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02.

Aug 2014

~nia

The Immortal Crown

Die Rezension enthält Spoiler für Gameboard of the Gods, den ersten Band der Age of X-Reihe.

Mae Koskinen ist immer noch Justin Marchs persönliche Praetorian. Sie beschützt Justin March bei seinen Tätigkeiten als Servitor (Ermittler, die die Entwicklungen von Religionen und Sekten kontrollieren). Unter Maes Schutz geht Justin seiner Arbeit dabei innerhalb und außerhalb der Republic of United North America (RUNA) nach. Justin versucht immer noch, als einer von Odins Erwählten, dem Gott die Gefolgschaft so weit wie möglich zu versagen. Auch Mae ist eine Erwählte, wobei sie nicht genau weiß, welche Göttin da um ihre Gunst und Aufmerksamkeit buhlt. Doch die Göttin macht ihr ein verlockendes Angebot. Die Göttin weiß, wo Maes Nichte ist. Als der erfolgreiche Politiker Lucian Darling eine Wahlkampagne nach Arcadia, das gefährliche Nachbarland im Südosten der RUNA, führen will, möchte er Justin und Mae in seinem Tross mitnehmen. Zunächst will Justin nicht mit, doch dann bittet Mae ihn, Lucians Angebot anzunehmen - die Göttin hat Mae enthüllt, dass sich ihre Nichte in Arcadia befindet. In einem Land, in dem Frauen und Mädchen Besitz sind und als mindere Kreaturen angesehen werden...

Es hat ewig gedauert, bis ich mit The Immortal Crown fertig war. Zu einem Teil lag das sicher daran, dass ich im Moment mit einer Menge Dinge beschäftigt bin, doch zu einem größeren Teil lag es schlicht an dem Buch. Es dauert ca. 35 % des Buches, bis unsere Protagonisten ihre Reise nach Arcadia starten. Normalerweise bin ich nicht so eine Regeln-muss-man-befolgen-Person, aber vielleicht habt ihr schon mal etwas von Larry Brooks und seinen Tipps zum Strukturieren von Geschichten gehört. Es gibt da den sogenannten first plot point (erster Handlungspunkt). Das ist der Zeitpunkt in einer Geschichte, in dem der oder die Buchhelden einen wie auch immer gearteten Auftrag erhalten und ihre Reise beginnen. Dieser Punkt sollte nach etwa einem Viertel eines Buches erreicht sein. Tja, die zusätzlichen 10 % waren hier wirklich spürbar. Nachdem The Immortal Crown den Punkt erreicht hatte, nahm die Geschichte - glücklicherweise - endlich an Fahrt auf und wurde deutlich unterhaltsamer.

Das mysteriöse Arcadia mit seinen furchtbaren Lebensbedingungen für das weibliche Geschlecht war ein interessanter Kontrast zum Leben in der RUNA. Darüber hinaus hat mir gefallen, dass Tessa in The Immortal Crown so einen großen Part spielt und man sie deutlich besser kennenlernt. Ihre Erzählperspektive hat außerdem dabei geholfen, mit der RUNA verbunden zu bleiben, während Mae und Justin weg waren.

Die besten Teile des Buches waren aber die, wenn die Götter präsent wurden. Es werden eine Menge mehr Götter als in Gameboard of the Gods erwähnt bzw. tauchen auf dem Spielbrett auf. Dafür, dass die RUNA eigentlich kein religiöser Staat ist, haben doch eine Menge ihrer Einwohner in irgendeiner Weise mit den Göttern zu tun oder folgen ihnen sogar.
Mae und Justin sind diesbezüglich keine Ausnahme. Sie waren ordentlich mit ihren Göttern beschäftigt. Auch ihre persönliche Beziehung entwickelt sich deutlich fort und verläuft in deutlich seriöseren Bahnen. Doch immer, wenn es endlich so aussah, als würden sie endlich ihr Glück finden, kam doch wieder etwas dazwischen. Das war schon hart, hat aber auch dazu geführt, dass man dann doch am Ball blieb mit der Geschichte. Mir persönlich haben die Enthüllungen am Ende sehr gut gefallen, auch wenn das Warten auf den nächsten Band einmal mehr kein Spaß ist. Eine Sache ist mir aber nach wie vor unklar: Der Titel. Vielleicht wird das noch wichtig für den nächsten Band, aber für dieses Buch war er fast irrelevant. Oder habe ich da was verpasst, vor der einmaligen Enthüllung?

Fazit: Insgesamt war The Immortal Crown ein würdiger zweiter Teil der Age of X-Reihe. Ein wenig Straffung hätte dem Buch aber vermutlich gut getan.

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