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15.

Mar 2014

~nia

The Love of a Good Wizard

Geschichte der Magie kann einem doch noch was beibringen. Zu dem Schluss kommen zwei einfallsreiche Hogwarts-Schüler und meinen, dass der Schlüssel zur Zukunft, egal welcher, in der Vergangenheit liegt, und in Tom Riddles Herz. Vorausgesetzt, er hat eins...

Dies ist die Übersetzung des Teasers der Autorin und somit nicht auf meinen eigenen Mist gewachsen. Ein wenig mehr verrate ich im Weiteren noch von der Geschichte, doch wer wirklich wissen will, was passiert, muss The Love of a Good Wizard schon selber lesen. Die Geschichte von SweetSorcery ist, ganz ehrlich, eines der besten Fanfictions, die ich je gelesen habe. Das sieht man auch daran, dass sich The Love of a Good Wizard mehr als 1.250 kudos (= likes) im Archive of Our Own verdient hat. Und nachdem ich inzwischen eine solche Masse an Harry Potter-Fanfiction gelesen habe (aktuell sind es vermutlich mehr als 200), stelle ich eine solche Behauptung nicht mehr ganz so leichtfertig auf.

Und ja, es geht tatsächlich um Harry Potter und Tom Riddle. Von Todfeinden, werden sie in The Love of a Good Wizard langsam zu Freunden und schließlich sogar zu einem Paar. Und ja, dennoch ist die Charakterentwicklung von beiden absolut realistisch und die Geschichte drum herum ebenso (soweit Zeitreisen und Magie eben realistisch sein können). Bei mehr als 210 Seiten wirkt die Geschichte, wie Harry und seine Komplizin (nein, ich werde hier nicht verraten, um wen es sich dabei handelt) sich aufmachen, Tom Riddles Herz zu gewinnen, auch kein bisschen gehetzt. Natürlich läuft es nicht so, wie noch in der Zukunft geplant. Tom hat nämlich so gar keinen Blick für das andere Geschlecht, ist aber sofort fasziniert von Harry. Dass Harry dann, statt seiner Komplizin, in den Kellern der Slytherins landet, ist nur das Tüpfelchen auf dem 'i'. Wie er damit klarkommt, plötzlich mit seinem ehemaligen Todfeind einen Schlafsaal teilen zu müssen, solltet ihr besser selber lesen. Es lohnt sich wirklich.

The Love of a Good Wizard ist lustig, charmant und spannend. Doch das Beste ist wirklich die prächtige Entwicklung der beteiligten Charaktere:
Wie sich Harry beispielsweise langsam auf Tom einlässt und dabei auch immer wieder mit schrecklichen Gewissensbissen zu kämpfen hat. Kein Wunder, beginnt The Love of a Good Wizard nach Harrys 6. Schuljahr und Voldemort hat Harry in der Zukunft schon eine Menge Verluste bereitet.
Oder wie Tom sich langsam aber sicher zu öffnen beginnt, wie er sich seiner inneren Dunkelheit bewusst wird und schließlich versucht, sich für Harry zu ändern. Als Tom schließlich erfährt, was sein zukünftiges bleiches, rotäugiges alter Ego alles anrichten könnte, zeigt sich, dass die Liebe eben doch die Macht hat, die Welt zu verändern.
Auch die Liebesgeschichte der beiden Nebencharaktere bereitet dem Leser einfach nur Freude. Alleine schon die Tatsache, dass hier mehrere gleichgeschlechtliche Paare zusammenkommen, war erfrischend zu lesen.

Zwei Dinge finde ich noch erwähnenswert. Dass man hier in dieser Geschichte, die der Vermeidung eines Kriegs dient, trotzdem noch mal einen kurzen Einblick in die Gräuel eines echten Krieges bekommt, fand ich sehr passend. Ebenfalls hat mir der Epilog mit seinem kurzen Blick auf eine gänzlich veränderte Zukunft sehr gefallen. Es ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber welches Trio sich da bildet, konnte mich ebenfalls begeistern. Inzwischen habe ich noch weitere Geschichten von SweetSorcery gelesen und weiß, dass sie ein Faible für ungewöhnliche Paarungen in der Harry Potter-Welt hat. Hier lohnt es sich (fast) immer, auch den ungewöhnlichen Kombinationen mal eine Chance zu geben. In diesem Sinne, wünsche ich viel Spaß mit The Love of a Good Wizard.

Fazit: Ja, es gibt tatsächlich überzeugende Fanfiction über Harry und Tom. Ihr glaubt mir nicht? Dann müsst ihr The Love of a Good Wizard selbst lesen und euch eines Besseren belehren lassen.

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