18.Dec 2014 |
~ND
Worth the Riskvon Claudia Connor
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Die 26-jährige Hannah Walker verbringt ihre Zeit damit, Kindern, die körperlich oder geistig beeinträchtigt sind, mit Therapie-Reiten zu helfen. Sie selbst weiß ganz genau, was es bedeutet physisch und psychisch gebrochen zu sein. Vor 12 Jahren ist ihr etwas Schreckliches widerfahren und sie leidet heute noch unter den Folgen. Albträume, Narben und Angst vor Menschen gehören noch zu den harmlosesten Dingen, die sie nach wie vor verfolgen. An eine Beziehung zu einem Mann war bisher gar nicht zu denken.
Doch dann begegnet ihr durch Zufall Stephen McKinney in einem Supermarkt. Obwohl er groß, kräftig und einschüchternd ist, fühlt sie sich bei ihm erstaunlich wohl. Trotzdem traut sie der Sache nicht, als Stephen sie spontan zum essen einlädt. Was will ein Mann wie er, dem die Welt zu Füßen liegt, schon mit einem schüchternen Mauerblümchen wie ihr?
Doch was Hannah nicht ahnt, ist dass Stephen seine ganz eigenen Dämonen zu bekämpfen hat. Vor fünf Jahren hat er den wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren und wurde seitdem nur von Wut und Rachegedanken angetrieben. Doch irgendetwas in der ruhigen und unschuldigen Hannah nimmt ihn vom ersten Augenblick an ein und beruhigt ihn. Stephen weiß allerdings ganz genau, dass er und seine düsteren Gedanken tief in seinem Inneren alles andere gut für Hannah sind...
Worth the Risk von Claudia Connor ist wirklich ein extrem emotionales Buch. Schon auf den ersten paar Seiten kamen mir immer wieder die Tränen, als wir diese beiden sehr gebrochenen Charaktere kennenlernen. Vor allem Hannah ist gerade in dieser Phase wirklich ein Häufchen Elend. Sie hat nur wenig Selbstbewusstsein, besonders was Männer angeht und will es eigentlich auch gar nicht haben. Sie hat gelernt argwöhnisch zu sein und bisher auch nicht wirklich etwas vermisst. Dafür hat ein anderer Mann vor 12 Jahren gesorgt. Doch irgendetwas hat Stephen, das Hannah motiviert, aus ihrer Isolation zu kommen. Stephens Abgründe sind da schon ein bisschen komplizierter zu durchschauen und sorgen dafür, dass der gutaussehende und im Grunde sehr nette und intuitive Playboy nicht zu eindimensional daherkommt.
Trotzdem hat mir etwas gefehlt in der aufkeimenden Beziehung zwischen Hannah und Stephen. Vielleicht weil sie sich zu langsam und perfekt entwickelt. Das ist zwar genau das, was Hannah braucht und ich habe es ihr auch gegönnt, aber die kleinen Rückschläge, die sie und Stephen erleiden, ändern dennoch nichts daran, dass irgendwie der Pfeffer gefehlt hat. Außerdem ist Hannah schon eine ganz schöne Jungfrau in Nöten. In gewisser Hinsicht konnte ich darüber hinweg sehen, nach allem, was sie erleiden musste (ich weiß, ich spiele immer nur auf diese "große Sache" an und dass ihr wahrscheinlich denkt, ihr wisst eh schon was es ist - doch da liegt ihr vermutlich falsch. ;) Was Hannah da widerfahren ist, drehte mir wirklich den Magen um), aber trotzdem hat es mich irgendwann genervt, wie sehr sie sich immer auf andere verlassen muss. Sie ist etwas genervt von ihren überfürsorglichen Brüdern, doch wenn es darauf ankommt, merkt man immer wieder, dass sie diese Unterstützung braucht. Ich mochte Hannah, aber ein bisschen mehr Courage hätte ich trotzdem gerne in ihr gesehen.
Gerade gegen Ende, denn hier packt Claudia Connor nochmal jede Menge Drama aus - fast schon zu viel. Während dem Lesen ist mir das gar nicht so aufgefallen; da war ich vermutlich dann doch zu vertieft in die Geschichte. Doch als ich rückblickend auf die letzten 20 Prozent geschaut habe, waren diese doch schon ziemlich übertrieben. Es hat zwar alles irgendwie zusammengehangen und Sinn ergeben, aber es war einfach zu dick aufgetragen.
Gefallen hat mir Worth the Risk von Claudia Connor am Ende aber doch. Das Setting mit der Farm und dem therapeutischen Reiten hat mir gut gefallen und viele Möglichkeiten geboten. Wie schon im ersten Buch haben mir aber besonders die Horden von Kindern gefallen. Die McKinneys sind eine riesige Sippe und auch, wenn auch hier die schiere Menge ein bisschen übertrieben ist und ich bei all dem Nachwuchs schnell den Überblick verloren habe, war es trotzdem irgendwie schön. Überhaupt spielt die Familienbande in Worth the Risk eine extrem große Rolle, denn sowohl Stephen, als auch Hannah brauchen ihre Familien, ob sie wollen oder nicht.
Da gibt es noch eine Menge Potenzial für zukünftige Geschichten in dieser Großfamilie. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die nächste Geschichte von Stephens Bruder T.J. handeln wird. Doch auch bei den Walker Brüdern gäbe es einige Möglichkeiten. Vielleicht gibt es ja auch bald eine "Walker"-Reihe.
Worth the Risk erscheint am 20. Januar 2015.
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