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22.

Jun 2014

~ND

Flat-Out Celeste

Enthält leichte Spoiler für Flat-Out Love (Amazon-Partnerlink*) und Flat-Out Matt (Amazon-Partnerlink*).

Celeste war nie ein einfaches Kind. Nachdem ihr Bruder Finn gestorben ist, lief sie zwei Jahre lang mit einem Pappaufsteller von ihm herum. Durch ihre Neigung, sich extrem gewählt auszudrücken und ihrer Freude am lernen, ist es ihr schon immer schwer gefallen, Anschluss zu Gleichaltrigen zu finden. Sie hatte nie wirklich Freunde - abgesehen von Julie, der Ex-Freundin ihres Bruders Matt. Doch die ist nicht nur 6 Jahre älter als Celeste, sondern lebt mittlerweile auf der anderen Seite des Landes.
Doch bald wird für Celeste alles besser. Schließlich ist es nur noch ein Jahr bis sie aufs College gehen. Die ganzen großen Schulen reißen sich um sie: Yale, Harvard, Princeton, Brown, Dartmouth...Celeste hat die Qual der Wahl. Je mehr ihr die Entscheidung aber Kopfzerbrechen bereitet, umso unsicherer wird sie, was sie eigentlich wirklich will. Und umso deutlicher wird ihr, dass sie auch am College um soziale Kontakte nicht herumkommen wird. Das ist allerdings etwas, mit dem Celeste enorme Probleme hat.
Dann trifft sie Justin, der Kontakt mit ihr aufnimmt, um ihr eine weitere Universität schmackhaft zu machen. Irgendwie gelingt es ihm, Celeste aus ihrer Isolation zu locken und sie beginnt zu erkennen, was sie in ihrem Leben alles verpasst hat. Und für was es vielleicht schon zu spät ist.

Ich war ein bisschen überrascht, als ich gesehen habe, dass Jessica Park Celeste ihre eigene Geschichte gibt. Nicht, weil ich Celeste nicht mochte, sondern schlicht, weil sie absolut kein einfacher Charakter ist. Sie erinnert mich ein klein wenig an eine weibliche, 18-jährige Version von Sheldon Cooper aus The Big Bang Theory: Soziale Situationen sind ihr unangenehm und sie kann sie oft nicht richtig deuten. Außerdem hat sie wie gesagt eine manchmal etwas seltsame Art sich auszudrücken (was natürlich auch den Schreibstil des Buchs stark beeinflusst) und ihre Bildung ist ihr äußerst wichtig. Deswegen ist es erst einmal ein bisschen merkwürdig, sich in Celestes Kopf wieder zu finden. Sie tickt einfach anders, als "normale" Menschen. Sie ist sich dessen auch durchaus bewusst und ist sich sicher, dass ein Arzt definitiv eine Diagnose bei ihr stellen könnte. Doch Celeste hat Angst sich dem zu stellen. Ihren Eltern macht sie vor, jede Menge Freunde zu haben. Sie hat ihrer Familie bereits genug Sorgen bereitet und möchte die High School einfach nur noch hinter sich bringen.
Ihre Versuche, endlich Anschluss zu finden, fallen dementsprechend schwierig aus. Manche Situationen sind lustig und andere traurig. Viele sind aber einfach nur aufschlussreich. Besonders, als Justin in ihr Leben tritt. Justin selbst ist ebenfalls ein schräger Vogel und hat ähnliche Erfahrungen gemacht, wie Celeste. Doch er hat gelernt, sich durchzukämpfen und fühlt sich mittlerweile sehr wohl mit sich selbst. Trotzdem können die beiden jede Menge voneinander lernen. Die Freundschaft, die sich zwischen den beiden entwickelt, ist richtig süß und einfach nur schön.

Flat-Out Celeste handelt aber nicht nur von Celeste und Justin. Julie und vor allem Matt spielen ebenfalls große Rollen. Ich muss schon sagen, dass ich sehr enttäuscht war, von Julies und Matts Trennung zu erfahren nach allem, was sie in Flat-Out Love (Amazon-Partnerlink*) und Flat-Out Matt (Amazon-Partnerlink*) durchgemacht haben. Doch die Erklärung macht irgendwie Sinn und fügt sich sehr stimmig in die Handlung von Flat-Out Celeste ein. Zum Glück ist aber auch hier das letzte Wort noch nicht gesprochen und auch diese beiden bekommen die ein oder andere bewegende Szene.

Wirklich Kritik habe ich deshalb an Flat-Out Celeste von Jessica Park eigentlich nicht auszuüben. Dem ein oder anderen könnte der Schreibstil dank Celestes Ausdrucksweise eventuell auf die Nerven gehen, ich persönlich finde es aber eher erfrischend. Allerdings hätte ich mich sehr über einen Epilog gefreut. Sowohl was die Auflösung zwischen Celeste und Justin, als auch die zwischen Julie und Matt angeht. Ich konnte das Buch zwar sehr zufrieden zuschlagen, doch wenn man das doch sehr emotionale letzte Viertel der Geschichte betrachtet, wäre ein kleiner Zukunftsausblick doch noch das i-Tüpfelchen gewesen.

Wer keine Angst vor einer ungewöhnlichen Protagonistin hat und auf die typischen Alpha Männchen und andere Klischees verzichten kann, dem lege ich Flat-Out Celeste von Jessica Park ans Herz. Es ist definitiv mal was anderes, zumindest, was die Charaktere angeht.
Man kann Flat-Out Celeste theoretisch alleinstehend lesen. Aber Celeste spielt so eine entscheidende Rolle in den ersten Geschichten, dass es sich auf jeden Fall empfiehlt, zumindest Flat-Out Love (Amazon-Partnerlink*) vorher zu lesen.

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