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24.

Mar 2015

~ND

With Every Heartbeat

Enthält leichte Spoiler für die übrigen Bücher der Forbidden Men Reihe.

Zoey kann es noch gar nicht glauben: Endlich hat sie es geschafft und ihr Elternhaus für immer hinter sich gelassen. Wenn sie es richtig anstellt, muss sie nie wieder zurück zu ihren gewaltätigen Vater und seinen strengen Regeln. Ihr neues Leben kann endlich beginnen.
Der eigentliche Grund, wieso Zoey den Absprung endlich geschafft hat, ist allerdings ihre beste Freundin Cora. Cora hat eine schwere Krankheit und braucht dringend Zoeys Hilfe und für Zoey ist es absolut selbstverständlich, für ihre Freundin da zu sein. Da sie auch noch eine Mitbewohnerin sucht und Cora eine große Wohnung ganz für sich alleine hat, können sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Womit die naive, unbedarfte Zoey, die die meiste Zeit ihres Lebens zuhause unterrichtet wurde, aber nicht gerechnet hat, ist Coras Freund Quinn. Sie kennt ihn bereits von Coras Bildern und Erzählungen und fand ihn von Anfang an sympathisch. Das ist aber nichts im Vergleich zu den unangebrachten Funken, die sie spürt, als sie ihm zum ersten Mal gegenübersteht. Sie ist sich allerdings ziemlich sicher, dass das einseitig ist, denn Quinn ist offensichtlich bis über beide Ohren in Cora verliebt.
Doch schon nach kurzer Zeit muss Zoey feststellen, dass ihre beste Freundin nicht mehr die Gleiche ist, wie früher, und sich in den letzten Monaten stark verändert hat. Sie weiß allerdings, dass sie Cora in ihrer schwersten Zeit nicht im Stich lassen kann. Als ihr allerdings klar wird, dass ausgerechnet Quinn, der netteste und beste Kerl, den Zoey je kennengelernt hat, derjenige ist, der von Coras Geheimnissen am meisten verletzt werden könnte, wird ihre Loyalität auf eine harte Probe gestellt - ihre beste Freundin oder der Mann, in den sie sich verliebt hat?

Als Zoey in With Every Heartbeat von Linda Kage zum ersten Mal Fuß auf den Campus setzt, ist eigentlich nichts anderes, als ein verängstigtes, weltfremdes kleines Mädchen. Man erfährt relativ früh, was sie in den letzten 18 Jahren unter der Hand ihres Vaters erdulden musste und auch, dass sie nie ein normales Sozialleben hatte. Trotzdem war ich nicht sehr begeistert von ihrer übernaiven Art am Anfang des Buchs. Alles, was nicht zu einhundert Prozent brav und bieder war, brachte sie zum erröten oder stammeln. Glücklicherweise konnte sie sich aber bald akklimatisieren und auch wenn sie eher ein eher ernstes, braves Mädchen blieb, wurde sie mir doch sehr schnell deutlich sympathischer, so dass ich sie schon nach ein paar Kapiteln sehr gern mochte. Quinn ist daran nicht unschuldig. Die beiden verbindet von Anfang an etwas. Doch aus Loyalität und Respekt Cora gegenüber würde es beiden nie einfallen, diesen Gefühlen zu folgen. Dennoch entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden, die ihnen lange gefehlt hat. Sie haben einen sehr ähnlichen familiären Hintergrund und liegen mit ihrer schüchternen und ruhigen Art auf einer Wellenlänge. Außerdem wird Zoey sofort in Quinns Freundeskreis mit offenen armen empfangen, so dass sie zum ersten Mal wirkliche Freunde findet.
Bis diese beiden zueinander finden, dauert es allerdings sehr, sehr lange. Schuld daran trägt selbtsverständlich Cora. Zoey hat sich so auf ihre beste Freundin gefreut und ist bereit, alles zu tun, um ihr mit ihrer Krankheit zu helfen, die diese aber vor allen anderen geheim hält. Zuerst dachte ich mir, dass man als Leser Cora vermutlich nicht hassen darf. Schließlich ist sie totkrank, so dass man ihr die ein oder andere Unart verzeihen kann. Am Anfang waren es auch eher nur Kleinigkeiten, die sie unsympathisch gemacht haben, doch schon nach kurzer Zeit wird klar, dass Linda Kage mit ihr aber einen dermaßen gemeinen, fiesen und soziopathischen Chrakter geschaffen hat, dass es mir ab einem gewissen Punkt unmöglich war, ihr auch nur noch einen Funken Mitleid entgegenzubringen. Etwas übertrieben und unrealistisch? Auf jeden Fall. Genau deswegen ist es aber trotzdem sehr unterhaltsam gewesen, denn man wusste nie, was sich dieser größenwahnsinnige Charakter als nächstes ausdenkt.
Auch die sonstige Handlung ist ein wenig dick aufgetragen, vor allem aber die Sex Szenen. Sie sollten wahrscheinlich witzig und ein bisschen nerdig sein, waren dabei aber so übertrieben, albern und cheesy, dass ich so gar nichts damit anfangen und nur ständig die Augen verdrehen konnte. Das ist eigentlich sehr schade, da Quinn und Zoey durchaus Chemie haben.
Für Fans der Forbidden Men Reihe, ist With Every Heartbeat aber natürlich sowieso ein Muss. Alle Figuren sind wieder mit von der Partie: Mason und Reese, Avery und Noel, Pick und Eva, Ten, Caroline, Asher und all die anderen Charaktere, die man im Laufe der Zeit liebgewonnen hat. Manchmal war ihre Präsenz ein bisschen zu gewollt eingewoben (vor allem dann, wenn Quinn oder Zoey wieder irgendwo lauschen müssen, weil es die einzige Möglichkeit war, intimere Momente zwischen den anderen Charakteren darzustellen. Und dafür müssen die Armen relativ häufig herhalten.), im Großen und Ganzen war es aber sehr schön sie wieder zu sehen und vor allem Ten hat sich dabei wieder in mein Herz geflucht. ;)

Es ist jetzt einige Tage her, dass ich With Every Heartbeat von Linda Kage gelesen habe und ich bin mir immer noch nicht so ganz sicher, was ich davon halten soll. Auf der einen Seite ist es eine ziemlich unterhaltsame Geschichte. Zoey und Quinn sind sehr sympathisch und ich hatte selten so viel Spaß dabei jemanden zu hassen, wie in Coras Fall. Auf der anderen Seite ist die Handlung leider eben auch extrem übertrieben. Unterhaltsam ist es aber doch irgendwie und für Fans so oder so ein Muss.

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