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19.

Nov 2015

~ND

Don't Stop Believing

Für Simon ist sein Leben bereits seit 15 Jahren mehr oder weniger gelaufen. Nachdem er im Krieg verletzt wurde und zeitgleich alles verlor, das ihm jemals etwas bedeutet hat, hat er sich immer mehr zurück gezogen und lebt nun in einer Hütte in den Bergen um das verschlafene Örtchen Silver Pines. Die Leute dort sind freundlich, lassen ihn aber weitgehend in Ruhe und das ist genau so, wie er es haben will. Nur einen Neuzugang gibt es in der Stadt, den die Nachricht noch nicht erreicht zu haben scheint, dass Simon weder Gesellschaft sucht noch will - Adam, der neue Bibliothekar der Stadt.

Adam ist nach Silver Pines gekommen, um sein Leben zu verändern. Er hat genug von der Großstadt und dem ewigen Single-Dasein und möchte sesshaft werden. In einer kleinen Stadt wie dieser ist es für einen schwulen jungen Mann natürlich nicht gerade leicht die Liebe seines Lebens zu finden, doch Adam wusste einfach, dass er am richtigen Ort ist - spätestens als ihm der grantige Eigenbrödler Simon zum ersten Mal begegnet. Adam sieht etwas in Simon, dass ihn nicht mehr loslässt, auch wenn dieser es ihm wirklich schwer macht, ihn näher kennen zu lernen.

Doch als ein Schneesturm ausgerechnet an Weihnachten die Stadt heimsucht ändert sich alles. Wie es der Zufall so will finden sich Adam und Simon alleine in Simons Hütte wieder - eingeschneit und ohne Möglichkeit so schnell wieder in die Stadt zu kommen. Vielleicht wird es Adam nun endlich gelingen, Simons eisiges Herz zum tauen zu bringen...

Don't Stop Believing von Gwen Hayes ist eine süße kurze Novelle über Weihnachten und zweite Chancen, die mir eigentlich ziemlich gut gefallen hat. Ich kannte diese Autorin bisher eigentlich nur von Jugendbüchern, weshalb mich ihr Ausflug ins M/M Genre gleich neugierig gemacht hat. Und der ist auch wirklich niedlich geworden.
Simon ist ein tragischer aber dennoch sehr sympathischer Charakter, der aus verschiedenen Gründen die Einsamkeit sucht und wenig Gesellschaft braucht. Auf den ersten Blick wirkt er grantig und unnahbar, was die meisten Leute in Silver Pines aber ignorieren. Spätestens seit er (widerwillig) angefangen hat bei der Vermittlung von Tieren zu helfen, ist allen klar, dass er eigentlich ein weiches Herz hat, selbst wenn er versucht das zu verstecken. Das sieht auch Adam, der in vielerlei Hinsicht das genaue Gegenteil von Simon ist, der aber am Ende genau das sein könnte, was Simon so lange gebraucht hat, denn er lockt ihn endlich aus seiner Höhle.
Ich fand es sehr gut, dass Simon und Adam sich bereits ein paar Mal über den Weg gelaufen sind, bevor die Geschichte angefangen hat. So hatte ich nicht gleich das Gefühl, dass sich die Dinge zu schnell oder übertrieben zwischen ihnen entwickeln - auch wenn es trotzdem alles recht flott geht. Aber es ist halt nun mal eine Novelle, da bleibt eben nicht allzu viel Zeit.
Auch ohne ein bisschen Weihnachts-Kitsch kommt Don't Stop Believing nicht aus, aber das hat mich nicht weiter gestört. Im Gegenteil, es hat eine schöne Stimmung verbreitet und vor allem das Städtchen und seine Bewohner sehr sympathisch gemacht.

Trotzdem hätte ich mir unterm Strich etwas mehr Inhalt gewünscht. Simon hat viel erlebt in seinem Leben, was aber alles nur sehr knapp angeschnitten wurde und auch Adam hat eigentlich ein paar Dinge zu erzählen, die komplett untergingen bzw. auf die nur angespielt wurde. Gerade hier hätte Gwen Hayes in Don't Stop Believing gerne noch etwas mehr ins Detail gehen können.
Ich bin trotzdem neugierig, was die Autorin in ihren nächsten Büchern der Silver Pines Reihe so vorhat.

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