28.Jan 2016 |
~nia
Sansûkhvon determamfidd
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Nach der Schlacht der Fünf Heere erwacht Thorin Eichenschild nackt und blind in den Hallen seiner Vorväter. Nachdem ihn Mahal in Empfang genommen hat, wird er von seinen verstorbenen Familienmitgliedern begrüßt. Doch so erfreulich es ist, Fili, Kili, seinen Bruder Frerin, Eltern und Großeltern wieder zu begegnen, findet Thorin das Leben im Jenseits nicht wirklich friedvoll. Wie soll es das auch sein, für einen, der dem Fluch der Goldes (dragon sickness) fast erlegen wäre, einen Freund beinahe zu Tode gestürzt hätte und der mehr Dinge bereut, als er zählen kann. Und weil Mahal in Thorins Herz sieht, schenkt er ihm die Möglichkeit mit den Lebenden, beziehungsweise ihrem Unterbewusstsein, in Kontakt zu treten und so Wiedergutmachung zu leisten. Und so macht sich Thorin daran die Lebenden im Gimlîn-zâram, dem Sternenteich, in der Kammer von Sansûkhul zu überwachen. Über die Jahre zeigt sich, dass er zu manchen Zwergen besser durchdringt als zu anderen und dass niemand ihn so gut hört, wie sein feuriger und lebensfroher Cousin aus Durins Linie - wie Glimli, Gloins Sohn...
Vorab zwei Warnungen von Leser zu Leser. Sansûkh von determamfidd hat meinem e-reader zufolge zwar schon eine Länge von über 1200 Seiten erreicht, ist aber immer noch im Entstehen. Außerdem macht diese Geschichte absolut süchtig. Süchtig, wie in 'ich kann jetzt nicht schlafen gehen, ohne zu wissen was mit X, Y oder Z passiert' und so anhängig, dass man den e-reader mit aufs stille Örtchen schleppt, ihn in der Warteschlange im Supermarkt anmacht oder sich lesend halbe und ganze Nächte um die Ohren schlägt. Und selbst wenn man rund um die Uhr liest, ist Sansûkh doch zu lang, als dass man einen Geschichts-bedingten Schlafmangel länger als ein paar Tage durchhält. Also, wer anfängt zu lesen, sollte definitiv Pausen einplanen, entweder e-reader oder Smartphone aufgeladen dabei haben und - ganz wichtig - keine bedeutenden Projekte in Schule, Uni oder Arbeit anstehen haben.
Diese Warnungen sagen alles, oder? Normalerweise meide ich work in progress, also im Entstehen begriffene Geschichten wie die Pest, und dennoch konnte ich irgendwann um Sansûkh keinen Bogen mehr machen. Jeder, und ich meine wirklicher JEDER, empfiehlt diese Geschichte. Wenn man nur seine Zehenspitzen ins Hobbit-Fandom steckt, stolpert man über Lobeshymnen. Autoren, deren Geschichten mich vor Neid erblassen lassen, empfehlen Sansûkh und auch Freunde von mir, die normalerweise nicht im Traum dran denken würden, eine Geschichte mit einer niedrigen Altersempfehlung von 13. und aufwärts zu lesen. Hiermit schließe ich mich an und empfehle determamfidds Werk aus tiefstem Herzen.
Die Geschichte ist so nah am Original dran, wie es nur geht und von der Autorin auch entsprechend mit as canon as it gets getagged. Tatsächlich ist Sansûkh eine Nacherzählung vom The Lord of the Rings / Der Herr der Ringe, beginnend ab dem Zeitpunkt an dem der The Hobbit or There and Back Again / Der kleine Hobbit sich seinem Ende zuneigt. Dabei liegt die Betonung auf den von J. R. R. Tolkien eher vernachlässigten Zwergen und genau das macht Sansûkh so besonders. determamfidd hat eine so wunderbare Kultur der Zwerge erschaffen, egal, ob die Zwerge lebendig oder tot sind, dass es eine wahre Freude ist. Eines meiner Highlights sind die Kurzporträts der einzelnen Zwergendamen (Dwarrowdams), die ab Kapitel 7 aufwärts die Anfänge der einzelnen Kapitel zieren.
Ja, in Sansûkh sind eine Menge Zwerge tot und naturgemäß kommen mit der Zeit weitere dazu, aber tatsächlich hat es etwas sehr tröstliches zu wissen, dass jeder einzelne Zwerg am Ende von seinen ihm vorangegangenen toten Verwandten empfangen wird. Selbst der tragischste Moment wird so abgemildert und verdaubar. Gut, es gibt da zwei Probleme am Konzept von Mahals Hallen, welche noch ungeklärt sind und welche mit den entsprechenden Paarungen in der Geschichte zu tun haben, doch wer ins Zweifeln gerät, dem sei geraten, sich diesen Tag anzugucken: but there will be a happy ending (aber es wird ein glückliches Ende geben) und genau darauf zu hoffen.
Bevor ich es vergesse noch ein Wort zu der ganzen Welt, die um Sansûkh entstanden ist. Es gibt zahlreiche weitere kleinere Geschichten, die im gleichen Universum spielen, es gibt zahlreiche Künstler, die mehr als 200 Bilder zu der Geschichte gezeichnet haben, zudem gibt es Comics, Podfics, komponierte Lieder und eine Graphik Novel. Sansûkh hat ein echtes Eigenleben entwickelt und ich kann empfehlen, einfach mal in den großen Sansûkh Masterpost reinzugucken. Es ist fantastisch zu sehen, welche Kreativität eine gute Geschichte freisetzen kann.
An dieser Stelle sei gesagt, dass ich furchtbar gerne noch viel mehr Bilder gezeigt hätte, von Zwerginnen, Thorins Stern, dem wunderbarsten Dáin aller Zeiten und natürlich auch von dem ganzen unbeschreiblich knuffigen Zwergenjungvolk, dass mit der Zeit sein Unwesen in Erebor treibt, aber am Ende habe ich mich doch für nur zwei Bilder entschieden: Das bunte und wunderschöne Cover von a-sirens-lullaby und das Bild von von asparklethatisblue, in dem Thorin seinem Bilbo in Bruchsal (Rivendell) einen Besuch abstattet.
Ihr kennt diese Geschichten, die einen die Welt mit all ihren Sorgen einfach vergessen lassen? Solche Bücher sind rar und selbst bei der Auswahl an Millionen von Fanfiction sind solche Geschichten selten. Sansûkh ist so eine Geschichte. Eine, die einen mit dem ersten Satz einfängt und bei der man mit Herz und Seele dabei ist. Glaubt mir, es lohnt sich wirklich, einen Ausflug in determamfidds Welt zu unternehmen.
Eine deutsche Version entsteht gerade. Von den bislang 40 Kapiteln hat croliv_writes schon 7 übersetzt.
Credits go to a-sirens-lullaby and asparklethatisblue for the permission to show their beautiful artwork. Thank you both very much!
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