17.Oct 2015 |
~nef
Federspielvon Oliver Ménard
Tags:
Thriller
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Sarah Wagner ist 36, hübsch und berühmt. Sie arbeitet nun schon ziemlich lange als Fernsehmoderatorin und fragt sich ob schon die Nachfolgerin in den Startlöchern steht. Denn machen wir uns nichts vor, früher oder später wird jeder ersetzt.
Als Sarah an diesem Abend nach Hause kommt und sich bei einem Bad in ihrer Dachgeschosswohnung entspannt, ahnt sie nicht, dass eine mögliche Absetzung ihr kleinstes Problem ist. Als sie sich gerade in die Wanne gesetzt hat, hört sie Geräusche. Es ist jemand in ihrer Wohnung. Nur wenig später wird sie von hinten gepackt und gewürgt. Sie wird unter Wasser gedrückt und scheint ihr Schicksal besiegelt.
Wenig später erwacht sie. Sie ist an ihr Bett gefesselt, nackt, und der Fremde steht ihr gegenüber. Sarahs persönlicher Albtraum hat gerade erste begonnen.
Christine Lenève ist Journalistin mit dem Hang zur Spitzenstory. Als sie von Ralf Breinert angerufen wird, öffnet sich die Chance auf eine neue Story. Der Chefredakteur bittet sie seine Mitarbeiterin Sarah Wagner zu finden. Seit 4 Tagen fehlt von der Moderatorin jedes Lebenszeichen und Breinert braucht jemanden, der diskret aber gut ist. Er hat von ihrem letzten Coup in Verona gehört. Wenn es jemanden gibt der für diese Sache wie geschaffen ist, dann ist es Christine.
Und diese kann nicht anders als das Angebot anzunehmen. Doch sie begibt sich nicht allein auf die Suche. In der Redaktion arbeitet ein alter Freund von ihr, der alles andere als erfreut ist sie zu sehen - Albert. Aber sie kennt ihn und sie braucht ihn. Sie haben schon einmal zusammengearbeitet - bevor sie ihn wie eine heiße Kartoffel hat fallen lassen. Seine Neugier und der Wunsch nach etwas Neuem gibt dann schließlich den Ausschlag. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden wo Sarah Wagner stecken könnte.
In der Wohnung finden sie dann schließlich erste Spuren und es scheint, als wenn ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen hat.
Bei der Suche in der Vergangenheit treffen sie auf einen alten Fall. 20 Jahre zuvor wurde ein Mädchen entführt und bis heute nicht gefunden. Es gibt eine Verbindung zu Sarah und gerade die bringt viel mehr ans Tageslicht als gut ist.
Werden sie Sarah noch lebend finden oder ist es für die Moderatorin bereits zu spät? Und wie kann ein pensionierter Kriminalbeamter ihnen bei der Suche helfen?
Mit Federspiel legt Oliver Ménard seinen Debütroman vor. Der Fernsehjournalist wohnt und arbeitet in Berlin. Hier spielt auch sein Roman, passend zur Jahreszeit ebenfalls im Herbst.
Der Schreibstil liest sich flüssig und die Charaktere kann man sich gut vorstellen. Die Hauptprotagonistin lernt man allen voran am meisten kennen, aber auch die Randfiguren bleiben keine konturenlosen Schatten.
Die Story ist wirklich spannend und gut aufgebaut. Ich habe regelrecht mitgefiebert und jeden kleinsten Hinweis aufgesogen. Erst kurz vor Auflösung kam mir dann auch die Erleuchtung wer denn der Bösewicht in diesem Buch ist. Auch wenn man das so gar nicht sagen kann.
Was mich an diesem Buch aber massiv gestört hat waren die vielen Vorurteile. Gerade jetzt - 25 Jahre nach Wiedervereinigung - ist das Ost-West-Denken sehr präsent. Es wird gegen beide Seiten gewettert und gerade Christine Lenève machte sich hier bei mir sehr unbeliebt. Wenn jemand von ihren Ansichten abweicht wird sie ablehnend und zynisch. Da hat sich der Autor keinen Gefallen mit getan. Deshalb ziehe ich einen Stern ab.
Vielen Dank an den Droemer Knaur-Verlag für die Übersendung des Rezensionsexemplars.
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