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07.

Mar 2015

~nia

A Cure For Boredom

Sowohl A Cure For Boredom als auch diese Rezension sind für Leser unter 18 Jahren nicht geeignet!

Alles fängt damit an, dass Sherlock sich aufgrund mangelnder Fälle langweilt und John ihm in seiner Verzweiflung an den Kopf wirft, er solle die Klappe halten und sich einen runter holen wie eine normale Person (original quote "I said I was bored and you said I should just shut up and go have a wank like a normal person."). John meinte mit seiner rüden Bemerkung eigentlich eher, dass Sherlock die Entspannung, die einer solchen Aktivität folgt, genießen soll. Doch Sherlock hält das Ganze für mühsam und den Erfolg nicht wert. Und schon führen John und Sherlock das erste Mal ein Gespräch über Sex und wie man am besten beim Wichsen zum Erfolg kommt. John ist schnell klar, dass Sherlock die Sache falsch anfängt. Über Fälle oder Experimente nachzudenken, ist nicht besonders anregend, richtig? Und damit geht der Spaß los. Sherlock findet Gefallen an dem Thema und nach ersten Selbstversuchen wird ihm klar, dass es viel besser ist, wenn er nur beobachtet und die Aufsicht über das Experiment führt. Tja, wer ist wohl der glückliche Freiwillige, der sich nun einer ganzen Reihe von sexuellen Aktivitäten unterziehen darf, um Sherlocks Wissensdurst zu befrieden? Genau, niemand anderer als John. Selbst Mycrofts Hilfe wird benötigt - in Form einer übertragenen Mitgliedschaft für einen Londoner Sexclub...

Ja, A Cure For Boredom ist kein Fanfiction über das man beim Kaffeekränzchen mit den Schwiegereltern parliert oder über das man sich mit seinen Arbeitskollegen austauscht. Doch es ist eine absolut großartige Geschichte. Zum einen kommt man aus dem Lachen ob des trocken-humorigen Schreibstils von Emma Grant nicht mehr heraus, zum anderen ist diese Geschichte heiß, heißer, am heißesten. Wer gerne Fanfiction liest, kommt um das Lesen von porn nicht herum (und ganz ehrlich, wer wollte das auch schon?). Mir fallen auf Anhieb aber nur zwei weitere Geschichten ein, die mir so das Blut haben in die Wangen steigen lassen - und das nicht in dieser Frequenz. Denn wenn Sherlock etwas ist, dann ist er gründlich. John kann also von Glück sagen, dass er als Drei-Kontinent-Watson über viel Erfahrung verfügt und ordentliches Durchhaltevermögen hat.

Anmerkung: Den Drei-Kontinent-Watson-Titel trägt John in vielen Fanfiction, was tatsächlich auf Arthur Conan Doyle basiert. Der hat John Watson als "ladies' man with an experience of women which extends over many nations and three separate continents" (Frauenheld, mit der Erfahrung von Eroberungen in mehreren Ländern und auf drei verschiedenen Kontinenten) beschrieben.

Und da Sherlock gründlich ist, prüft er auch, ob John nur auf weibliche Reize anspricht oder auch offen für die gleichen Reize von Männern ist. Und so werden die Begegnungen mit der Zeit gewagter und ungewöhnlicher und nicht immer sind nur zwei Personen beteiligt. Außerdem hat Sherlock als stiller Beobachter auf Dauer mehr und mehr Probleme, unbeteiligt zu bleiben. Und damit schraubt sich A Cure For Boredom tatsächlich über den Sexaspekt zu einer spektakulären Beziehungsgeschichte hoch.

A Cure For Boredom ist der Hammer. Ich habe mich selten so amüsiert und gleichzeitig mit offenem Mund dagesessen wie beim Lesen dieser Geschichte. Emma Grant kenne ich schon von ihren hervorragenden Harry-Potter-Geschichten (zumeist mit der Paarung Harry/Draco, aber nicht nur), doch seit 2012 ist sie zum Sherlock Fandom gewechselt. Ein Verlust für das eine und ein Gewinn für das andere Fandom. Die Frau schreibt genial und diese Geschichte aus der Perspektive von John erzählt, ist keine Ausnahme - Sex hin oder her.
Hier sollte man sich nicht vertun. Auch wenn in A Cure For Boredom der Sex-und-Porno-Anteil sehr groß ist, gibt es neben dem eigentlichen Handlungsstrang und dem Strang der die sich wandelnde Beziehung zwischen Sherlock und John darstellt, eine ganze Menge psychologischer Aspekte zu lesen. Man kann sich neben all dem Sex also auch mit den Fragen zu den Themen Freundschaft, Liebe, Motivation für und gegen Dinge auseinander setzen. Ganz sicher keine langweilige Geschichte.

Für mich ist A Cure For Boredom schon eines der ersten Lesehighlights des Jahrs 2015 gewesen. Und für alle, die nach der Geschichte eine Zugabe brauchen. Es gibt zumindest die erste Hälfte der Geschichte deutlich ausgeweitet auch aus Sherlocks Sicht zu lesen. Emma Grant will diesen Strang der Geschichte irgendwann auch beenden. Sie macht das aber immer nur in Etappen und zwischen anderen Fanfiction-Projekten. Das sollte man wissen, bevor man sich hoffnungfroh auf die Fortsetzung stürzt.

Das erste Cover stammt von Slodwick und das zweite von Moonblossom. Was es mit dem Zimt auf sich hat, verrate ich an dieser Stelle aber nicht. Besser selber lesen... :D

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