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10.

Apr 2012

~ND

The Calling

Enthält Spoiler zu The Gathering.

Obwohl es Maya und ihren Freunden gerade noch gelungen ist per Helikopter vor dem Waldbrand zu fliehen, der Salmon Creek zu zerstören drohte, sind sie immer noch nicht in Sicherheit. Denn der Pilot stellt sich nur als weiterer Komplize der Angreifer auf die Stadt heraus. Zwar können die Freunde ihn überwältigen, verlieren dabei aber die Gewalt über den Hubschrauber. Bei dem Versuch Maya zu helfen stürzt Rafe in die Tiefe und ist für immer verloren.
Doch Maya bleibt keine Zeit zu trauern, denn nach ihrem Absturz mitten in den einsamen Wäldern Kanadas haben Corey, Hayley, Nicole und Sam ohne ihre und Daniels Hilfe kaum eine Möglichkeit in der Wildnis zu überleben. Nach und nach bekommen sie auch eine Ahnung, warum diese Männer hinter ihnen her sind, denn Maya scheint nicht die Einzige mit besonderen Fähigkeiten zu sein.
Das wissen wohl auch ihre Verfolger, die haben nämlich noch lange nicht aufgegeben und wissen viel zu viel über ihre Kräfte. Die Freunde müssen sich schnell etwas einfallen lassen, wissen allerdings nicht so recht wohin, denn bei St. Cloud, der Firma, der praktisch die ganze Stadt gehört, scheint etwas ganz und gar nicht zu stimmen. Wem können die Freunde also noch vertrauen, wenn alle Menschen, die sie ihr Leben lang kannten und vielleicht sogar ihre Eltern mit den Feinden unter einer Decke stecken?

So sehr ich mich auch auf den zweiten Teil von Kelley Armstrongs Darkness Rising-Reihe The Calling gefreut habe, so muss ich leider sagen, dass ich etwas enttäuscht wurde. Schuld daran sind mehrere Kleinigkeiten wie z.B. die Tatsache, dass in den ersten 200 Seiten eigentlich kaum etwas passiert. Nach dem Helikopterabsturz wiederholt sich eigentlich immer wieder das gleiche Muster: Wandern, Verstecken, beinahe geschnappt werden, Flucht. Das Ganze wurde irgendwann ein wenig frustrierend. Zwar gelang es dadurch ein paar Informationen aufgedeckt, aber auch diese wurden so häppchenweise serviert, dass auch das nicht genug war, um wirklich die Spannung zu erhalten.
Und auch sonst erfährt man sehr wenig Neues in diesem Band. Im Endeffekt fühlt es sich sehr stark wie eine Überbrückung zwischen dem ersten und letzten Buch an. Es passiert kaum etwas, dabei hätte die Geschichte wirklich mehr als genug Stoff hergegeben. Z.B. gibt es nur sehr wenige Szenen, in denen es um die übernatürlichen Fähigkeiten der Jugendlichen geht und sie dürfen ihre Kräfte nur sehr selten nutzen.
Zum Glück versteht Kelley Armstrong aber etwas von ihrem Handwerk und all das ist mir irgendwie erst so richtig im Nachhinein aufgefallen. Denn während des Lesens hat das Buch doch erstaunlich viel Spaß gemacht. Es ist flüssig und gewohnt elegant geschrieben. Außerdem liebe ich die Charaktere. Es gibt nicht einen unter ihnen der mir wirklich unsympathisch gewesen wäre und sogar die zwielichtigen Kandidaten hatten definitiv ihren Reiz. Maya ist nach wie vor eine tolle Heldin, die absolut nicht dem Jungfrau in Nöten Klischee entspricht und definitiv auf sich selbst aufpassen kann, sich gleichzeitig aber auch nicht für unbesiegbar hält. Und ihr bester Freund Daniel ist sowieso meine liebste Figur und hat ebenfalls die ein oder andere Szene, in der er glänzen darf, auch wenn mir Übles schwant, was seine Zukunft angeht.
So schmal die Informationen auch gesät waren, sie harmonieren mit dem, was wir sowohl aus dem ersten Buch erfahren haben, als auch mit den Fakten aus der Women of the Otherworld und The Darkest Powers / Die dunklen Mächte-Reihe. Zwar hängen diese nur indirekt zusammen, trotzdem kann man jetzt schon sagen, dass alles am Ende ein stimmiges Bild ergeben wird.

Eigentlich müsste ich The Calling von Kelley Armstrong vermutlich eine schlechtere Bewertung geben. Der Mittelteil ist recht schwach, es passiert nicht allzu viel und auch an neuen Erkenntnissen mangelt es doch sehr. Trotzdem sind die Charaktere so liebenswert und die Geschichte - wenn auch etwas unterentwickelt in diesem Teil - so gut gezeichnet, dass es mich vor allem gegen Ende doch wieder so richtig gepackt hat.

Deswegen werde ich mir auch den letzten Teil der Trilogie, Darkness Rising, nicht entgehen lassen, auch wenn dieser erst im Frühjahr 2013 in den USA erscheinen wird.
Zu einer deutschen Veröffentlichung liegen mir leider immer noch keine Informationen vor.

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