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26.

Aug 2014

~ND

Rhett

Rhett Madison ist eine Legende. Er ist gutaussehend, reich und selbstbewusst und die Mädchen werfen sich ihm reihenweise an Hals. Diesen Umstand nutzt Rhett schamlos aus. Er hat jeden Abend eine andere Frau in seinem Bett. Warum sollte er sich nicht nehmen was er will, wenn er keinem der Mädchen im Vorfeld irgendwelche Versprechungen gemacht hat? Wenn diese sich mehr erwarten, ist das nicht sein Problem.
Die Einzige, die nicht auf Rhetts zweifelhaften Charme anzuspringen scheint, ist seine beste Freundin Clementine O'Hara. Die beiden kennen sich bereits seit der Grundschule und sind seitdem unzertrennlich. Doch seit einiger Zeit scheint sich ihre Beziehung zu ändern. Clementine zieht sich zurück und bald schon findet Rhett den Grund dafür heraus: Sie möchte endlich eine Beziehung, doch die meisten Männer lassen sich nur all zu schnell von der für Außenstehende sehr merkwürdigen Freundschaft zwischen Clementine und Rhett abschrecken.
Und tatsächlich dauert es nicht lange, bis Clementine jemanden kennenlernt. Sie und der nette, ruhige Elliott verstehen sich auf Anhieb blendend und verbringen viel Zeit miteinander. Plötzlich ändert sich alles für Rhett. Was soll er nur ohne seine beste Freundin tun? Und wieso überkommt ihn seit Neuestem jedes Mal der Drang Elliott k.o. zu schlagen, wenn er ihn und Clementine gemeinsam sieht? Rhett weiß nur eines: Er wird seine beste Freundin nicht kampflos aufgeben.

Ich hatte schon immer ein Faible für Friends to Lovers Geschichten. Deswegen dachte ich eigentlich auch, dass Rhett von J. S. Cooper etwas für mich sein könnte. Leider habe ich mich da aber gehörig getäuscht, denn Rhett war so ziemlich eines der furchtbarsten Bücher, die ich je gelesen habe. Daher entschuldige ich mich schon mal im Vorfeld dafür, falls diese Rezension in einer Tirade endet. ;)
Aber es war leider einfach wirklich katastrophal. Rhett ist ein narzisstischer, arroganter, ungebildeter und schlicht unsympathischer Angeber, der denkt, er könnte absolut jede Frau mit einem Lächeln flach legen. Und das Schlimmste: In diesem Buch kann er das auch. Das Bild, das J. S. Cooper hier von Frauen zeichnet ist erschreckend. Jedes Mädchen, das Rhett auch nur anschaut, will ihm sofort an die Wäsche - sprichwörtlich! - und natürlich möchten alle auch gleich eine Beziehung mit ihm. Dass er sie wie den letzten Dreck behandelt und vor ihren Augen andere Frauen anbaggert, scheint dem keinen Abbruch zu tun. Sprich, es war alles komplett unrealistisch und keine Frau würde so etwas mitmachen. Außerdem sind alle Mädchen in dieser Geschichte hinterhältige Zicken.
Clementine sollte da die große Ausnahme sein. Und in der ersten Hälfte des Buches war sie das vielleicht auch - allerdings nur, weil sie sich wie eine 12-jährige benommen hat, anstatt wie die 21 Jahre alte Frau, die sie eigentlich ist. Sobald Rhett und ihre Beziehung sich aber weiterentwickelt, wird sie plötzlich zur aggressiven Verführerin, was einfach kein bisschen zusammengepasst hat. Außerdem hat es nicht nur zu einigen extrem verantwortungslosen Situationen im Bett geführt, sondern auch zu einer der furchtbarsten und übertriebensten Entjungferungsszenen, über die ich je gelesen habe. Zum Vorbild sollte sich dieses Buch von daher niemand nehmen.
Von einer Handlung kann man eigentlich kaum sprechen. Es ist von Anfang an klar, wie diese Geschichte endet. Und trotzdem ist keinerlei Chemie zwischen den Figuren zu spüren. Es fühlt sich alles gestelzt und unrealistisch an. Deswegen ist es nicht sonderlich überraschend, dass auch der Schreibstil kein sonderliches Vergnügen war. Ständige Wiederholungen, Rechtschreibfehler, gravierende Logikfehler und stark vereinfachte Sätze machen Rhett nicht gerade zu einem Goldstück. Rhetts selbstverliebte innere Stimme hat das Buch natürlich ebenfalls nicht gerade zu einer anspruchsvollen Lektüre gemacht. Außer "big ol' titties" hatte er nicht viel im Kopf. Alles in allem ist der Stil daher ziemlich ungehobelt und amateurhaft.

Deshalb bleibt mir leider absolut gar nichts Positives über Rhett von J. S. Cooper zu sagen. Von den unsympathischen Charakteren, über die nichtvorhandene Handlung, bis zu dem furchtbaren Schreibstil ist einfach nichts zu finden, was mir an Rhett auch nur ein bisschen gefallen hätte. Außer vielleicht dem Cover, doch das hübsche Gesicht kann über den fürchterlichen Inhalt leider auch nicht hinwegtrösten.
Die Fortsetzung Rhett in Love, die am 23. September 2014 erscheint, werde ich mir deshalb sparen.

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