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10.

Aug 2014

~ND

Beautiful Oblivion

Enthält kleinere Spoiler für Beautiful Disaster.

Camille "Cami" Camlin hat früh gelernt, auf eigenen Füßen zu stehen. Ihre Familie hatte dank ihres cholerischen und trinkenden Vaters nie den besten Zusammenhalt, weswegen sie so schnell wie möglich von zuhause ausgezogen ist. Seitdem hält sie sich mit ihrem Job als Barkeeperin im beliebten Club Red Door über Wasser und versucht nebenbei ihr Studium zu beenden.
Dazu kommt noch, dass Cami momentan auch mit ihrer Beziehung unglücklich ist. Ihr Freund T.J. lebt und arbeitet in Kalifornien und hat nie Zeit für sie. Sie bezweifelt nicht, dass er sie wirklich liebt, aber begeistert ist sie trotzdem nicht, dass T.J. es nie schafft, sich um sie zu kümmern und ihre wenigen Besuche und Treffen regelmäßig absagt.
Dann tritt Trenton Maddox in Camis Leben. Natürlich kennt sie die Maddox Brüder - jeder in der Gegend kennt sie - doch obwohl die beiden gemeinsam zur Schule gegangen sind, hatten sie nie Kontakt. Doch nun zeigt Trent plötzlich reges Interesse an Cami. Egal wie oft sie ihm sagt, dass sie einen Freund hat, er lässt einfach nicht locker. Bald schon sehen sich die beiden aber immer häufiger und werden schließlich enge Freunde. Doch kann man mit einem Maddox Bruder wirklich nur befreundet sein - vor allem mit einem, der seine Absichten so deutlich macht? Und was wird Trent sagen, wenn er von Camis Geheimnis erfährt?

Eigentlich hatte ich große Hoffnungen auf Beautiful Oblivion. Nachdem Jamie McGuire ihre Geschichte um Abby und Travis in Beautiful Disaster und zwei weiteren Büchern bis aufs Letzte ausgeschlachtet hat, bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass es nun endlich genug sei. Falsch gedacht. Denn Beautiful Oblivion ist im Endeffekt nichts weiter, als dieselbe Geschichte, nur diesmal aus Camis Sicht.
Ihr habt gelesen, was ich oben in der Zusammenfassung geschrieben habe? Das ist so ziemlich alles an nennenswerter Handlung, das Beautiful Oblivion zu bieten hat. Ansonsten hangeln wir uns nur von einer Anlehnung an Beautiful Disaster zur nächsten - meist sind das Szenen mit einem betrunkenen und deprimierten Travis an verschiedenen Stellen seiner Beziehung mit Abby. Deswegen bin ich mir auch nicht sicher, ob Leser, die das erste Buch nicht kennen, wirklich alles verstehen können. Denn manche Szenen aus Beautiful Disaster sind wirklich ziemlich zusammenhangslos eingebaut. Camis und Trents Geschichte gibt sonst aber auch nicht genug her, um alleine ein ganzes Buch füllen zu können. Bei c.a. 50% hatte ich den Gedanken "So, und was kann jetzt noch kommen?". Natürlich hat hier dann das unnötige Drama angefangen.
Trent kämpft mit allem was er hat um Cami und auch wenn er damit schon oft ziemlich kontrollierend und fordernd ist, ist er mir dennoch lieber, als Cami. Die ist nämlich eine schreckliche Zicke und entweder jedes Mal auf 180, wenn etwas nicht nach ihrer Nase läuft, oder rennt vor ihren Problemen davon. Oder beides.
Auch den Nebencharakteren kann ich nicht viel abgewinnen. Camis Mitbewohnerin Rae hat ihre eigene kleine Geschichte und ist mir damit tierisch auf die Nerven gegangen. Sie ist eine der selbstsüchtigsten und furchtbarsten Figuren, die mir seit langem Untergekommen ist und ich habe ihr ihr Happy End keine Sekunde lang gegönnt. Es gibt noch jede Menge andere Charaktere, die aber eigentlich kaum Einfluss auf die Geschichte hatten.
Der Schreibstil war...okay. Es gab durchaus die ein oder andere schön geschriebene Szene. Insgesamt ist er mir aber zu dick aufgetragen gewesen. Die Figuren reagieren oft sehr überzogen und unangemessen und eine völlig normale Frage kann schon mal in einen riesigen Streit ausarten. Bei Trent fliegen sofort die Fäuste und Cami zickt und schreit sich durch die Geschichte. Bei beiden kann die Stimmung ohne ersichtlichen Grund von einer auf die nächste Sekunde umschlagen.

Ebenfalls ziemlich übertrieben sind die Namen: Wir haben die Brüder Trent, Travis, Tyler, Taylor und Thomas, genauso wie die Geschwister Cami, Coby, Chase, Clark und ihr Cousin Colin. Außerdem gibt es Camille "Cami" Camlin und Olive Ollivier...Es war alles ein bisschen konfus und klang teilweise schlichtweg furchtbar.

Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, welche Meinung ich über das Ende habe. Auf der einen Seite hat das letzte Kapitel wirklich eine riesige Überraschung in petto. Ich habe kein bisschen mit dieser Auflösung gerechnet und Jamie McGuire ist diese Szene und die Erklärung wirklich gut gelungen. Wenn der erste Schock aber überstanden ist, ist es auf der anderen Seite aber auch eine ziemlich schwache Problematik, um darauf einen ganzen Roman zu stützen. Denn tatsächlich steht und fällt Beautiful Oblivion durch diese Auflösung, die buchstäblich mit dem allerletzten Satz präsentiert wird.

Trotzdem ist das Ende der einzige Grund, weswegen ich Beautiful Oblivion von Jamie McGuire vielleicht zumindest den eingefleischten Beautiful Disaster Fans empfehlen würde. Ansonsten hatte Beautiful Oblivion wirklich nicht viel zu bieten und ich denke nicht, dass ich die anderen Bücher der Maddox Brothers Reihe lesen werde. Schade, aber Jamie McGuire hat diese Geschichte in meinen Augen leider kaputt geschrieben.

Auf Deutsch erscheint Beautiful Oblivion am 19. Januar 2015.

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