15.Nov 2015 |
~nef
The Girl Who Chased the Moon / Die MondscheinbäckerinTags:
Romantik
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Die 17-Jährige Emily Benedict verschlägt es nach dem Tod ihrer Mutter in deren Heimatort Mullaby in North Carolina. Ihre Mutter hat nie etwas über ihre Vergangenheit erzählt und so war Emily einigermaßen überrascht, als sich ein gewisser Vance bei ihr meldet und sich als ihr Großvater zu erkennen gibt.
Ein Leben lang kannte Emily nur ihre Mutter als Familie. Es gab weder Großeltern noch einen Vater und doch wird sie das nächste Jahr bei ihrem Großvater verbringen, bis sie volljährig ist. Schon der Empfang von ihrem Großvater ist merkwürdig. Obwohl er quasi ein Riese ist, wirkt er scheu und schon kurz nach ihrer Ankunft ist er wieder in seinem Zimmer verschwunden.
Emily bezieht das alte Zimmer ihrer Mutter und wundert sich, dass es dort kein einziges Erinnerungsstück gibt. Bis auf die Initialen ihrer Mutter in der Kommode gibt es kein Anzeichen dafür, dass diese einmal hier gelebt hat.
Merkwürdiger als noch das Verhalten ihres Großvaters ist jedoch eine Entdeckung die Emily macht, als es dunkel wird.
Vance Shelby lebt als Einsiedler sehr zurückgezogen. Schon als kleiner Junge war er immer weit ab von den anderen, was zum Teil daran liegt, dass er seine Mitmenschen immer überragt. Der 2,50m große Mann wirkt ungelenk und schüchtern. Nach dem Tod seiner Frau Lilly hat er sich zurück in sein Schneckenhaus verkrochen. Doch nun muss er sich einer neuen Herausforderung stellen - Emily.
Vance sieht seine Enkeltochter das erste Mal in seinem Leben und erkennt sofort seine Tochter in ihr - und doch wieder nicht. Als seine Tochter Dulcie 20 Jahre zuvor Mullaby verlassen hat, brach jeglicher Kontakt ab und mit Abstand betrachtet bedauert er das zu tiefst.
Er will Emily ein sicheres Heim bieten und sie vor den anderen beschützen. Dass Emily so gar nichts über das frühere Leben und vor allem dem Grund von Dulcies Abreise weiß, macht nicht nur ihm zu schaffen.
Julia Winterson wohnt direkt gegenüber als Untermieterin bei einer ehemaligen Schulkameradin. Sie ist mit 16 aus diesem Ort verschwunden und kam nun nach dem Tod ihres Vaters zurück. Vor 1,5 Jahre hat sie das Lokal ihres Vaters übernommen. Leider hat er ihr nichts als Schulden hinterlassen und so hat sie keine Wahl als sich um den Laden zu kümmern um ihn so weit hoch zu bringen, dass sie ihn gewinnbringend verkaufen kann. Eigentlich ist ihr größter Traum eine eigene kleine Bäckerei zu eröffnen. Im Lokal hat sie deshalb angefangen selbstgebackene Kuchen zu verkaufen. Und obwohl die Bewohner von Mullaby erst ablehnend reagierten - Kuchen in einem BBQ-Lokal hat es schließlich noch nie gegeben - sind ihre Backwaren nun der Renner.
Julia kümmert sich immer wieder liebevoll um den sanften Riesen Vance und beschließt seiner Enkeltochter einen Willkommensgruß zu backen. Sie merkt schnell, dass Emily ganz anders ist als ihre Mam es in ihrem Alter war und doch weiß sie, dass Emily es schwer haben wird in der Ortschaft.
Emily merkt schon sehr bald, dass sie von allen beobachtet und oftmals auch abgelehnt wird. Aber keiner will ihr sagen warum das so ist - außer Win Coffey. Der junge Mann fühlt sich magisch von Emily angezogen und auch sie spürt diese Verbundenheit. Wäre da nicht die Vergangenheit. Denn schon einmal hat es eine Verbindung dieser beiden Familien gegeben und sie endete mit einem tragischen Unglück.
Emily erfährt nach und nach, dass ihre Mutter vor ihrer Geburt eine ganz andere Person war. Eine, die so gar nichts gemein hatte mit der aufopfernden Weltverbesserin der vor allen Dingen immer das Glück anderer wichtig war.
Aber nicht nur Emily versucht die Vergangenheit zu ergründen, auch Julia muss sich dieser endlich stellen.
The Girl Who Chased the Moon / Die Mondscheinbäckerin ist nach The Peach Keeper / Das Wunder des Pfirsichgartens das zweite Buch, dass ich von Sarah Addison Allen gelesen habe. Es hat mir aber auch besser gefallen als das vorherige Buch. Man beginnt mit Emilys Ankunft in Mullaby und merkt sofort, da ist irgendwas im Busch. Jeder benimmt sich merkwürdig, abwartend und lauernd Emily gegenüber, die wiederum eine sehr liebe Person ist.
Ihr Charakter ist jung, unschuldig aber nicht naiv. Ich hatte viel Freude mit ihr. Allerdings ist die Person, um dies es wohl bei dem Titel geht eher Julia. Der dritte im Bunde ist Win. Man liest immer wieder etwas aus den drei Perspektiven, was dem Buch eine gewisse Dynamik gibt. Obwohl es mit gerade mal 250 Seiten wirklich ein Happen für Zwischendurch ist, ist es eine gute in sich geschlossene Story. Sie wird nicht gehetzt oder überzogen.
Wenn man dann endlich hinter die verschiedenen Geheimnisse kommt bleibt natürlich die Spannung, was die Personen daraus machen.
Ich kann an dem Buch eigentlich kaum etwas Schlechtes finden. Es hat definitiv einen märchenhaften Einschlag. Wer also mit so kleinen Andeutungen nichts anfangen kann, dass es auch noch etwas nicht Sichtbares gibt in dieser Welt, sollte die Finger von dem Buch lassen. Mir hat es aber sehr gut gefallen, einfach weil es nicht übertrieben dargestellt wurde.
Ein rundherum gelungener Roman über Familie, Freundschaft und die Liebe.
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