14.Oct 2014 |
~ND
Someday Maybevon Ophelia London
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Nachdem Rachel den finanziellen Ruin ihrer Familie miterleben musste, ist ihr eines im Leben ganz besonders wichtig: Sicherheit. Deswegen hat sie sich einen 10-Jahres-Plan zurecht gelegt, der ihre ganze berufliche Karriere und ihr Privatleben umfasst, und der keinen Platz für Abweichungen zulässt.
Deswegen hatte Rachel auch nie besonders viel Zeit für Beziehungen. Nachdem sie sich aber in ihrem ersten Jahr an der Uni bis über beide Ohren in Oliver verliebt hat, nur um sich nach 8 Monaten wieder zu trennen, weil es einfach zu viel Ablenkung für sie war, blieb kein Platz für jemand anderem in ihrem Herzen. Trotzdem ist Rachel davon überzeugt, dass es richtig war, sich für ihren Plan zu entscheiden.
Doch als sie 6 Jahre später zurück nach San Francisco kommt, beginnt sie langsam aber sicher diese Entscheidung zu bereuen. Denn selbst nach so langer Zeit schwirrt ihr Oliver immer noch im Kopf herum und kein anderer Mann konnte bisher auch nur annähernd die gleichen Gefühle in ihr hervorrufen, wie er.
Rachel muss es endlich schaffen, endgültig über Oliver hinweg zu kommen. Doch das fällt ihr alles andere als einfach. Besonders, als sich der neue Freund ihrer besten Freundin Meghan als niemand anderes als Oliver entpuppt...
Ach, wo soll ich bloß anfangen mit Someday Maybe von Ophelia London? Am besten gleich bei dem Hauptgrund, weswegen ich so große Probleme mit diesem Buch hatte. Das kann ich mit einem Wort zusammenfassen: Rachel.
Leider bin ich mit ihr gar nicht warm geworden. Das fing schon bei ihrem 10-Jahres-Plan an. Sie ist ein kompletter Kontrollfreak und sobald jemand nicht einen genauso strengen Plan hat wie sie, wird diese Person fast schon automatisch als veranwortungslos und riskant abgestempelt. Dementsprechend unfair empfand ich es auch, wie sie damals mit Oliver Schluß gemacht hat - vor allem, weil sie ihm da nicht einmal die Wahrheit gesagt hat, sondern ganz feige ihren überfürsorglichen Bruder als Ausrede vorgeschoben hat. Ich hatte gehofft, dass sich mein erster Eindruck von ihr im Laufe des Buches noch legt, aber leider kam es nie so weit. Im Großen und Ganzen blieb sie spießig, feige und in gewisser Weise ziemlich arrogant und scheinheilig. Anstatt mit Oliver über ihre Probleme zu sprechen, hat sie nie den Mund aufgemacht und besaß dann noch die Frechheit, auf ihn wütend zu sein.
Auch mit den meisten anderen Charakteren konnte ich mich nicht sonderlich anfreunden. Allen voran Meghan. Sie war furchtbar und hat sich meistens wie eine 5-jährige benommen. Da sie aber Rachels beste Freundin war, kam sie ständig im Buch vor. Ich fand sie einfach extrem anstrengend. Oliver dagegen war...okay. Nicht mehr und nicht weniger. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass man verhältnismäßig wenig von ihm sieht über einige Strecken des Buchs, so dass ich nie das Gefühl hatte, ihn wirklich kennen zu lernen.
Die Handlung selbst ist auch sehr mager. Selbst der ursprüngliche Knackpunkt - nämlich, dass Oliver und Meghan zusammen sind und wie Rachel damit fertig wird - wurde dermaßen einfach und antiklimaktisch gelöst, dass ich kurz dachte, ich hätte eine Seite überblättert. Someday Maybe ist eines dieser Bücher, das eigentlich keine nennenswerte Geschichte hätte, wenn die Protagonisten nur einfach den Mund aufmachen und miteinander reden würden. Bei Rachel ist das aber absolut vergebene Liebesmüh. Bis auf das überhastete Ende konnte ich keine Entwicklung bei ihr feststellen und sie schien nichts aus ihren Fehlern gelernt zu haben. Einfach frustrierend.
Eigentlich gibt es nur zwei positive, die ich über Someday Maybe von Ophelia London zu sagen hätte: 1. ist der Schreibstil eigentlich ganz okay und manchmal sogar recht lustig. Und 2. basiert es ganz lose auf Persuasion / Überredung (Amazon-Partnerlink*) von Jane Austen, auch wenn Anne aus dem Original um Welten liebenswerter war. Denn auch das half unterm Strich nicht, mir Someday Maybe und vor allem Rachel sympathischer zu machen. Ich musste mich zu oft über sie ärgern, um darüber hinwegsehen zu können.
Someday Maybe erscheint am 20. Oktober 2014.
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