27.Oct 2015 |
~ND
Hot Toyvon Jennifer Crusie
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So hatte sich Trudy den Abend vor Weihnachten nicht vorgestellt: Anstatt mit ihrer Schwester und ihrem Neffen Leroy einen gemütlichen Abend mit Backen und Kaminfeuer zu verbringen, rast sie von einem Spielzeugladen in den nächsten, um Leroy einen Major MacGuffin zu besorgen. Und als ob es nicht schon genug wäre, dass sie diese hässliche Puppe suchen muss, die giftigen Abfall ausspucken kann und überall ausverkauft zu sein scheint, trifft sie im Laden auch noch auf den letzten Mann, den sie je wiedersehen wollte: Professor Nolan Mitchell.
Trudy und Nolan hatten drei, zugegebenermaßen nicht sehr erfolgreiche, Dates und seitdem hat Trudy nichts mehr von ihm gehört. Kein Anruf, keine Nachricht, nichts. Sie hat wirklich keine Lust sich jetzt seine Entschuldigungen anzuhören, wenn ihr die Zeit davonläuft, in der sie vielleicht doch noch die Puppe finden könnte. Doch Nolan scheint den Wink nicht zu verstehen und lässt sich nicht abwimmeln. Und schon bald finden die beiden sich in einem sehr merkwürdigen Abenteuer wieder, in dem eine chinesische Spielzeugmafia, Doppelagenten und ein verlassenes Warenhaus voller Puppen noch die harmlosesten Dinge sind...
Jennifer Crusies Bücher haben mir schon immer ziemlich gut gefallen. Sie hat einen ganz eigenen, schrägen und unvergleichlichen Sinn für Humor, den man zwar mögen muss, irgendwie aber genau meinen Geschmack trifft. Und der ist auch mehr als genug in Hot Toy vertreten.
Trudy ist eine ziemlich eigenwillige, ungewöhnliche Frau, die weder auf den Mund gefallen ist, noch sich einfach so alles gefallen lässt, wenn ihr etwas nicht passt. Allein deswegen war sie mir schon sehr sympathisch. Dazu kommt allerdings auch noch, dass sie sehr stur ist, was zu allerlei skurillen Situationen führt. Denn als sie erst einmal ihre Hände an so eine MacGuffin Puppe bekommt, denkt sie gar nicht daran, sie wieder herzugeben – komme was wolle. Und da kommt einiges auf sie zu, denn nicht nur normale Einkäufer lechzen bald nach dieser Puppe.
Nolan war ebenfalls ganz sympathisch. Seine Gründe, wieso er Trudy damals nicht mehr kontaktiert hat, fand ich zwar etwas fadenscheinig, aber mei, damit muss man wohl leben. Trudy muss aber sowieso bald feststellen, dass hinter dem Professor mehr steckt, als sie zunächst angenommen hat, als diese verrückte Geschichte langsam aber sicher in Fahrt kommt.
Ich muss allerdings sagen, dass Jennifer Crusies Stil wesentlich besser bei kompletten Romanen funktioniert. Hot Toy ist aber leider nur eine Novelle und da kann der Humor der Autorin manchmal doch echt ganz schön überfordernd und überladen wirken. Es gibt wenig ruhige oder "normale" Szenen, so dass die Geschichte doch schnell zu aufgedreht wirkt.
Außerdem ist die Handlung für eine Novelle fast zu komplex. Es spielt sich zwar alles innerhalb von ca. 12 Stunden ab, allerdings passiert schon eine Menge in dieser kurzen Zeit und so wirken manche Entwicklungen manchmal ein bisschen übereilt und plötzlich.
Deshalb war Hot Toy von Jennifer Crusie zwar eine süße weihnachtliche Geschichte, allerdings vermutlich doch eher was für Fans der Autorin. Ansonsten könnte der Stil schnell ein bisschen zu übertrieben und aufgedreht wirken.
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