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22.

Dec 2015

~ND

Champagne Kisses

Eigentlich sollte diese Hochzeit Evan dabei helfen, sich als Event Manager einen Namen zu machen. Schließlich ist es ihm gelungen in nur vier Wochen eine phantastische Weihnachts-Hochzeit auszurichten, während er sich mit dem zickigen Hochzeitspaar und sich ständig einmischenden Familienmitgliedern rumschlagen musste.
Doch dann, gerade mal zwei Stunden vor der Trauung, geht alles den Bach runter: Das Brautpaar trennt sich in einem spektakulären Streit und die Hochzeit wird abgesagt. Evan weiß, dass er alles tun muss, um diese Feier doch noch irgendwie zustande zu bringen, ansonsten kann er sich von seinem kleinen Unternehmen verabschieden. Es hilft ihm nicht gerade, dass er ständig abgelenkt wird einem Mann, den er seit Wochen nicht mehr aus dem Kopf bekommt - Richard, der grantige, rechthaberische und dominante Bruder eines der Bräutigame.
Richard macht es unmissverständlich klar, dass er eigentlich mit leicht femininen Männern wie Evan nichts zu tun haben will...doch wie soll Evan sich dann die intensiven Blicke erklären, die Richard ihm ständig zuwirft, wenn er denkt, dass keiner hinschaut?
Eine ist klar, mit dieser Feier wird Evan alle Hände voll zu tun haben...

Champagne Kisses von Lynda Aicher ist eine kleine Novelle, die ein eigentlich sehr interessantes Thema behandelt, nämlich wie sehr feminine Homosexuelle von anderen Menschen (hetero- wie homosexuelle) wahrgenommen und akzeptiert werden. In Champagne Kisses gibt es dazu einige wirklich unterhaltsame Momente, die diese Thematik eher auf lustige Weise behandeln. Zwar bedient sich Lynda Aicher da gleich mehrerer Klischees (wie z.B. dem zickigen Hochzeitspaar), aber das hat mich nicht weiter gestört. Auf der anderen Seite gibt es aber auch ein paar sehr ernste Szenen, nämlich dann, wenn es Evan ehrlich verletzt, wie andere und vor allem Richard ihn sehen. Aber auch Richards Sicht auf die Dinge war sehr interessant, besonders als er sich eingestehen muss, dass er jemanden attraktiv findet, der eigentlich nie sein Typ war und der nicht wirklich in sein Weltbild passt.

Eigentlich ist Champagne Kisses also eigentlich eine ganz nette kleine, weihnachtliche Geschichte. Doch leider besteht mindestens 50% der Handlung aus einer einzigen langen Sexszene und das war mir einfach zu viel. Meiner Meinung nach wäre Lynda Aicher besser gefahren, wenn sie sich mehr auf das Zwischenmenschliche konzentriert hätte. Diesen Teil der Geschichte hätte man nämlich problemlos weiter ausbauen können. Stattdessen wurde die Sexszene einfach nur langweilig ab einem gewissen Punkt. Schade, hier wäre weniger wirklich mehr gewesen.

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