Buchjunkies


Rezensionen Empfehlungen Autoren Reihen Tags Rezensionsarchiv

23.

Mar 2012

~ND

The Savage Grace / Gefährliche Gnade

Enthält Spoiler für The Dark Divine / Die dunkle Gabe und The Lost Saint / Der verlorene Bruder.

Nachdem Daniel sich in den großen weißen Wolf verwandelt hat, um Grace zu retten, ist es ihm immer noch nicht gelungen, seine menschliche Form zurückzuerlangen. Keiner hat eine echte Ahnung, was Daniel jetzt genau für eine Kreatur ist, denn eigentlich hatte Grace ihn ja von seinem Werwolf befreit. Das ist für sie momentan aber eher sekundär; viel wichtiger ist es, Daniel endlich zurückzubekommen.
Doch ihr läuft die Zeit davon, denn Daniel scheint seine menschliche Seite nach und nach zu verlieren, entfernt sich immer weiter von Grace und zieht sich in den Wald zurück. Dort ist er allerdings alles andere als sicher, denn nach mehreren Angriffen auf Menschen, die scheinbar von Wölfen verursacht wurden, hat die Stadt die Jagd eröffnet - und das mit Silberkugeln, denn viele haben das Markham Street Monster noch nicht vergessen.
Als ob das noch nicht genug wäre, so steht auch noch der Sirhans Tod, der der Alphawolf des größten existierenden Werwolfsrudels ist, unmittelbar bevor, was bedeutet, dass der Kampf um das Rudel jeden Moment beginnen kann und auch Caleb hat noch nicht aufgegeben. Beide wollen mit aller Macht verhindern, dass Daniel der nächste Alpha wird.
Grace weiß, dass sie Daniel irgendwie zurückholen muss, aber auch, dass sie alleine kaum eine Chance hat. Doch wem kann sie nach Judes und Talbots Verrat noch vertrauen?

Mit The Savage Grace / Gefährliche Gnade hat Bree Despain also nun den letzten Band in ihrer Dark Divine / Urbat-Reihe geliefert.
Nach dem ziemlich fiesen Cliffhanger am Ende des zweiten Teils ging es im dritten Buch eigentlich gleich ziemlich zur Sache. Grace wirft ihre gesamte Kraft in die Suche nach Daniel und vernachlässigt dadurch so ziemlich alles andere, auch ihre Familie, Jude und die Schule. Entsprechend verzweifelt und krampfhaft war auch ihre Gefühlswelt, wodurch das Buch stellenweise doch ziemlich melodramatisch wurde; sowohl vom Schreibstil her, als auch in manchen Geschehnissen. Trotzdem wurde mir Grace nach einiger Zeit noch sympathischer als in den anderen beiden Büchern. Der Kampf mit ihrem inneren Wolf geht weiter, aber langsam findet sie ihren Platz und wird dabei sogar ziemlich hart im Nehmen.
Außerdem gibt es eine ganze Riege an neuen Charakteren, die für frischen Wind sorgen. Das und die vielen Steine, die Grace von allen Seiten in den Weg geworfen werden, haben das Buch eigentlich zu keinem Zeitpunkt langweilig werden lassen. Zwar gibt es keine unbedingt überraschenden Wendungen, trotzdem hat sich die Autorin bemüht, zumindest in ein paar Details von dem üblichen Jugendbuch-Schema abzuweichen. Ob das jedem gefallen wird, lässt sich noch nicht sagen, mir allerdings hat es sehr gut gefallen, auch wenn mir an manchen Stellen die Augen ein wenig feucht geworden sind.

Neben der manchmal etwas argen Theatralik gab es eigentlich nichts, was mich wirklich an The Savage Grace / Gefährliche Gnade von Bree Despain gestört hätte. Richtig umwerfen konnte es mich allerdings auch nicht. Es war ein gutes und solides Ende für die Reihe, das sich manchmal ein wenig vom üblichen 08/15 Schema abzuheben versucht, dem aber trotzdem das gewisse Etwas gefehlt hat.
Trotzdem ist es ein befriedigender Abschluss, der alle wichtigen Fragen beantwortet, aber auch genug offen lässt, um nicht zu glatt zu werden.

The Savage Grace / Gefährliche Gnade kommt auf Deutsch voraussichtlich im Herbst 2012 in die Läden. Außerdem gibt es eine Kurzgeschichte namens The Lost Letters of Brother Gabriel (Amazon-Partnerlink*), die bisher nur als englisches E-Book zu erhalten ist und einige von Gabriels Briefen enthält, von denen wir schon ein paar im zweiten Teil lesen dürften.
Weitere Bücher in der Reihe sind bisher noch nicht geplant. Hergeben würde die Geschichte aber sicherlich noch einiges.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Deutsche Ausgabe ~ Original-Ausgabe

3 Kommentare | Facebook | Twitter