07.Jun 2014 |
~ND
To Professor, with Lovevon Linda Kage
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Dr. Aspen Kavangh lehrt Literatur an einer Uni in Illinois und ist von ihren Studenten mehr gefürchtet als geliebt. Sie benotet fair aber streng und so gibt es einige Leute in ihrem Kurs, deren Noten besser sein könnten.
Einer von ihnen ist Noel Gamble. Allerdings braucht er dringend eine gute Note in diesem Kurs, um sein Football-Stipendium nicht zu verlieren. Das darf auf keinen Fall passieren, denn er muss seine drei jüngeren Geschwister zu Hause über Wasser halten. Aus irgendeinem Grund scheint seine Professorin Noel aber zu hassen. Noel selbst ist, nachdem sie mehr als einmal aneinander geraten sind, auch nicht sonderlich begeistert von Dr. Kavanagh. Auch wenn er unangemessen oft an sie denkt und sie sein Blut nicht nur vor Wut zum kochen bringt. Und wieso ausgerechnet er eine Lehrerin haben muss, die so jung aussieht, dass er ihr in der Bar, in der er arbeitet, keinen Alkohol ausschenken würde?
Als Aspen Noel helfen muss, seine Note zu verbessern - schließlich will die Uni nicht ihren Star-Quarterback verlieren - treffen zwei Welten aufeinander. Und beide müssen feststellen, dass sie einander völlig falsch eingeschätzt haben...
Ich muss zugeben, dass mir To Professor, with Love von Linda Kage ganz objektiv betrachtet eigentlich nicht gefallen dürfte. Wenn man sich an ein New Adult / College Buch macht, dann sollte man sich von Haus aus schon mal auf jede Menge Drama gefasst machen. Das ist der Grund, weshalb mich viele davon einfach nicht überzeugen konnten. Auch bei To Professor, with Love ist das nicht anders. Da wäre das Drama, um die skandalöse Verbindung zwischen Lehrerin und Schüler. Doch das ist noch nicht alles: Wir haben außedem noch jede Menge Missverständnisse, die schwierige Vergangenheit unserer Charaktere, diverse Schwangerschaften (bzw. Befürchtungen) und manchmal leider auch schiere Doofheit. Es war alles einfach ein bisschen viel. Gerade was die Schwangerschaften bzw. den damit einhergehenden ungeschützten Geschlechtsverkehr angeht, habe ich eigentlich immer so meine Probleme. Und wie gesagt, eigentlich ist es mir auch hier zu dick aufgetragen. Aber trotz alledem mochte ich To Professor, with Love.
In erster Linie liegt das einfach daran, dass ich Aspen und Noel sehr schnell ins Herz geschlossen habe. Noel ist ein guter Kerl - auch wenn er das gern hinter jeder Menge Weibergeschichten, Dummheiten und Machosprüchen versteckt. Er liebt Football, aber es ist gleichzeitig auch ein Riesendruck, denn es ist seine einzige Chance, seinen Geschwistern zu helfen. Auf seine Mutter brauchen sie sich nicht zu verlassen und so musste die ganze Familie sehr früh lernen, erwachsen zu werden. An einer ernsthaften Beziehung hat Noel daher nie Interesse gehabt. Zuviel Aufwand und zu große Gefahr, dass jemand hinter seine Probleme zu Hause kommen könnte. Schließlich passt das gar nicht zu seinem Image am College. Das ändert sich allerdings schnell, als Aspen in sein Leben tritt. Sie fordert ihn heraus, wie nie jemand zuvor und zeigt ihm, dass mehr in ihm steckt, als nur ein dummer Sportler. Wider erwarten finden die beiden ineinander genau die eine Person, der sie sich öffnen können.
Denn auch Aspen hat ihr dunklen Geheimnisse. Hinter der taffen Dozentin, als die Noel sie kennt, steckt ein erstaunlich unsicherer Mensch. Sie ist gerade mal 23 (lächerliche zwei Jahre älter als Noel selbst) und hat ihre schulische Laufbahn in Rekordzeit hinter sich gebracht. All das nur, um ihren elitären Eltern zu gefallen, denen sie es sowieso nie recht machen konnte. Wenn es um ihre Eltern geht, wird aus der wortgewandten Aspen ganz schnell ein eingeschüchtertes kleines Mädchen. Sie hat kaum Freunde, einfach weil sie nie gelernt hat, sich in sozialen Situationen zu Recht zu finden. In ihrem letzten High School Jahr war sie z.B. gerade mal 14 Jahre alt und hat zwischen den ganzen 18-jährigen nie den Anschluss gefunden hat, den sie gebraucht hat. Und das zieht sich durch ihr ganzes Leben. Sie ist immer die Außenseiterin.
Ausgerechnet Noel - dem letzte Mann, zu dem sie je eine echte Verbindung erwartet hätte - ändert alles für sie. Natürlich ist das aber unmöglich, schließlich ist sie seine Lehrerin. Egal, ob sie im Grunde im gleichen Alter sind. Das Desaster ist vorprogrammiert. Manchmal hat es mich gestört, wie extrem unvorsichtig die beiden dabei vorgegangen sind. Wenn ich eine derartige Beziehung anfange, sollte Diskretion an erster Stelle stehen. Aber vielleicht war auch gerade das der Punkt. Denn ansonsten hat mir die Art und Weise, wie Linda Kage dieses schwierige Thema geschultert hat, eigentlich ganz gut gefallen. Vor allem der Kontrast zwischen der Aspen, wie sie denkt sein zu müssen, und der Aspen, wie sie wirklich ist - eine junge Frau, die zum ersten Mal in ihrem Leben Liebe erfährt.
Linda Kages schöner, schwungvoller Schreibstil hat To Professor, with Love noch besser gemacht. Ihre Liebe zu Büchern ist ständig zu spüren und fast schon wie eine Art Hommage hat sie viele, zu ihrer Geschichte passende Zitate eingebaut - und ausnahmsweise mal nicht nur aus Klassikern. Eine sehr erfrischende Abwechslung, die eine sehr schöne Stimmung geschaffen hat.
Besonders gut haben mir aber die vielen Nebencharaktere gefallen. Noels gestörter bester Freund und Mitbewohner Ten zum Beispiel. Ihm wollte ich abwechselnd um den Hals fallen oder ihm selbigen umdrehen. Auch Reese und Mason aus dem ersten Teil der Reihe, Price of a Kiss, sind mit von der Partie und haben sogar eine erstaunlich große Rolle gespielt. Doch es gibt noch jede Menge weiterer Figuren, die ich in To Professor, with Love ins Herz geschlossen habe und die gute Kandidaten für die weiteren Bücher der Forbidden Men Reihe wären.
Als nächstes hat sich Linda Kage allerdings Noels Kollegen Pick und Reeses Cousine Eva vorgenommen. Sie bekommen mit Be My Hero bald ihre eigene Geschichte. Ich freue mich jetzt darauf.
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