03.Nov 2013 |
~nia
The Iron Jackalvon Chris Wooding
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Darian Frey sonnt sich in seiner neuen Berühmtheit, die ihm die Ereignisse in The Black Lung Captain / Schwarze Jagd eingebracht haben. Besonders glücklich macht ihn die Tatsache, dass er mit seiner alten Liebe und ehemaligen Widersacherin Trinica Dracken eine zarte Freundschaft entwickelt, die durch gemeinsame Geschäfte noch verstärkt wird. Doch als er in Trinicas Auftrag eine kostbare Reliquie von den verhassten Sammies klauen soll, wendet sich das Blatt.
Obwohl er die Antiquität nicht anfassen soll, kann Frey den aufreizenden Worten ihrer jungen Führerin Ashua in Samarla natürlich nicht widerstehen und guckt sich die Kostbarkeit näher an. Es handelt sich um ein Schwert aus einem ungewöhnlichen und unbekannten Material. Ehe Frey sich versieht, hat ihn die Waffe in die Hand gebissen und ihm den schrecklichen Fluch des Eisernen Schakals verpasst. Mit Ashuas und Crakes Hilfe bekommt Frey raus, um was für einen Fluch es sich dabei handelt: Darian Frey hat bis zum nächsten Vollmond Zeit, die Reliquie wieder an den Ort zu bringen, von dem sie entwendet wurde. In der Zeit wird ihn der Eiserne Schakal dreimal Heimsuchen, das letzte Mal in der Nacht des Vollmonds selber, um ihm endgültig den Garaus zu machen. Dummerweise hat Frey keine Ahnung wo sich der Ursprungsort der Waffe befindet, noch wie er das rausbekommen soll. Außerdem hat Trinica die Reliquie schon an ihren eigenen Auftraggeber weiterverkauft. Freys Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn bis zum nächsten Vollmond sind es nur noch 12 Tage und Nächte. Zum Glück hat Darian Frey aber ein Crew, die zu ihm hält und bereit ist, für das Leben ihres Kapitäns allerlei auf die Beine zu stellen...
Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich mich in The Iron Jackal mit der Tatsache abgefunden hatte, dass Darian nach dem tollen Auftritt in The Black Lung Captain / Schwarze Jagd erst mal in Selbstbeweihräucherung versinkt. Dann schafft der Depp es auch noch, sich selbst einen Fluch aufzuhalsen, der sich gewaschen hat. Durch den Fluch wird das Leben der Crewmitglieder der Ketty Jay von jetzt auf gleich auf den Kopf gestellt. Doch genau das macht letztendlich auch den Charme von The Iron Jackal aus. Dass man erst gar nicht glücklich mit den Protagonisten ist, doch von der Geschichte immer weiter in seinen Bann gezogen wird. Diese Sogwirkung wird durch den wunderbaren Wortwitz von Chris Wooding noch verstärkt. Irgendwann fiebert man nur noch mit allen Akteuren, also Frey, Silo, Cracke, Jez, Malvery, Hawkins, Pinn und sogar Schlacke mit. Und glaubt mir, in diesem dritten Band der Tales of the Ketty Jay / Captain Darian Frey Saga-Reihe jagt ab der Erbeutung der Reliquie (mithilfe eines ziemlich spektakulären Zugüberfalls) ein Abenteuer das nächste.
Mich persönlich konnten auch die neu eingeführte Figuren begeistern: Ashua, zeigt schon bei ihrem ersten Zusammentreffen mit Frey, dass sie Potential hat. Ihre Vergangenheit ist ebenso interessant und spannend wie die der anderen Crewmitglieder. Doch auch der erst zum Ende hin auftauchende Ugrik war ein echtes Unikat. Überhaupt ist die Charakterentwicklung in The Iron Jackal wieder phänomenal. Über alle bekannten Personen erfährt man neue Dinge. Jedes Crewmitglied entwickelt sich weiter (ja, selbst der strunzdumme Pinn) und einige müssen sich dabei ihren inneren Dämonen stellen - manchmal ist das sogar wörtlich zu nehmen...
Ich liebe die Bücher um Darian Frey und die Ketty Jay. Erst hatte ich ziemlich Muffensausen, ob ich dem Wortwitz von Chris Wooding im Original gewachsen bin. Doch Dank des Wörterbuchs im eReader und meinen inzwischen doch gestiegenen Vokabelkenntnissen habe ich nicht nur die wunderbaren Wortgeplänkel zwischen Ashua und Crake auf Kosten von Frey und Pinn verstanden, sondern auch den ironischen Ton, der die Unterhaltung zwischen den Crewmitgliedern oft so charmant macht. Ein kurzes Beispiel will ich euch hier nicht vorenthalten:
"What you don't know about Samarla could fill a library, Cap'n, said Silo."
"What I don't know about libraries could fill a library, Frey replied."
Waren Darian, Crake und Jez bislang meine Lieblinge, konnten in The Iron Jackal besonders Silo und Malvery Sympathiepunkte sammeln. Nun bin ich sehr gespannt, was im nächsten Band alles passieren wird: Gibt es einen Bürgerkrieg? Kann sich Frey seinen innigsten Wunsch erfüllen? Gibt Jez dem Ruf nach? Wird Hawkins Pinn endlich mal eins auf die Mütze geben? Bleibt Ashua ein vollwertiges Crewmitglied? Finden Silo und Malvery ihren Frieden auf der Ketty Jay? So viele Fragen. Zum Glück habe ich The Ace of Skulls (Amazon-Partnerlink*) schon gekauft und kann mir alle Fragen bald selbst beantworten.
Fazit: Auch das dritte Abenteuer um die Crew der Ketty Jay ist absolut Empfehlenswert. Keine Ahnung wie Chris Wooding das immer schafft. Am besten, ihr lest die Bücher selbst.
Zu einer deutschen Übersetzung von The Iron Jackal ist mir noch nichts bekannt. Da die Blanvalet-Tochter Heyne die ersten beiden Bände ins Deutsche übersetzt hat, hoffe ich, dass sie das mit den weiteren beiden Ketty Jay-Büchern ebenfalls machen werden.
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