21.Jan 2016 |
~ND
Lover of Lightvon Mel Bossa
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Andy wusste schon immer, dass sein bester Freund Dimitry jemand besseren verdient hat als Alexei. Der junge, illegale Einwanderer aus Bulgarien hat Dimitrys Leben im letzten Jahr zur Hölle gemacht - zumindest aus Andys Sicht. Schließlich wälzt Alexei alle seine Probleme auf Dimitry ab und schafft es nicht einmal, einen Job zu behalten. Stattdessen hängt er den ganzen Tag von dem Fernseher und ist im ganz allgemeinen ein Schmarotzer.
Dann passiert auch noch das Schlimmste, was passieren kann: Alexei und Dimitry wollen heiraten. Für Andy steht es außer Frage, dass Alexei den gutmütigen Dimitry einfach nur ausnutzt, um nicht abgeschoben zu werden. Doch selbst da schafft es Alexei ganz schnell alles kaputt zu machen...
Am Ende steht Alexei vollkommen mittellos da - und nimmt einen Job ausgerechnet bei Andys schleimigen Boss Dylan an, der ganz offensichtlich etwas anderes mit dem schönen Alexei vor hat, als ihn nur als Bedienung in seiner Bar einzusetzen. Je näher Andy Alexei kennenlernt, umso klarer wird ihm aber, dass er den jungen Mann immer falsch eingeschätzt hat und viel mehr hinter ihm und seiner Geschichte steckt, als Andy erwartet hat - und dass Alexei vielleicht genau das ist, was ihm in seinem Leben gefehlt hat.
Nach einem eigentlich ganz schönen und angenehmen Start, in dem wir Andy und auch Dimitry erst einmal etwas näher kennenlernen, musste ich leider recht bald feststellen, dass Lover of Light von Mel Bossa so ganz und gar kein Buch für mich ist. Denn obwohl Andy und auch die anderen Charaktere eigentlich auf den ersten Blick ganz nett wirken und auch durchaus ihre interessanten Seiten haben, sind sie mir sehr schnell furchtbar auf die Nerven gegangen - und zwar allesamt.
In erster Linie liegt das einfach daran, dass Mel Bossas Figuren ständig und ohne Vorwarnung von einer Stimmung in die nächste schwanken. Wie aus dem Nichts entstehen hier plötzlich Streitereien und als Leser fragt man sich manchmal, was eigentlich gerade passiert ist. Außerdem sind besagte Streitereien auch noch unglaublich übertrieben. Da wird nicht einfach nur argumentiert, nein, so ziemlich jeder Streit artet in hysterische Schreiereien und wirklich wüsten Beschimpfungen aus, die mehr als einmal weit unter die Gürtellinie gehen. Allein dadurch haben die Charaktere schon viele Minuspunkte einsackt. Vor allem Dimitry, der als so besonnen und schlichtweg "gut" dargestellt wird, sagt oder tut das ein oder andere Mal Dinge, die mich nur mit dem Kopf schütteln ließen.
Wirklich den Vogel abgeschossen hat aber Andy selbst (was im Falle des Ich-Erzählers natürlich fatal ist). Er scheint zu Beginn des Buches Alexei wirklich aus vollstem Herzen zu hassen und macht das auch immer wieder erneut vollkommen deutlich. Er lästert, manipuliert und hetzt gegen ihn, während er Alexei genau diese Dinge ständig vorwirft. Außerdem stellt Andy ihn ständig als Drama-Queen hin, wenn er selbst keinen Deut besser ist, denn viele der eskalierenden Streits gehen auf sein Konto.
Auch der Geschichte selbst konnte ich nach einer Weile deshalb nicht mehr viel abgewinnen. Grundsätzlich fand ich Alexeis Misere mit der illegalen Einwanderung schon ganz interessant, doch leider wurde aus der Geschichte nicht wirklich etwas gemacht. Am Ende stand Alexei für mich tatsächlich ein bisschen wie ein Gold-Digger da, der Dimitry nur wegen der Green Card wollte, auch wenn das definitiv nicht die Absicht der Autorin war. Außerdem war die "Liebesgeschichte" in meinen Augen einfach zu mager. Im einen Moment hasst Andy Alexei noch und zwei Seiten weiter wollen sie sich schon am liebsten gegenseitig bespringen. Ich bin die Erste, die zugibt, dass sie enemies to lovers Geschichten liebt, aber dazu muss auch die Substanz und eine gewisse Spannung da sein. Die hat mir in Lover of Light gänzlich gefehlt und so hat mich auch die Liebesgeschichte in diesem Buch genauso kalt gelassen, wie die Charaktere.
Mel Bossa ist daher wohl keine Autorin, zu der ich nochmal greifen werde.
Lover of Light erscheint am 25. Januar 2016.
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