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16.

Jul 2014

~nef

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten

Tags: Krimi
Cover Inspector Swanson deutsch

Devon, 1878: Seine vier Kinder lagen ihm schon lange in den Ohren, dass sie unbedingt einmal seinen Arbeitsplatz sehen wollen. Und weil er seinen Kindern kaum einen Wunsch abschlagen kann, stimmt der gutmütige Goldschmied zu. Weil vier Kinder aber zu viel Aufregung in der Werkstatt verursachen, entschloss er sich je zwei an zwei verschiedenen Tagen mit zu.
Ganz wie gewünscht, verhalten sich beide Kinder ruhig, aber Coleen hält es nicht lange aus und spricht einen Mann an, der gerade an einem Ring arbeitet. Kurz darauf ertönt ein greller Ton und ihr Vater kommt mit einem Messer in der Brust in die Werkstatt getaumelt. Hinter ihm sind maskierte Männer, die kurzen Prozess machen.
10 Menschen sterben bei diesem Vorfall, dabei wird nicht einmal etwas wirklich wertvolles gestohlen.

London, 1893: Als der Goldschmied Archibald Horne bemerkt wie spät es bereits ist, eilt er fliegenden Mantels ins Juweliergeschäft seines Chefs. Eigentlich beginnt sein Arbeitstag um 8 Uhr, doch heute hatte er irgendwie verschlafen.
Der Verkehr machte es ihm nicht leicht durch die Stadt zu kommen und zu guter Letzt rannte er beinahe eine junge Frau um.
Im Laden angekommen ist er verwundert. Es war bereits 8:30 Uhr und es brannte noch kein Licht. Die Tür war allerdings offen, denn die erste Kundin wartete bereits und war ziemlich ungehalten.
Nur schwer konnte er sie vertrösten und machte sich auf die Suche nach Gordon Wigfield, seinem Chef. Wigfield war von Natur aus ein Arbeitstier. Er war frühs weit vor Archibald im Laden und so verwunderte es ihn besonders, dass er nicht auf sein Rufen antwortete.

Vorsichtig lief Archibald durch die Räume und kam dabei dem Geruch nach verbrannten Hähnchen immer näher. Als er schließlich seinen Ursprung fand, musste er kräftig mit sich ringen. Sein Chef war auf einem Stuhl gefesselt, die Augen schreckensgeweitet und aus seinem offenen Mund qualmte es leicht. Der süßliche Geruch nach verbranntem Fleisch war übermächtig und Archibald wurde schnell ziemlich grün um die Nase.
Kurz darauf erscheint Chief Inspector Donald Sutherland Swanson samt seines Partners Sergeant Peter Phelps auf der Bildfläche und beginnt mit der Spurensuche. Die Art des Mordes ist mehr als ungewöhnlich, denn dem Opfer wurde geschmolzenes Gold in den Rachen gegossen. Er starb an inneren Verbrennungen.

Als die beiden Polizisten sich im Leben des Opfers umschauen, kommt ungeheuerliches zu Tage. Doch sie können kaum mit den Ermittlungen beginnen, da gibt es bereits ein zweites Opfer - wieder ein Goldschmied.
Das zweite Opfer hat es um einiges schlimmer erwischt als das erste Opfer. Das lässt auch den erfahrenen Ermittler nicht kalt. Ein Zusammenhang der beiden Morde können sie bisher weder ausschließen noch bestätigen. Lediglich der Berufsstand ist bei beiden gleich.
Ein Tagebuch aus Gordon Wigfields bringt sie dann auf eine Spur, die beide Ermittler noch ein wenig verwirrter zurücklässt. Doch Hilfe ist nahe. Haben sie es mit einem Serienmörder zu tun? Die Ermittlungen drehen sich im Kreis, als eine weitere Leiche auftaucht.

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten von Robert C. Marley entführt den Leser ins historische London um 1900. Oscar Wilde lebt ein süßes Leben in der Stadt und Sir Arthur Conan Doyle ist mit seinem ungewöhnlichen Detektive bereits zu Ruhm gekommen.
Der Autor bringt das Leben der damaligen Zeit mit seinen Beschreibungen gut hervor und man kann beinahe die Pferdehufe auf der Straße klappern hören.

Das Buch beginnt mit dem Überfall auf das Juweliergeschäft 1878. Hier wird auf wenigen Seiten geschildert, was danach groß in die Presse kam.
Gleich danach befinden wir uns in London wieder und werden mit dem ersten Mord konfrontiert.
Robert C. Marley kann den Spannungsbogen wunderbar halten, aber der Schreibstil ist bisweilen etwas anstrengend. Die Art der Satzbildung hat mich manches Mal verharren lassen um den Satz noch zwei weitere Male zu lesen. Sehr verwirrend. Das hat mich dann leider doch immer wieder aus der Geschichte katapultiert.

Die Ermittlungen gehen eher schleppend voran. Ein Vorkommnis wird leider so gar nicht aufgegriffen, bis es am Ende zu spät ist. Daraus hätte man wirklich mehr machen können.
Zwei Fehler habe ich gefunden - ein Mann kann schlecht zwei Mal aufstehen ohne sich wieder gesetzt zu haben ^^ und ein Schreibfehler - also alles im normalen Bereich.
Dieses Buch ist in sich abgeschlossen. Am Ende wird erzählt, was aus den verschiedenen Figuren wurde und so wird einem zweiten Fall für Inspector Swanson gleich vorweggenommen.

Alles in allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und fand die Einbringung der verschiedenen Neuerungen sehr nett. Auch die Figuren sind gut gezeichnet, wenn auch etwas flach. Bei knapp 300 Seiten aber okay.
Ein netter Krimi für Zwischendurch.

Einen lieben Dank an den Dryas-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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