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04.

Oct 2015

~ND

Rikki

Als Rikki mit 13 ihren ersten Kuss bekommt, läuft nichts so, wie sie es geplant hatte. Denn es ist ausgerechnet ihr größter schulischer Konkurrent Sam Payne der sie küsst und die beiden können sich eigentlich überhaupt nicht riechen. Was folgt sind 5 Jahre eisiges Schweigen zwischen Rikki und Sam, während sie weiterhin um die Spitze in ihrer Klasse kämpfen. Eigentlich rechnen beide damit, dass sie sich nach ihrem High School Abschluss nie wieder sehen, doch wie es das Schicksal so will besuchen beide am Ende die Hart University - und leben auch noch im gleichen Wohnheim.
Doch wenn Rikki ganz ehrlich mit sich ist, ist ihre Antipathie Sam gegenüber längst verflogen. Vielleicht ist es nun endlich an der Zeit, das Kriegsbeil zu begraben. Vielleicht könnten die beiden sogar Freunde werden. Und tatsächlich stellen sie bald fest, dass sie eine Menge gemeinsam haben und es entwickelt sich eine zunächst noch etwas wackelige Freundschaft.
Das College hält allerdings allerlei Überraschungen für Rikki bereit - inklusive Gefühlen, denen sie sich jahrelang gegeüber verschlossen hat. Denn auf einmal hat Sam eine Freundin und Rikki muss feststellen, dass ihr das gar nicht gefällt. Gleichzeit zeigt der Junge, in den sie sich eigentlich verguckt hat, endlich Interesse an ihr, doch Rikki weiß gar nicht mehr, ob sie das überhaupt noch will.
Zu allem Überfluss soll sie nun auch noch für Sams Kunstprojekt Modell stehen...und damit ist ihr Gefühlschaos perfekt...

Rikki von Abigail Strom ist das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe und war ein absoluter Zufallsgriff - der sich als Glückstreffer entpuppt hat, denn es war wirklich eine schöne Geschichte. Wir sind bei Rikkis und Sams erstem Kuss dabei und bei ihrem nächsten echten Kontakt, der erst Jahre später stattfand, aber ein genauso jähes und schlechtes Ende fand. Die eigentliche Geschichte beginnt aber sowieso erst, als sie beide auf dem College sind. Sowohl Rikki als auch Sam nutzen die Gelegenheit, um sich zumindest ein wenig neu zu erfinden und lernen jede Menge neuer Leute kennen. Im ersten Moment war das zwar ein wenig verwirrend, denn beiden sind gleich mehrere Kommilitonen aufgefallen, so dass man erst gar nicht wirklich wusste in welche Richtung sich das Buch in romantischer Hinsicht entwickeln wird. Gleichzeitig hat das aber auch die Spannung aufrecht erhalten und irgendwie auch zu diesem neuen Lebensabschnitt gepasst - schließlich ist das College ja da, um Erfahrungen zu sammeln.
Für Rikki, die immer noch relativ unerfahren ist, ist das aber auch ganz schön anstrengend und sie fühlt sich oft ein bisschen verloren. Ich glaube, dass mir genau das an ihr so gut gefallen hat: Sie entwickelt sich und probiert neue Dinge aus, bleibt aber am Ende doch die gleiche. Gleichzeitig ist sie aber auch ziemlich unsicher und hat manchmal das Gefühl, ihre Freunde, die allesamt erfahrener sind als sie, sprechen eine fremde Sprache. Dasselbe gilt für Sam, auch wenn er manchmal ein wenig schwerer zu durchschauen war. Trotzdem mochte ich beide sehr gern. Allerdings hätte ich mir wirklich gewünscht, dass das Buch nicht nur aus Rikkis, sondern auch aus Sams Sicht erzählt worden wäre. Er kommt mir ein klein wenig zu kurz und ich habe mich nicht ganz so in ihn verliebt wie ich es vermutlich gentan hätte, hätten wir auch seine Perspektive lesen dürfen. Hier hat Abigail Strom ein wenig das Potenzial ihrer Figuren verschenkt.
Besonders fällt das gegen Ende auf, wo mir einfach noch der letzte Schliff gefehlt hat. Nach allem, was die Charaktere durchgemacht haben, war ich noch nicht hundertprozentig mit dem Abschluss zufrieden. Das gilt sowohl für Rikki und Sam, als auch Rikkis Eltern, die ebenfalls eine gewisse Rolle gespielt haben, bei denen aber einige Details offen bleiben. Bei den restlichen Nebencharakteren ist es ähnlich, da hat es mich nicht ganz so gestört, da es gut sein kann, dass sie noch ein eigenes Buch bekommen; Rikkis Freundin Claire bekommt zumindest schon mal eines.
Übrigens fällt es mir ziemlich schwer Rikki in eine Schublade zu stecken. Rikki und Sam besuchen zwar die Universität, trotzdem liest sich das Buch ein wenig mehr wie ein Young Adult Buch, einfach weil es vielleicht ein bisschen zu brav ist für ein klassiches New Adult / College Buch. Das soll aber nichts Schlechtes bedeuten, denn auch wenn Rikki tendenziell eher etwas naiv ist, ist die Geschichte nicht spießig und Sex spielt durchaus eine Rolle.

Alles in allem ist Rikki von Abigail Strom eine wirklich süße, romantische und sympathische Geschichte, die sich ein wenig vom üblichen New Adult Einerlei abhebt. Es sind eigentlich nur ein paar kleine Details, die den Unterschied machen, und wer auf eine große Portion Erotik wertlegt, wird mit Rikki vermutlich keinen Spaß haben, wer aber eine gefühlvolle Geschichte mit einem etwas anderen Touch sucht, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Ich jedenfalls hatte viel Spaß damit.

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