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09.

Apr 2015

~ND

Off Sides

Off #1

Danny Cross hat alles verloren: Ihre Eltern, ihr Heim, ihr Stipendium, ihre Musik. Sie hat zwei Jobs, um sich über Wasser zu halten, ihre Schulden zu begleichen und zumindest ein paar Kurse an der Northeastern University besuchen zu können. Trotzdem hat sie nie ihre Lebenslust und Fröhlichkeit verloren.
Genau das ist der Grund dafür, wieso Ryan Burnham, der wohlhabende Sohn eines Senators, Danny nicht mehr aus dem Kopf bekommt seit er sie zum ersten Mal bei ihrem Job in einem Diner gesehen hat. Sie sollte mit ihren gefärbten Haaren und Piercings das letzte Mädchen sein, das Ryan interessiert und seine Eltern wären entsetzt, wenn sie sie sehen würden. Doch für Ryan wird Danny schnell die schönste Frau, die er je gesehen hat und er denkt gar nich daran, sie wieder aufzugeben.
Doch leider sehen die meisten Leute in Ryans Umfeld das ganz anders: Manche seiner Freunde machen sich über seine Beziehung mit einer Bedienung lustig, seine Ex-Freundin lässt keine Gelegenheit aus, Danny zu erniedrigen und seine Familie behandelt sie wie Dreck - und stellt Ryan schon bald vor eine schwierige Entscheidung...

Off Sides von Sawyer Bennett behandelt im Endeffekt die gleiche Geschichte, wie unzählige New Adult / College Bücher zuvor schon: Ein wolhabender Charakter, dem alle Türen offen stehen und ein armer Charakter, vom Schicksal gezeichnet und mittellos, verlieben sich ineinander und müssen für eine gemeinsame Zukunft kämpfen. Dieses Schema funktioniert manchmal besser und manchmal schlechter und Off Sides siedelt sich vermutlich irgendwo in der Mitte an. Es liefert nicht wirklich etwas Neues, weswegen die Geschichte auch keinen wirklich starken Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Das wird auch nicht besser durch die Tatsache, dass das Buch mit kaum 200 Seiten sehr kurz geraten ist. Die Dinge entwickeln sich sehr schnell und das lässt zwischen den wichtigen (und eben großteils schon bekannten) Knackpunkten kaum Zeit, die Handlung mit ein paar individuelleren Szenen aufzupolstern. Ebenfalls problematisch an der Kürze des Buchs ist, dass sich auch die Gefühle zwischen den Figuren dementsprechend schnell entwickeln müssen. Schon nach wenigen Tagen haben Ryan und Danny tiefe Gefühle füreinander und schon nach einem Date, bei dem sie nicht mal über die Zukunft sprechen, reden sie in ihren Gedanken bereits von einer Beziehung. Die Geschichte hat sich deshalb oft ein wenig überstürzt angefühlt.

Dass ich Off Sides dann aber doch irgendwie mochte, liegt in erster Linie and Ryan und Danny selbst. Ryan ist unzufrieden mit der Oberflächlichkeit seines Lebens, was ihm aber erst richtig klar wird, als Danny in sein Leben tritt. Sie ist wie ein frischer Wind in seinem trockenen Leben, in dem Eishockey bisher das Einzige war, das ihm wirklich Spaß gemacht hat. Danny hat mir aber am besten gefallen. Sie hat so viel migemacht und gesehen in ihrem Leben und hat dennoch nie aufgegeben. Sie sieht vielleicht ein bisschen wie ein Bad Girl aus, aber sie ist einfach ein rundum guter Mensch, die das wenige, das sie hat, gerne mit anderen teilt. Glücklicherweise hat sie aber so eine spitze Zunge und Humor, dass sie nicht zu sehr wie ein übertriebener Gutmensch rüberkommt.

Alles in allem ist es deshalb besonders den beiden Hauptfiguren zu verdanken, dass mir Off Sides von Sawyer Bennett am Ende doch irgendwie ganz gut gefallen hat, obwohl es zu kurz und etwas überstürzt geraten ist. Mal sehen, ob ich die anderen Bücher der Off Reihe auch noch lesen werde, die übrigens immer von einem anderen Paar handeln.
Neugierig bin ich zumindest schon ein wenig, denn das nächste Buch wird von Ryans Schwester handeln, die ziemlich viel Potenzial zu einer interessanten Heldin zeigt.

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