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18.

Oct 2014

~ND

Neanderthal Seeks Human

Ein Tag hat gereicht, um Janies ganzes Leben komplett auf den Kopf zu stellen. Innerhalb nur weniger Stunden hat sie ihren Freund Jon beim Fremdgehen ertappt und ihn verlassen und ist dadurch vorübergehend heimatlos geworden. Denn die Wohnung, in der sie gemeinsam leben, gehört Jons reichen Eltern. Zu allem Überfluss wird ihr noch am selben Tag ohne ersichtlichen Grund fristlos gekündigt.
Und als i-Tüpfelchen dieses grandiosen Tages ist es ausgerechnet der neue, unglaublich gutaussehende Sicherheitsbeamte, den sie und ihre Freundinnen heimlich beobachtet und Sir McHotpants getauft haben, der Janie aus dem Gebäude geleiten soll. Ihre Demütigung ist damit komplett. Wenigstens findet sie aber dadurch raus, dass sein echter Name Quinn lautet.
Zu ihrer großen Überraschung ist es ausgerechnet Quinn, der ihr einen neuen Job vermitteln kann. Doch ihre neue Stelle ist fast zu gut, um wahr zu sein - und so langsam schwant Janie, dass Quinn nicht der ist, der er zu sein scheint.

Grundsätzlich ist die Geschichte von Neanderthal Seeks Human von Penny Reid eigentlich nicht unbedingt etwas Neues. Was dieses Buch aber vom üblichen Romanzen-Einerlei ein wenig abhebt, ist Janie. Denn unsere Protagonistin ist wirklich ein ganz spezieller Fall. Sie selbst würde sich vermutlich als komischer Vogel bezeichnen, denn sie ist nicht gerade "normal" in den Augen anderer Leute. Sie nimmt die Dinge oft sehr wörtlich, wirkt nach außen hin immer eher etwas kühl und distanziert und kann mit Trivialwissen aufwarten, wie keine andere. Ein bisschen hat sie mich dabei an Sheldon Cooper von The Big Bang Theory erinnert. Gleichzeitig ist sie aber auch sehr lustig, sympathisch, hochintelligent und hat eben so ihre ganz eigene Art. Außerdem wird Janie nie wütend. Überhaupt ist es schwer aus ihr eine tiefe Gefühlsregung zu entlocken. Das ist etwas, was Jon immer gestört hat und stark thematisiert wird.
Doch Quinn scheint es ganz leicht zu fallen, Janie aus ihrer Gleichmütigkeit zu holen. Quinn selbst ist übrigens ebenfalls ein ganz netter Kerl, wenn auch nicht wirklich individuell. Er ist der typische Held - mysteriös, gutaussehend, erfolgreich. Er tut seinen Job für das Buch und ich mochte ihn wirklich gern, aber sonderlich denkwürdig war er eben auch nicht.
Die Geschichte von Neanderthal Seeks Human ist ein bisschen schwierig, denn die hat sich manchmal ziemlich hingezogen. Denn genau das, was Janie so besonders macht, hat sich auf das Buch manchmal ein bisschen träge und zäh ausgewirkt. Janie drückt sich in ihrem Kopf oft sehr hochgestochen aus und ihre Gedanken wandern mal hier und dorthin. Es war oft anstrengend ihr zu folgen und manchmal hat es auch einfach nur genervt, wenn sie schon wieder mit ihren Gedanken abschweift.
Penny Reid hat sich aber bemüht dem Leser mehr zu bieten, als eine reine Liebesgeschichte. Und in gewisser Hinsicht ist ihr das auch gelungen. Janies kriminelle Schwester Jem spielt z.B. eine gewisse Rolle und bringt Janie in gehörige Schwierigkeiten. Im Gegensatz zu anderen Büchern, konnte man in diesem Fall auch nicht von Anfang an erkennen, wie sich alles auflösen würde (ich zumindest nicht ;). Die Autorin allerdings anscheinend auch nicht, denn viele Details wurden fast gar nicht aufgelöst. Ich konnte es erst gar nicht glauben, als ich umgeblättert habe und das nächste Kapitel plötzlich schon der Epilog war und ich damit auf all diesen Fragen sitzen blieb. Stattdessen wirft uns Penny Reid einfach ein „Quinn hat sich um alles gekümmert“ hin und damit sollen wir uns zufrieden geben.

Mir hat das aber leider überhaupt nicht gereicht. Mit seiner interessanten Protagonistin und den spannenden und undurchschaubaren Entwicklungen hätte Neanderthal Seeks Human von Penny Reid wirklich ein tolles Buch werden können. Ich begreife auch ehrlich gesagt nicht, wieso sie diese offenen Fragen nicht einfach beantwortet hat - irgendwie.
Vielleicht bringt das nächste Buch Neanderthal Marries Human (Amazon-Partnerlink*), das nachträglich in die Reihe geschoben wurde, aber vielleicht noch ein bisschen Aufklärung. Die restlichen Bücher der Knitting in the City Reihe befassen sich danach aber mit den anderen Mitgliedern und Freundinnen aus Janies Strickgruppe.

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