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12.

Aug 2014

~ND

Word Play - A Romantic Satire

Michael Rourke hat seine Seele verkauft. Zumindest fühlt es sich für ihn so an. Denn anstatt seiner Leidenschaft nachzugehen und Mystery Romane zu schreiben, verdient er sein Geld mit ddem Verfassen von Erotik Büchern. Im Gegensatz zu seinem präferierten Genre lässt sich dort nämlich jede Menge Geld machen. Das hat auch Michaels Agentin erkannt und sein Talent prompt in eine andere Richtung gelenkt. Und so wurde aus Michael Rourke schließlich Christoph Strong.
Christoph Strong ist ein Bestseller Autor, der gerade kurz davor steht, seine erste Trilogie zu beenden und sich selbst, seiner Agentur und Verleger somit zu jeder Menge Geld verhilft. Michael ist es gelungen gelungen, seine Privatsphäre zu bewahren. Zumindest bis jetzt. Christoph Steel ist ein Mysterium und seine Leser sind ganz heiß darauf, endlich zu sehen, wer hinter ihrem Lieblingsautor steckt.
Also lässt sich Michael sehr widerstrebend auf die Teilnahme an einem Autorenevent ein. Was kann es schon ausmachen, wenn ein paar Leser sein Gesicht kennen? Solange niemand seien wahren Namen weiß, werden seine Mystery Kollegen (und seine Mutter) schon nichts von seinem schmutzigen Geheimnis erfahren.
Doch natürlich kommt alles ganz anders. Michael muss erfahren, was es heißt, wirklich in die Rolle von Christoph Strong zu schlüpfen und sich mit kreischenden Fans, blutrünstigen Bloggern und zickiger Konkurrenz herumschlagen zu müssen. Und nebenbei vielleicht sogar noch die Liebe seines Lebens zu finden - die aber leider keine Ahnung hat, wer er wirklich ist.

Ich befinde mich ein wenig im Zwiespalt was Word Play - A Romantic Satire von Amalie Silver betrifft. Auf der einen Seite haben wir eine sehr witzige und clever Sicht auf die Verlags- bzw. Bücherwelt im Allgemeinen. Auf der anderen Seite haben wir aber auch eine ganz normale Romanze und die ist leider sehr durchschnittlich.
Kommen wir aber erst einmal zum Positiven an dieser Geschichte: Amalie Silver zeichnet wie gesagt eine ziemlich treffende Satire auf einige Eigenheiten der Bücherwelt. Es gibt ganz verschiedene Arten von Bloggern, Lesern, Verlegern und auch Autoren und die schlimmsten (leider aber durchaus existierenden) Exemplare werden hier aufs Korn genommen. Ich vermute, dass deshalb gerade Blogger in dieser Hinsicht auf ihre Kosten kommen werden. Ich jedenfalls musste oft laut lachen und habe andere, aber auch mich selbst in dem ein oder anderen Detail wiedererkannt. Außerdem wird das Stigma auf die Schippe genommen, das das Erotika-Genre mit sich bringt. Romantische und erotische Geschichten, ebenso wie ihre Verfasser, werden unter "ernstzunehmenden Autoren" nämlich gerne belächelt. Im Endeffekt war es eine Möglichkeit für Amalie Silver, sich als Autorin mal so richtig auskotzen zu können. Ich für meinen Teil hatte sehr große Freude daran. :)

Auch die Charaktere sind im Grunde eigentlich ganz nett. Michael ist gar nicht zufrieden mit seiner Karriere. Wie gesagt sieht er sich eigentlich als Mystery- und Thriller-Autor. Sein Geld kommt aber eben nun mal aus der Erotika-Schiene. Mit einem Scotch in der Hand und eingeigelt in seinem Apartment lässt sich das alles leichter ertragen - die Welt soll aber bitte nicht davon erfahren. So ganz einfach ist Michael also nicht. Vor allem, als er beginnt, sein arrogantes Alter Ego Christoph Strong zu entdecken. Aber er ist dennoch eigentlich ein guter Kerl. Über seinen weiblichen Gegenpart möchte ich noch gar nicht so viel verraten. Bevor sie sich wirklich kennenlernen vergeht nämlich ein wenig Zeit und man weiß gar nicht so recht, wer sie eigentlich ist. Doch auch sie ist ein sympathischer Charakter, der zwar manchmal extrem frustrierende Anwandlungen hat, mit dem man sich aber dennoch identifizieren kann.

Zu Beginn ist Word Play - A Romantic Satire daher also eigentlich ziemlich gut gelungen. Manche Szenen sind zwar etwas übertrieben (z.B. Christoph Strongs erste Auftritte in der Öffentlichkeit und die hysterische Reaktion seiner weiblichen Fans), aber unterhaltsam war es dennoch. Leider blieb Amalie Silver aber ihrer Linie nicht über das ganze Buch hinweg treu. Was als satirische, amüsante Geschichte anfing, endet leider in einer wie gesagt sehr durchschnittlichen Romanze. Es gibt Verwechslungen und Missverständnisse, perfekte Menschen und perfekten Sex. Das ist besonders dahingehend schade, dass sich das Buch eigentlich zu Beginn über diese unrealistisch schönen und perfekten Menschen lustig gemacht hat. Am Ende hatte Word Play - A Romantic Satire selbst aber leider genau diese Art von Figuren.
Die Handlung selbst gibt ebenfalls nicht sonderlich viel her, weshalb es immer mal wieder Abschnitte gab, die etwas langweilig waren und die wie der Versuch wirken, die Geschichte etwas in die Länge zu ziehen. Ähnlich verhält es sich mit einigen Irrungen und Wirrungen, die die Figuren einfach nicht im passenden Moment aufzulösen scheinen wollen.

Ganz überzeugen konnte mich Word Play - A Romantic Satire von Amalie Silver deshalb nicht. Dafür war die Handlung und die Romantik schlicht zu eintönig und unspektakulär. Doch auch wenn Amalie Silver ihrer satirischen Linie nicht treu bleibt, macht ihre Sicht auf die Bücherszene die Geschichte dennoch lesenswert. Vor allem Blogger werden auf ihre Kosten kommen und ganz sicher einige der angesprochenen Punkte wiedererkennen.

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