10.May 2014 |
~nef
Die Tote am Wattvon Gisa Pauly
Tags:
Krimi
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Carlotta Capella begibt sich in ihren ersten Urlaub. Seit ihr geliebter Mann Dino unter der Erde ist und sie die angemessene Zeit an Trauer hinter sich gebracht hat, will sie das Leben genießen. Dazu gehört es auch, an den Ort zu reisen, an dem ihre geliebte Tochter Lucia glücklich geworden ist.
Carlotta stammt aus Umbrien, einem Dorf in Italien und ist eine typische Italienerin. Sie kocht gern, erzählt gern und trägt ihre Emotionen auf dem Gesicht.
Lucia ist einst nach Sylt ausgewandert - der Liebe wegen. Nie hätte sich jemand träumen lassen, dass ein italienisches Mädchen im rauen Klima der Nordsee ein zu Hause finden könnte. Aber die Liebe zu Erik Wolf war stärker. Vor zwei Jahren ist Lucia bei einem Autounfall ums Leben gekommen und nun will Carlotta das Grab ihrer Tochter endlich besuchen.
Ein wenig hibbelig ist sie ja schon. Wie wird es wohl sein auf Sylt? Deutsch spricht sie ja immerhin, auch Dank ihrer Tochter Lucia.
Als sie in Hamburg aus dem Flieger steigt ist sie erst einmal völlig aufgedreht. Auf dem langen Flug hatte sie einen netten Italiener neben sich sitzen, der nun Carlottas gesamte Lebensgeschichte kennt - eher unfreiwillig. Aber man kann einfach nicht anders als zuhören, wenn Charlotta mit ihrer Familiengeschichte beginnt.
Am Flughafen wird sie von ihrem Schwiegersohn und ihren Enkelkindern Carolin und Felix empfangen. Ein wenig unbeholfen gehen sie schon mit einander um, da Erik und Carolin eher das ruhige nordische Wesen in sich haben, während Felix ganz nach seiner heißblütigen Mama mit Oma Carlotta auf einer Wellenlänge schwimmt.
Kaum sitzen die vier im Auto und machen sich auf den Weg Richtung Sylt, als Erik, seines Zeichens Hauptkommissar, einen Anruf erhält. Es hat einen Mord gegeben - auf Sylt. Das kommt nun wirklich sehr selten vor. Also liefert Erik seine Familie daheim ab und macht sich sofort auf den Weg zum Tatort.
Christa Kern, eine reiche aber unangenehme Frau, wurde erdrosselt in ihrem Wohnzimmer aufgefunden. Der Tatort gibt kaum etwas her, außer eine ordentliche Leiche. Nichts ist durchwühlt worden, es gab keinen Einbruch und auch keine Spuren eines Kampfes. Offenbar muss das Opfer seinen Täter gekannt und ihm vertraut haben.
Die Ermittlungen beginnen also eher sparsam anzulaufen.
Mamma Carlotta begibt sich in der Zwischenzeit auf Erkundungstour und findet den Strand. Meine Güte, ist das kalt hier. Natürlich hat eine Italienerin weder eine dicke Windjacke noch genügend andere warme Kleidung. Das wird sich wohl ändern müssen.
Doch kaum ist Charlotta am Meer angekommen, begreift sie, was ihre Tochter an diesem Land so schön fand. Der salzige Geruch des Meeres, der Wind der ihr das Haar zerzaust und die vielen Wolken die einem glauben machen, der Himmel sei ganz nah.
Auf dem Weg nach Sylt sind sie mit dem Wagen an einem Schild vorbeigekommen, das italienischen Wein versprach. Nach dem gelüstete es ihr jetzt und so machte sie sich auf den Weg zum Imbiss. Hier lernt sie zwei ungleiche Männer kennen, die zwar beinahe jede freie Minute gemeinsam in diesem Imbiss verbrachten, sich aber gegenseitig eigentlich gar nicht leiden konnten.
Mamma Carlotta fühlt sich sofort wohl bei Tove und Fietje.
Erik kommt zusammen mit seinem Kollegen Sören zum Abendessen nach Hause. Für gewöhnlich trennten sich hier ihre Wege und Sören fuhr mit dem Fahrrad weiter. Aber Mamma Carlotta ließ ihn gar nicht so weit kommen. Kurz darauf saßen sie zu fünft am Tisch und durften sich am leckeren italienischen Essen satt futtern.
Erik merkt, dass es ihm gefällt, endlich wieder Leben im Haus und einen vollbesetzten Tisch zu haben. So ist es nicht verwunderlich, das Sören in den nächsten Tagen häufig bei Familie Wolf anzutreffen ist.
Weil die beiden aber mitten in einem Mordfall stecken, bleibt auch dieses Thema bei Tisch nicht undiskutiert. So wissen bald alle im Hause Wolf wie der Stand der Ermittlungen ist und Mamma Carlotta hat ihren ersten Verdächtigen. Weil sich aber die Polizei nicht auf die Intuition eines Sylttouristen berufen kann, begibt sich Mamma Carlotta auf eigene Ermittlungstour. Natürlich werden auch Tove und Fietje ein wenig mit einbezogen, aber das darf der Hauptkommissar nicht wissen. Denn ausgerechnet vor den beiden warnt er seine Schwiegermutter ganz besonders.
Der erste Band der Reihe um Mamma Carlotta ist ein wunderbarer Einstieg in die Verbindung zwischen italienischem Temperament und nordischer Zurückhaltung.
Dieses Buch gab es mal als kostenloses E-Book und jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen es zu lesen.
Was soll ich sagen? Ich fand es toll. Ich mag sowohl den Hauptkommissar Erik Wolf, der ganz langsam die Trauer über den Verlust seiner Frau verarbeitet als auch die wuselige Schwiegermama Carlotta. Natürlich mischt sie sich in alles ein und hat ihren eigenen Kopf. Das liegt aber nicht nur an ihrer Herkunft - das liegt einfach am Geschlecht ^^
Während Mamma Carlotta eine Person in Verdacht hat, spielt die Polizei mit mehreren Verdächtigen. Es ist sehr unterhaltsam zu lesen, wie Carlotta versucht Erik von ihrem Täter zu überzeugen und er wiederum versucht ihr einen anderen Täter zu präsentieren.
Bei den vielen leckeren Sachen die Mamma Carlotta immer kocht, habe ich immer das Gefühl sofort in die Küche gehen zu müssen und es selbst einmal auszuprobieren. Schade, dass keine Rezepte mit dabei sind ^^
Die Auflösung des Falls ist spannend und rasant und bringt den Leser am Ende noch mal richtig in Fahrt. Mit Sicherheit wird das nicht mein einziges Buch aus dieser Reihe sein. Zumal ich bereits zwei andere im Regal stehen habe - dank Mama.
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