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05.

Oct 2014

~ND

Worth the Fall

Eigentlich hatte Matt überhaupt keine Lust mit seinem Cousin Rob und den beiden aufgetakelten Mädchen, die er angeschleppt hat, in den Urlaub zu fahren. Doch da der Navy SEAL momentan wegen einer Verletzung für ein paar Wochen beurlaubt ist, hat er sich am Ende doch überreden lassen. Er hat allerdings nicht damit gerechnet, wie sehr ihm das alles auf die Nerven gehen würde. Seit sein bester Freund und Teamkollege Teddy bei einem Einsatz gestorben ist, hat Matt nur noch wenig Toleranz für Menschen, wie die blonde Zicke, die Rob für ihn auserkoren hat und mit der er zwangsläufig die Woche verbringen muss. Er war schon drauf und dran, wieder nach Hause zu fahren. Doch dann begegnet ihm Abby - und sein Leben verändert sich schlagartig. Noch nie hat Matt jemand so berührt, wie diese junge Frau.
Doch Abby ist nicht alleine am Strand. Sie hat ihre vier kleinen Kinder im Gepäck. Und sie ist schwanger. Ihr Mann ist vor 6 Monaten bei einem Flugzeugabsturz gestorben und seit dem ist Abby auf sich alleine gestellt. Matt ist fasziniert von ihr. Je mehr Zeit er mit ihr und den Kindern verbringt, umso klarer wird ihm, dass ihm genau das in seinem Leben gefehlt hat.
Doch als sich ihre gemeinsame Wochen gen Ende neigt, muss Matt zurück in sein Leben als SEAL - und zu einem Versprechen, dass er gegeben hat und das eine Zukunft mit Abby unmöglich macht. Egal wie schmerzhaft der Abschied auch sein mag.

Worth the Fall von Claudia Connor ist irgendwie mal ein anderes Buch. Ich kann gar nicht genau festmachen, woran das liegt. Zum Teil sicher daran, dass die Charaktere sehr offen und ehrlich mit ihren Gefühlen umgehen. Mittlerweile erwartet man ja fast schon, dass die Figuren ihre Emotionen geheim halten und sich sehr bedeckt halten. In Worth the Fall ist das allerdings nicht der Fall - und trotzdem wird es nie langweilig.
Das liegt vor allem an Abbys schlimmer Vergangenheit. Sie ist bei diversen Pflegefamilien groß geworden und ihr fällt es nur sehr schwer, Vertrauen zu fassen. Sobald sie jemanden an sich heranlässt, wird sie verlassen - von ihren Eltern, ihre Pflegeeltern, ihrem verstorbenen Mann - und so öffnet sie sich kaum noch jemandem. Doch sie hat ihre Kinder und mehr braucht sie nicht im Leben. Zumindest bis sie Matt kennenlernt. Mit ihm wünscht sie sich zumindest mehr, obwohl sie das eigentlich gar nicht will. Vor den beiden liegt also ein ganzes Stück Arbeit.
Ich mag Matt und Abby. Beide sind sehr ausgereifte Figuren, die sich sehr realistisch angefühlt haben. Und das trotz Matts sehr ausgefallenem Beruf. Beide sind ehrlich und erkennen gleich, dass ihre gemeinsame Urlaubswoche etwas besonderes war. Vor allem Matt lässt dieses Erlebnis einfach nicht mehr los. Ich fand es sehr schön zu sehen, wie er sich langsam aber sicher in das Leben der Familie wieselt. Besonders sein Umgang mit den Kindern war einfach unglaublich niedlich. Diese vier haben alle ganz unterschiedliche Charaktere und brauchen unterschiedliche Dinge. Wie Matt die Sache angeht war wirklich süß und hat sich einfach richtig angefühlt.
Im Endeffekt sind die meisten Probleme, die Abby und Matt zu bewältigen haben, sehr alltäglich: Matts Beruf, die Tatsache, dass sie sich nur sehr selten sehen, Eifersucht usw. Mir hat sehr gut gefallen, dass Claudia Connor keine allzu übertriebenen oder weithergeholten Dramen in ihre Geschichte eingebaut hat. Zu sehen, wie sich diese kleine Familie zusammenrauft, gibt genug Stoff für Worth the Fall her.

Allerdings muss ich schon sagen, dass Worth the Fall manchmal ein wenig kitschig ist. Für Matt und Abby sind es die ganz großen Gefühle und ich fand es wie gesagt schön, wie offen die beiden damit umgegangen sind. Trotzdem war es manchmal ein klein wenig viel. Vor allem Matt ist schon immer sehr ausschweifend mit seinen Liebesbekundungen und auch wenn das grundsätzlich ja sehr schön ist, ist es vielleicht doch ein bisschen unrealistisch.
Übrigens ist ein weiterer Punkt, der mir ein wenig negativ aufgefallen ist, die ständigen Anmerkungen, dass Matt und Abby katholisch sind. Sie sind in keinster Weise fanatisch oder gar prüde (auch wenn sich die Dinge langsam zwischen den beiden entwickeln und Worth the Fall sicher nicht so erotisch ist, wie es das Cover vielleicht erwarten lässt), weshalb diese häufigen Erinnerungen irgendwie fehl am Platze waren.

An meinem grundsätzlich sehr positiven Eindruck von Worth the Fall von Claudia Connor hat aber auch das nichts mehr geändert. Ich mochte Matt, Abby und vor allem die Kinder einfach zu gerne.
Worth the Fall ist übrigens der Start der The McKinney Brothers Reihe. Der nächste Teil Worth the Risk erscheint am 20. Januar 2015 und wird von Matts Bruder Stephen handeln, auf den bereits einige sehr ominöse Anspielungen in Worth the Fall gemacht wurden.

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