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24.

Feb 2016

~nef

Band des Schweigens

Tags: Romantik
Cover Band des Schweigens

John Achilles Fortune hätte nach seinem Jurastudium nicht gedacht, dass er einmal in einer Kanzlei arbeiten wird, die sich um die Hinterlassenschaft einsam verstorbener Menschen kümmert. Doch genau hier sitzt er nun und hat seine erste Klientin.
Eleanor Cavendish hat ein ordentliches Vermögen hinterlassen, allerdings kein Testament. So ist es nun Johns Aufgabe zu ermitteln ob es entfernte Verwandte gibt, die ein Anrecht auf Eleanors Erbe haben.
Die Spurensuche in der Villa der Verstorbenen bringt ein altes Bild zu Tage. Darauf sind zwei junge Mädchen abgebildet und die Rückseite lässt darauf schließen, dass eine davon Eleanor ist. Aber wer ist das andere Mädchen? Eine Freundin? Oder vielleicht eine Schwester?
John macht sich auf den Weg nach Cornwall um den Ursprung des Bildes zu ergründen.

Alice Ponsomby Pane wohnt im kleinen Ort St Ives, arbeitet als Kellnerin und träumt davon ihr Hobby zum Beruf zu machen. Sie liebt die Kunst, wird aber von allen nur belächelt. Allen voran ihre Mutter, bei der sie nach ihrer Rückkehr wieder wohnt und ihrem Freund Gordon.
Es frustriert sie sehr, dass sie weder genug Geld hat um sich ein Kunststudium zu ermöglichen noch um sich von daheim abzunabeln. Ihren Job im 'Sea Horse' als Kellnerin macht sie aber eigentlich ganz gerne. Immerhin ist das 'Sea Horse' das beste Restaurant in St Ives und ihr Chef so etwas wie eine Vaterfigur für sie.
Wenn es nach ihrer Mutter und ihrem Freund Gordon gehen würde, wäre ihr Leben vorprogrammiert: Hochzeit, Kinder, Altwerden in St Ives. Aber ans Heiraten denkt Alice überhaupt nicht. Blöd nur, das Gordon ihr gerade erst einen Antrag gemacht hat.

Bei einem Spaziergang an der Küste muss John feststellen, dass er definitiv keine Wanderschuhe dabei hat. Prompt knickt er um und hadert mit seinem Schicksal in der einsamen Gegend. Da kommt Alice mit ihrem Hund Ben wie gerufen. Sie verstehen sich auf Anhieb und im Gegensatz zu John, weiß Alice sehr wohl wo sie sich befinden. Sie hilft ihm zurück ins Hotel zu kommen und als Dank dafür lädt er sie zum Abendessen ein. Alice sagt zu, dabei weiß sie, das Gordon das sicherlich nicht gut finden wird. Aber es ist ja nur ein Essen, oder?
Der fremde Mann hat eine gewisse Anziehungskraft und so richtig kann sie ihm auch nicht glauben, dass er als Tourist hier ist. Er verbirgt etwas vor ihr, nur was?
John ist von Alice sofort angetan, beim gemeinsamen Abendessen erfährt er viel von ihr. Sie erzählt ihm, das sie gern etwas über die Herkunft ihrer Großmutter herausfinden würde. Das spielt ihm in die Hände. So kann auch er Nachforschungen anstellen ohne sich zu sehr öffnen zu müssen.
Schließlich hat er einen Auftrag zu erfüllen und sein Chef möchte lieber heute als morgen ein Ergebnis sehen.

Der erste Teil um den Anwalt John A. Fortune beginnt im trüben London und bringt den Leser kurz darauf ins ländliche Cornwall. John hat einen interessanten Job - er sucht die Hinterbliebenen von einsam verstorbenen, wohlhabenden Menschen. So hat er ein gewisses Maß an Detektivarbeit zu erledigen und hat es in der Hand ob das Erbe weitergereicht wird oder ob es der britischen Krone zufällt.
Diese Art der Nachlassverwaltung finde ich sehr interessant - gibt es so etwas wirklich? Ich fände es wahnsinnig spannend.
John ist ein genügsamer Mann der leichte Probleme hat sich mit dem weiblichen Geschlecht zu unterhalten. Wohlgemerkt nur mit den jungen gutaussehenden Damen. Das ist wenig hilfreich, sehnt er sich doch eigentlich nach einer Frau an seiner Seite. Ansonsten erschien er mir etwas farblos, wenn auch nicht unsympathisch.

Während mit John nicht lange im Kopf geblieben ist, empfand ich Alice als einprägender. Sie kommt mir vielschichtiger vor mit ihrer Art und auch weit lebhafter. Sie hat so ihre Sorgen mit ihrer ewig nörgelnden Mutter, der Sehnsucht nach ihrer verstorbenen Großmutter und dem aufdringlichen Mann an ihrer Seite.
Zudem den innigen Wunsch ihr Geld mit Kunst zu verdienen. Mit ihrem Job wird sie das nötige Geld wohl aber nicht zusammen bekommen.

Band des Schweigens von Margot S. Baumann ist eine schöne kurzweilige Lektüre, die zum Träumen einlädt. Nach diesem Buch hat man das dringende Bedürfnis nach Cornwall zu reisen um sich dort den Wind um die Nase wehen zu lassen.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, konnte allerdings das Ende nicht ganz mit meinem Wunsch vereinbaren. Schade. Nun bin ich aber schon gespannt wie es wohl weiter geht und da die Autorin noch nicht festgelegt hat, wie viele Bände es geben wird, können wir da auf einiges hoffen.

Einen ganz lieben Dank an Margot S. Baumann für das Rezensionsexemplar.

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