die Passagen, die Brittainy C. Cherry mit Absicht wiederholt hat, was auch oft vorkam und nicht unbedingt mein liebstes Stilmittel ist.

So schön und gefühlvoll die Geschichte im Grunde auch war, für mich hat Brittainy C. Cherry in The Fire Between High & Lo einfach an allen Enden zu dick aufgetragen. Mit einer etwas dezenteren und schlichteren Vorgehensweise hätte The Fire Between High & Lo fantastisch werden können. Doch so war es schlicht und ergreifend von allem zu viel.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Original-Ausgabe

Kommentar schreiben | Facebook | Twitter