31.Dec 2015 |
~nia
The Courting Habits of the Line of Durinvon diemarysues
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Hobbits sind ein unkompliziertes Volk. Deshalb haben Hobbits auch keine besonders ausgeprägten Rituale für Paare, die vorhaben zu heiraten. Man schenkt sich Blumen, kocht sich ein schönes Mahl oder teilt sich eine Pfeife. Dann treffen sich die jeweiligen Familien und ein Datum wird festgelegt. Unkompliziert eben. Anderes sieht die Sache bei den Zwergen aus, wie Bilbo zu seinem Erstaunen selbst feststellen darf...
Bei The Courting Habits of the Line of Durin handelt sich um ein sogenanntes AU (alternative universe) und niemand hat bei der Schlacht der Fünf Armeen sein Leben verloren. Bilbo lebt nun schon seit einem guten Jahr in Erebor, als plötzlich seine verschiedenen ehemaligen Reisegefährten Neugierde bezüglich der Werberituale von Hobbits entwickeln oder ihm mit Geschichten über ihre eigene Auserwählte oder Auserwählten überschütten. Bilbo wundert sich zwar ein wenig, denkt sich aber zunächst noch nichts dabei. Doch als ihm Dis, Thorins Schwester, ein Buch Namens Dwarvish Courtship (Zwergisches Liebeswerben) schenkt, welches sie extra aus Khuzdûl für ihn übersetzt hat, gibt ihm das zu denken. Als er dann am selben Abend eine wunderschöne Holzkiste mit diversen Taschentüchern, noch dazu bestickt mit seinem Monogramm findet, schwahnt ihm, dass ihn da tatsächlich jemand umwerben will. Und ehe Bilbo es sich versieht, ist er in das seltsamste aller seltsamen Rituale verwickelt: das traditionelle Liebeswerben der Zwerge. Und das hat es wirklich in sich...
The Courting Habits of the Line of Durin von diemarysues ist ein absolutes Schmuckstück an Fanfiction. Wenn ich nur drüber schreibe, bekomme ich Lust, die ganze Geschichte gleich noch einmal zu lesen. Die Erzählung sprüht nur so vor lustigen und interessanten Ideen. Da sind die verschiedenen Geschenke, die zu verschiedenen Zeitpunkten im Ritual gemacht werden, die Regeln, die akribisch einzuhalten sind und die - frank und frei - Bilbo völlig unsinnig vorkommen, und die sich verändernde Bezeihung zwischen Bilbo und seinem Verehrer. Denn anderes als in vielen anderen Geschichten die nach Smaugs Niedergang spielen, ist Bilbo hier anfangs kein bisschen verliebt. Er vertraut seinem Verehrer komplett und liebt ihn wie einen Freund, aber Hochzeit und innige Liebe waren irgendwie nie ein Teil von Bilbos Lebensplan. Zu sehen, wie sich das mit der Zeit - vom Beginn der Geschichte bis zu ihrem Ende vergehen mehr als ein Jahr - verändert, ist einfach zu schön.
Ich will wirklich nicht zu viel von The Courting Habits of the Line of Durin verraten, zwei Dinge muss ich aber doch erwähnen. Da ist zum einen das Buch, dass Bilbo über die Gebräuche des Liebeswerben bei den Zwergen aufklärt und aus dem immer am Anfang jeden Kapitels und manchmal auch drüber hinaus zitiert wird. Das Buch ist eine Wonne. Die Idee, wie das Werben der Zwerge präsentiert wird, ist einfach unglaublich gut und so wunderbar passend.
Der zweite wunderbare Aspekt der Geschichte. Die Bedeutung, die hier Kopf- und Barthaaren, speziell Zöpfen, dem Flechten von Zöpfen und der Haarpflege zukommt, hat mich völlig fertig gemacht. Schon immer waren die Haare von Protagonisten in Geschichten wichtig und schon immer mochte ich dichte, dunkle Haarschöpfe. Hier wird dem ganzen aber wirklich die Krone aufgesetzt. Und dabei mache ich mir normalerweise rein gar nichts aus Bärten und auch nicht wirklich aus langen Haaren bei Männern. Die Betonung liegt auf normalerweise, den mit dieser Geschichte kann ich eindeutig sagen, es gibt nun die berühmte Ausnahme der Regel. Eine Tatsache, die mich immer noch erstaunt, die aber nicht zu verleugnen ist.
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