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28.

Mar 2015

~ND

The Ruby Circle

Enthält Spoiler für die übrigen Bücher der Bloodlines Reihe.

Eigentlich sollte für Sydney Sage nun die glücklichste Zeit ihres Lebens beginnen: Sie ist den Alchimisten und ihrer Umerziehungseinrichtung entkommen und hat ihre große Liebe Adrian geheiratet. Doch die ehemalige Alchimistin fühlt sich, als hätte sie ein Gefängnis, gegen ein anderes getauscht. Durch ihre Ehe mit Adrian ist es ihr möglich, sich am Königshof der Moroi zu verstecken und ist somit vor ihren Verfolgern sicher. Doch dort können sie und Adrian kaum ihre kleine Wohnung verlassen, ohne von den übrigen Moroi angestarrt oder beleidigt zu werden. Schließlich ist es eine Abnomalie für einen Moroi einen Menschen zu heiraten - und eine Alchemistin obendrein.
Doch das Schlimmste ist, dass es ihnen verboten ist, den Hof zu verlassen. Nicht mal, um bei der Suche nach Jill zu helfen. Seit über einem Monat fehlt jeder Spur von ihr und das Nichtstun macht Sydney und Adrian noch wahnsinnig.
Doch dann wird ihnen ein Hinweis zugespielt - und ausgerechnet Sydney ist die Einizige, die der Spur folgen kann. Also schmieden sie und Adrian gemeinsam mit ihren engsten Freunden einen Plan, der Sydney die Flucht vom Hof ermöglichen soll, der sie allerdings auf eine Reise schickt, die die Zukunft aller Vampire und Alchemisten verändern könnte...

Nun ist er also da, The Ruby Circle, der letzte Band von Richelle Meads Bloodlines Reihe. Die Geschichte setzt ungefähr einen Monat nach dem Ende des letzten Buches an, was den Leser sofort mitten ins Geschehen wirft. Sydney und Adrian macht es sehr zu schaffen, dass sie nichts tun können, um Jill zu helfen und das, sowie ihre "Gefangenschaft" am Königshof, ist auch für ihre Beziehung kein Kinderspiel. Was die glücklichste Zeit ihres Lebens werden sollte, ist ein absoluter Albtraum. Als sich den beiden also endlich die Möglichkeit gibt zu handeln, greifen sie natürlich mit beiden Händen zu und so entsteht schnell ein hohes Tempo für die Geschichte. Dieses Tempo hat Richelle Mead eigentlich während des ganzen Buches aufrecht erhalten. Sie schickt ihre Charaktere von einer Spur zur nächsten und jede hält eine neue - meist unschöne - Überraschung für die Freunde bereit, denn irgendjemand spielt ein ziemlich gemeines Katz und Maus Spielchen mit ihnen. Wie schon in den letzten Büchern ist auch The Ruby Circle sowohl aus Adrians als auch Sydneys Sicht geschrieben, was eine noch abwechslungreichere Geschichte ermöglicht. Da die beiden im Laufe der Geschichte nicht immer zusammen sind, ergeben sich teilweise ganz unterschiedliche Handlungsstränge und Situationen und ich habe mich lange gefragt, wie diese wohl am Ende ineinandergreifen würden. Wie immer hat Richelle Mead hier aber ganze Arbeit geleistet und eine sehr stimmige und logische Geschichte geschaffen.
Mir persönlich waren die Charaktere aber fast wichtiger, als die Handlung selbst. Ich habe Sydney und Adrian wirklich extrem lieb gewonnen und mich sehr gefreut zu sehen, dass sie trotz ihrer neuen Ehe und dem ganzen Druck, der auf ihnen lastet, noch ganz die Alten sind. Es gibt allerdings einiges an Anspannung zwischen den beiden. Meist weil Adrian es oft nicht schafft, seinen Spirit Gebrauch zu kontrollieren und das, obwohl er eh schon oft genug am Rande des Wahnsinns steht (seine Tante Tatiana z.B. ist nach wie vor eine starke Präsenz in seinem Kopf, was zwar oft lustig war, mir im Grunde aber einfach große Sorgen bereitet hat). Doch es gibt auch ebenso viele schöne und romantische Szenen zwischen den beiden, die einiges wieder wett gemacht haben. Da es sich ja um das letzte Buch dieser Reihe handelt, sehen wir aber auch von fast allen anderen Charakteren, die wir bisher kennengelernt haben, noch mal etwas: Marcus, Sydneys Familie, Trey, Jackie, die Hexen und natürlich Eddie, Neil, Jill, Rose und Dimitri. Vor allem über diese beiden habe ich mich natürlich sehr gefreut, besonders, da fast immer wenigstens einer von ihnen das ganze Buch über mit von der Partie war. Einzig Angeline hat mir doch sehr gefehlt. Sie wird zwar erwähnt, trotzdem fand ich es schade, dass sie nicht noch einmal zu sehen war.
Ein anderes Detail, dass mir nicht ganz so gut gefallen hat, war, dass einige Dinge sich dann doch etwas zu einfach gefügt haben. In manchen Situationen fühlt es sich so an, als hätte das Schicksal geradezu darauf gerwartet, dass Sydney und Adrian endlich auftauchen, um zuzuschlagen. Sie waren immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um bei wichtigen Entwicklungen dabei zu sein. Hier war mir das Timing daher manchmal ein wenig zu perfekt. Auch der Showdown war für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt. Hier hätte es ruhig noch ein wenig spannender und dramatischer zugehen können. Strigoi - die ja der eigentliche Feind aller Beteiligten sind (oder zumindest sein sollten) - spielen z.B. kaum eine Rolle und irgendwie hat mir dieser Aspekt in der ganzen Reihe ein wenig gefehlt.

Abgesehen davon ist The Ruby Circle von Richelle Mead aber ein tolles Ende für die Bloodlines Reihe. Die Geschichte ist tempo- und abwechslungreich und die Autorin bringt wirklich nocheinmal alle Figuren zusammen. Nicht alle Fragen werden beantwortet, aber das ist okay so und verhindert, dass es ein zu kitschiges Ende nimmt. Und wer weiß? Vielleicht entführt und Richelle Mead ja irgendwann ein weiteres Mal in ihre Welt der Moroi und Dhampire. :)

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