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04.

Jun 2015

~nia

The Edinburgh Problem

John ist zurück in 221B Baker Street. Nachdem er das mit dem Baby rausgefunden hat, war die Rückkehr in sein altes Leben ohne Mary dafür mit Sherlock nicht ganz so einfach. Doch nach etwa einem Jahr hat sich Johns Leben mit Sherlock wieder eingespielt. Und wenn Sherlocks Cousine Violet Holmes in Edinburgh Hilfe bei der Aufklärung eines Mordes in ihrem Haus braucht, wundert es John nicht im Geringsten, dass sie zusammen zu einem mörderisch unterhaltsamen Urlaub aufbrechen.

The Edinburgh Problem ist ein Juwel an Geschichte - und zwar aus so vielen Gründen:

Da ist zunächst die Tatsache, dass die Geschichte zum größten Teil in Edinburgh spielt. Wer schon einmal da war, weiß, dass die Stadt mit ihren Hügeln und historischen Gebäuden und dem Meer in Blickweite eine fantastische Kulisse für eine Kriminalgeschichte bietet. Und auch wenn ein Großteil der Handlung in Violets wunderbarem Haus unweit vom Holyrood Palast stattfindet, bekommt man genug von der Atmosphäre dieser wunderbaren Stadt mit, um Fernweh zu bekommen.

Dann ist da Vi (Violet Holmes), die neben John und Sherlock sowas wie die dritte Hauptperson ist. Selten habe ich in einer Geschichte so einen charmanten Originalcharakter getroffen wie Vi in The Edinburgh Problem (original character [OC] sind selbst ausgedachte Charaktere in Fanfiction). Sie ist nicht nur eine Künstlerin und Archivarin (nicht Bibliothekarin!) sondern auch mit einer ebenso brillanten Auffassungsgabe wie Sherlock gesegnet. Die beiden werfen sich gegenseitig die aberwitzigsten Beleidigungen an den Kopf, wobei dem Leser von Anfang an klar ist, dass es sich in Wahrheit aber um Kosenamen handelt. Hinzu kommt Vis Sinn für Humor, ihr Umgang mit den Kunstschülern, die sie in ihr Hausaufgenommen hat, und natürlich auch das Haus selbst. Vi ist ein wenig geheimnisvoll und auf den ersten Blick undurchsichtig. Doch je besser man sie kennenlernt und sieht, wie ihr und Sherlocks Leben miteinander verwoben ist, desto mehr verliebt man sich. Sie war ein Charakter, den ich auch im echten Leben gerne mal treffen würde.

Auch der Fall in The Edinburgh Problem kann sich sehen lassen. Hier hat Snorklepie einen Klassiker à la Agatha Christie kreiert. Insbesondere die große Enthüllungsszene im Speisesaal machte den Anschein eines großartigen Theaterstücks mit Sherlock als Regisseur, der die Anwesenden nach seinen Anweisungen tanzen lässt. Wunderbar.

Und zu Guter Letzt ist da die Beziehung zwischen John und Sherlock, deren Entwicklung ein absolutes Glanzstück darstellt. The Edinburgh Problem wird aus der Erzählperspektive von John erzählt und es war faszinierend wie sich die durch die gemeinsame Vergangenheit gestählte Beziehung sich in Edinburgh langsam aber sicher verändert. John erfährt eine Menge über Sherlocks Familie und sein Leben 'vor John' und während dieser Prozess eher schmerzlich ist, kommt es eben auch zu der Wandlung ihrer Beziehung, was wiederum kein bisschen schmerzlich, dafür sehr aufregend ist.

The Edinburgh Problem war von vorne bis hinten ein Lesegenuss. Einmal angefangen, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Die Geschichte war übrigens Snorklepies erstes Fanfiction. So ein erstaunliches Talent muss man erst mal haben.

P.S.: Die Bilder habe ich selbst in Ediburgh gemacht.

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