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14.

Jul 2015

~ND

Breaking

Enthält leichte Spoiler für Falling.

Einen Job wollte der "freiberufliche" Scharfschütze Archer noch ausführen, bevor er sich endgültig in Rente begibt. Er ist zwar noch keine 40, aber sein Beruf als Auftragskiller ist auch nicht gerade alltäglich. Früher hat er für die Regierung gearbeitet, doch heute wird eher von "Privatpersonen" angeheuert. Doch irgendetwas ging bei seinem letzte Auftrag schief und plötzlich ist Archer selbst im Fadenkreuz eines Killers. Er hat keine Ahnung, wer es auf ihn abgesehen hat, doch er weiß eines: Er muss untertauchen.
So verschlägt es ihn an einen kleinen Küstenort irgendwo in England. Doch auch hier bekommt er schnell Schwierigkeiten, allerdings völlig anderer Art, denn beim Surfen hat er prompt einen Unfall hat und wird von einem Fremden gerettet...

So hat sich Conrad sein Leben nicht vorgestellt: Die Liebe seines Lebens hat ihn für einen anderen Mann verlassen und es ist Conrads eigene Schuld, weil er sich ihm nie geöffnet hat. Und dann fährt ihn auch noch ein Auto am hellichten Tag an und begeht Fahrerflucht. Conrad ist sich sicher, dass das kein Unfall war - schließlich hat er sich in seinem Beruf als Anwalt nicht nur Freunde gemacht - doch die Polizei glaubt nicht daran. Nun ist er gerade mühsam auf dem Weg der Besserung, denn das Attentat hat ihm beinahe seine Fähigkeit zu laufen gekostet. Er leidet unter schrecklichen Schmerzen und hofft, in dem kleinen Küstenort, in dem er ein Haus gemietet hat, endlich Fortschritte zu machen.
Stattdessen aber muss er einen Surfer retten, der im Meer vor seinem Haus in die Tiefe gerissen wird, was in seinem Zustand alles andere als leicht ist.

Weder Conrad noch Archer hatten jemals damit gerechnet, dass sich an diesem trüben Tag am Meer ihr Leben ändern würde und sie jemanden finden, für den sie sich vielleicht ändern würden. Doch sie können sich nicht ewig verstecken und schon bald sind ihnen ihre Probleme wieder dicht auf den Fersen...

Ich hätte ja eigentlich nicht gedacht, dass ausgerechnet Conrad einer der Hauptcharaktere von Breaking von Barbara Elsborg, der indirekten Fortsetzung von Falling, werden würde. Dort haben wir ihn als kontrollsüchtigen Geschäftsmann und Malachis "Herren" kennengelernt, dem ich allerdings nicht besonders viel abgewinnen konnte. In Breaking sehen wir ihn aber von einer ganz anderen Seite. Der Verlust von Malachi und natürlich auch der Unfall haben ihn und sein Leben verändert und ihm in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Totale Kontrolle ist nicht immer etwas Gutes. Das fällt ihm vor allem auf, als Archer in sein Leben tritt, der mindestens genauso ein Alpha-Männchen ist, wie er selber - und den er nur allzu leicht verscheuchen könnte mit zu viel Kontrolle.
In Wirklichkeit sind sie beide aber gar nicht so harte Kerle, wie sie es vielleicht von sich selber denken. Archer hat in seiner Karriere zwar einige schlimme Dinge getan, aber so gewissenlos, wie er sich selbst gerne darstellt ist er definitiv nicht. Und Conrad ist wie gesagt völlig anders, als ich ihn nach Falling erwartet hatte. Auf der einen Seite finde ich das ziemlich schade, einfach weil die beiden Bücher damit für mich nicht mehr Hand in Hand gehen. Auf der anderen Seite war er mir dadurch aber auch deutlich sympathischer und unterm Strich ist das wahrscheinlich eh wichtiger. Denn Conrad ist nicht nur ziemlich lustig, wenn er will, er hat auch eine sehr weiche Seite. Je mehr man ihn mit Archer sieht und erlebt, wie sehr er die Herausforderung braucht, wirklich um seinen Partner zu kämpfen und ihm nicht nur Befehle zu erteilen, umso klarer wird dem Leser und Conrad selbst auch, wie falsch Malachi eigentlich für ihn war. Die Beziehung zwischen ihm und Archer entwickelt sich zwar sehr schnell - zumindest oberflächlich - aber mit den tiefen Gefühlen lässt sich die Autorin relativ viel Zeit, so dass ihr Beziehung doch immer ziemlich glaubhaft war.
Doch ihre Gefühle füreinander werden bald nebensächlich, denn sie müssen vor ihren Verfolgern flüchten. Zwar ist dieser Teil der Geschichte recht spannend und temporeich und hat immer wieder die ein oder andere Wendung parat, doch im Großen und Ganzen war die Thriller Geschichte um Archer und Conrad doch ein wenig flach. Viele Dinge kann man vorhersehen und es treffen viel zu viele Zufälle aufeinander, um die Geschichte möglich zu machne. Der Twist am Ende ist leider auch sehr durchschaubar und erinnert stark an eine beliebte Fernsehserie...wenn ihr es gelesen habt, wisst ihr was ich meine. ;) Es gibt außerdem die ein oder andere kleine Ungereimtheit, die man leider einfach so hinnehmen muss.

Als Liebesgeschichte funktioniert Breaking von Barbara Elsborg meiner Meinung nach deshalb ziemlich gut, doch als Thriller oder Suspense-Story ist es einfach zu flach und manchmal nicht logisch genug. Trotzdem mochte ich Archer und Conrad und ihre interessante Charakterentwicklung und allein dafür, hat sich das Buch dann doch gelohnt.

Breaking erscheint am 28. Juli 2015.

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