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03.

Jan 2015

~ND

End of Feeling

Benjamins Leben könnte nicht besser laufen: Er ist der beliebteste Junge an seiner Schule, schreibt gute Noten und kann absolut jedes Mädchen haben, das er nur will. Tatsächlich hat er eigentlich sogar schon fast alle Mädels an seiner Schule gedated - wenn man es überhaupt so nennen kann - und eine ganze Schlange an gebrochenen Herzen hinterlassen.
Deswegen ist es kein Wunder, dass die Neue in seinem Jahrgang sofort sein Interesse weckt. Charlotte, von allen nur Charlie genannt, entspricht genau seinem Beuteschema. Er geht eigentlich davon aus, dass es keine zwei Tage dauern wird, bis sie seinem Charme erlegen ist. Schließlich kennt sie ihn nicht und weiß noch nicht, wie er mit Mädchen normalerweise umspringt.
Doch sein Ruf eilt ihm voraus und Charlie denkt gar nicht daran, nur eine weitere Kerbe in seinem Bettpfosten zu werden. Sie wehrt sich eisern gegen seine Flirtversuche, was Benjamin natürlich nur umso mehr anstachelt. Doch klammheimlich entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden, mit der niemand gerechnet hatte.
Je näher sie sich aber kennenlernen, umso deutlicher wird ihnen, dass der andere etwas veheimlicht und ihre perfekten Leben vielleicht doch nicht so vollkommen sind, wie sie alle glauben machen möchten...

In Wirklichkeit sieht es hinter den Fassaden von Benjamin und Charlie in End of Feeling von Cindy C. Bennett nämlich alles andere als rosig aus. Bei beiden hängt das mit ihren Familien zusammen, doch da enden auch schon die Gemeinsamkeiten. Ich möchte euch dazu gar nicht mehr verraten, das müsst ihr schon selber lesen. Nur soviel: Es sind schon harte Probleme, mit denen sich Charlie und Benjamin auseinandersetzen müssen.
Beide sind mit ihrer Geheimniskrämerei bisher ganz gut gefahren. Es war schlicht einfacher für sie, alle ihre Freunde im Dunkeln zu lassen. Deshalb sind die meisten ihrer Beziehungen auch immer eher oberflächlich gewesen. Wieso es nun ausgerechnet diesen beiden gelingt, hinter die Mauern des anderen zu gelangen, wo sie doch beide nicht wollen, dass Fremde so genau hinschauen, erfahren wir natürlich erst im Laufe von End of Feeling. Mir hat es sehr gut gefallen, wie Cindy C. Bennett Charlies und Benjamins Beziehung gehandhabt hat. Sie waren erst mal nur Freunde und auch wenn immer klar war, dass sich beide zum anderen hingezogen fühlen, war ihre Freundschaft dennoch sehr nachvollziehbar und authentisch. Gerade die Art und Weise. wie sich Charlie mit der Zeit öffnet. hat mir dabei gut gefallen.
Benjamin war da schon eine härtere Nuss. Er versucht mit aller Gewalt seine Gefühle abzuschalten, was ihm meist auch gelingt. Zumindest bis Charlie Charlie in sein Leben tritt. Doch auch dann ist es wahrlich nicht einfach mit ihm. Manchmal ging mir sein Stursinn und Gefühlskälte zu weit und haben sein Verhalten nicht immer glaubwürdig gemacht.
Die Geschichte selbst hat mir aber trotzdem ziemlich gut gefallen. Es gibt jede Menge Nebencharaktere und viele davon sind auf ihre eigene Art wichtig für die Entwicklung der Geschichte. Vor allem eben die Familienmitglieder unserer beiden Protagonisten. Die Beziehungen der Charaktere untereinander sind gefühlvoll und spannend umgesetzt und haben mich während des Lesens immer wieder berührt. Cindy C. Bennett hat wirklich ein gutes Gespür für emotionale Geschichten und Charaktere, die den Leser mitzureißen wissen.

Dennoch, manchmal schießt sie über das Ziel hinaus. Die Probleme, mit denen sie Charlie und Benjamin behaftet hat, sind zwar durchaus nachvollziehbar und auch glaubhaft, trotzdem war es manchmal fast ein bisschen zu intensiv.
Auch mit ein paar der Entwicklungen war ich nicht gänzlich zufrieden, z.B. die Aufarbeitung von Benjamins Problemen mit seiner Mutter. Das ging mir am Ende doch alles etwas zu schnell und einfach, wenn man bedenkt welchen Einfluss das auf sein Innenleben hat.
Außerdem hätte ich mir wirklich sehr einen Epilog gewünscht. Ich verstehe, wieso Cindy C. Bennett davon abgesehen hat, denn das Nichtwissen, was die Zukunft bringt, ist ein wichtiger Punkt in dieser Geschichte. Trotzdem, einen etwas runderen - oder zumindest nicht ganzt so abrupten - Abschluss hätte ich mir dennoch gewünscht.

Eine schöne Geschichte ist End of Feeling von Cindy C. Bennett aber dennoch allemal. Hier und da ist sie zwar etwas ungeschliffen und zu intensiv geraten, insgesamt ist das Buch aber sehr emotional und ergreifend. Es wird definitiv nicht das letzte Buch gewesen sein, das ich von dieser Autorin gelesen habe.

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