27.Jun 2015 |
~nef
Road to Hallelujahvon Martina Riemer
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Sarah steht kurz vor den Prüfungen und hat alle Hände voll zu tun. Während sie sich auf ihren Lernstoff konzentrieren muss sind ihre Gedanken immer bei ihrer Oma. Sie ist in letzter Zeit nicht ganz gesund und Sarah merkt, dass ihr das Alter zunehmend zu schaffen macht.
Sie hofft, dass es ihr bald wieder besser geht, hat aber die Befürchtung, dass ihnen beiden nicht mehr viel Zeit miteinander bleibt.
Als Sarah dann einige Wochen später endlich ihre Prüfungen hinter sich hat erleidet ihre Oma einen Herzinfarkt und landet im Krankenhaus. Ihr Bruder Nat ist aus Wien zu ihr gekommen um für beide da zu sein. Eigentlich wollte Sarah nach ihrem Abitur für ein paar Monate in die USA reisen. Endlich etwas von der Welt sehen und vielleicht ein wenig ihre eigenen Wurzeln finden. Doch ein zweiter Herzinfarkt erschüttert ihre Welt. Sarah ist gefangen in ihrer Trauer und doch weiß sie, dass ihre Oma das nicht will. Sie hat ihrer Enkelin eingebläut das Leben zu genießen. Soll sie es wagen?
Johnny lebt für die Musik, und die Annehmlichkeiten die diese ihm einbringt. Zwar schuftet er nebenbei als Kellner, doch er hofft immer noch irgendwann von seiner Musik leben zu können. Sein Status als Musiker gibt ihm eine gute Erfolgsquote bei Frauen und das genießt er in vollen Zügen.
Johnny teilt sich mit ein paar anderen Jungs eine Bude in Wien, in der auch sein bester Freund Nat wohnt. Nat ist in den letzten Tagen ziemlich down, was daran liegt, das seine Oma im Krankenhaus liegt. Zwar hat Johnny keine Familie, aber er weiß das Nat sehr an seiner Oma hängt, die ihn und seine Schwester aufgezogen hat. Er versucht ihn ein wenig aufzumuntern, was ihm meistens auch ganz gut gelingt.
Johnny ist immer wieder von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht worden und nicht selten erging es ihm dort nicht gut. Er fühlt sich Nat seit ihrer Kindheit verbunden und so hofft er, dass es Nats Oma bald wieder gut gehen wird.
Als Sarah wieder einmal den Rat ihrer Oma braucht, geht sie zum Friedhof und trifft dort unerwartet auf ihre Mutter. Die hat sie am allerwenigsten erwartet. Sarah nimmt es ihr sehr übel, dass für ihre Mutter stets Drogen und Alkohol wichtiger waren als ihre Kinder und doch kann sie nicht anders und nimmt sie mit nach Hause. Wieder einmal verspricht sie ihr sich zu ändern, für sie da zu sein und Nat ist sehr erfreut darüber. Nach einem klärenden Gespräch bringt er sie dazu ihre Amerika-Reise zu machen - mit einer Bedingung. Diese 'Bedingung' passt Sarah überhaupt nicht in den Kram, aber sie kann Nat auch nichts abschlagen. Während sie also nach New York reisen würde, wird Nat auf ihre Mutter aufpassen.
Sarah ist freudig - und nervös.
Am Flughafen trifft Sarah auf Nats 'Bedingung' - Johnny. Dieser wollte eh schon lange mal wieder woanders hin und weil Nat ihm so manches Mal aus der Zwickmühle geholfen hat, hatte dieser bei ihm noch einen Gefallen offen. Also würde Johnny Sarah nach New York begleiten und auf sie aufpassen. Beide erinnern sich nur zu gut an ihre gemeinsame Zeit als Kinder, die vor allem davon geprägt war, dass Johnny Sarah Streiche gespielt hatte. Somit war klar, dass Sarah alles andere als begeistert war. Als sie dann auch noch Johnny sieht, ist alles klar. Ein typischer Aufreißer. Von solchen Typen hatte Sarah die Nase voll und weißt Johnny kaum, dass er 'Hallo' gesagt hat in die Schranken.
Na das kann ja heiter werden. Die Ablehnung gegen Johnny vertieft sich mit jedem seiner blöden Sprüche, die sie auf die Palme bringen und doch findet sie ihn irgendwie anziehend.
Johnny macht es einen Heidenspaß Sarah auf zu ziehen und sie zu necken. Eigentlich sollte er von ihren Äußerungen beleidigt sein, doch irgendwie reizt es ihn sie aus der Reserve zu locken. Da sie eh ein schlechtes Bild von ihm hatte, konnte er an diesem Punkt wunderbar ansetzen. Die Reise nach New York und die nächsten Monate vor Ort könnten also ganz unterhaltsam werden.
Aber schon bald müssen beide erkennen, dass sie sich ähnlicher sind als gedacht und gerade das Verbotene die größten Reize ausübt.
Road to Hallelujah ist der zweite Roman den ich von Martina Riemer gelesen habe. Dieser spielt zu größten Teilen in den USA, vom dem man als Leser aber nicht viel erfährt. Das ist aber auch gar nicht schlimm. Im Vordergrund stehen Sarah und Johnny die beide eine dunkle Vergangenheit haben und weder sich noch anderen trauen. Beide verbindet in erster Linie die Liebe zur Musik und das ist in diesem Buch zwar ein großes Thema, aber nicht vordergründig.
Mir hat das Buch sehr viel Freude bereitet beim Lesen, so dass ich nach zwei Tagen auch gut durch war. Die beiden Charaktere sind gut gezeichnet und auch die Nebencharaktere fand ich ausreichend einbezogen. Wobei es mir vor allem Kelsey angetan hat ^^ Diese kommt später in New York vor und ist einfach goldig.
Leider bin ich mit Sarah nicht so recht warm geworden und auch Johnny konnte mich nicht komplett für sich einnehmen. Sarah war mir immer zu sehr anti ihm und anderen gegenüber. Diese kleinen Streitereien waren natürlich Mittel zum Zweck, aber ich fand es bei ihr einfach übertrieben viel. Das mochte ich nicht so sehr.
Johnny hingegen ist in seinem Leben oft auf die Schnauze gefallen, das kratzt natürlich am Selbstbewusstsein, aber mir wurde hier auch zu oft darauf hingewiesen, dass er solch eine schlechte Kindheit hatte. Das hätte nicht sein müssen. Ich will diesen Jungen nicht bemitleiden während des Lesens, ich will sehen, dass er was aus sich macht.
Das beides hat mich beim Lesen immer wieder rausgebracht und teilweise echt genervt. Von beidem etwas weniger und ich hätte dem Buch die volle Punktzahl gegeben.
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