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01.

Mar 2014

~ND

Coming Home

Seit Jahren schon hat Leah an Weihnachten das gleiche Ritual: Sie fährt zu ihrem alten Haus, in dem sie als Kind mit ihrer Familie gelebt hat. Als ihre Mutter noch am Leben war, hat sie dort die schönste Zeit ihres Lebens verbracht. Normalweise schaut sie sich das Haus nur im vorbeifahren an, schwelgt in Erinnerungen und fährt wieder nach Hause. Doch dieses Jahr läuft es anders. Sie hält an und steigt aus - und wird prompt von Catherine, der neuen Besitzerin des Hauses, angesprochen und in das Haus zum Tee eingeladen.
Und so kommt es, dass Leah dort Catherines Enkelsohn Daniel kennenlernt. Danny ist alles, was sich Leah in einem Mann wünschen könnte. Er ist nett, witzig, sexy und die beiden haben auf Anhieb einen Draht zueinander. Doch Leah weiß nicht, ob sie sich auf Danny einlassen kann. Nach dem katastrophalen Ende ihrer letzten Beziehung vor zwei Jahren, hat sie kein Mann mehr interessiert, weshalb sie ihren Gefühlen für Danny auch noch nicht so recht trauen will. Außerdem benimmt er sich manchmal sehr merkwürdig. Vom einen auf den nächsten Moment kann er ohne jede Erklärung von freundlich und offen auf einsilbig und schroff umschlagen.
So sehr sie es auch versucht, Leah kann Danny einfach nicht durchschauen und das allein lässt ihre Alarmglocken schon klingen. Doch gerade als sie befürchtet, trotz allem ihr Herz an ihn verloren zu haben, kommt sie hinter sein Geheimnis und wird dadurch vor die schwierigste Entscheidung ihres Lebens gestellt...

Ehrlich gesagt bin ich sehr unsicher, wie ich Coming Home von Priscilla Glenn bewerten soll. Auf der einen Seite ist es eine sehr schöne und emotionale Geschichte, die ohne künstliches Drama auskommt. Zwar passieren natürlich einige extreme und unvorhergesehene Dinge, aber dennoch fühlt sich die Geschichte insgesamt sehr realistisch an. Die Charaktere sind sehr liebenswert und interessant und man lernt die meisten Figuren im Laufe der Geschichte sehr gut kennen. Auch den Twist sieht man nicht unbedingt kommen. Ich hatte zwar so meine Vorahnungen, doch ganz klar war es dennoch nicht.
Insgesamt klingt das alles also eigentlich recht vielsprechend. Und trotzdem wollte der Funke zwischen Coming Home und mir nicht so recht überspringen. In erster Linie liegt das wohl daran, dass sich die Geschichte nur sehr langsam entwickelt - für mich zu langsam. Lange Zeit passiert nur wenig. Die meisten Fortschritte bzw. Entscheidungen werden von den Charakteren erst stundenlang durchdacht und diskutiert. Dabei wiederholen sich viele Überlegungen auch noch.
Der Schreibstil an sich ist zwar wie von Priscilla Glenn gewohnt sehr schön und es gibt auch einige wirklich emotionale Passagen, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben, insgesamt muss ich aber trotzdem sagen, dass es für etwas zu schleppend und zäh voran ging.
Erst im letzten Viertel zieht die Geschichte ein wenig an. Die Handlung geht in die entscheidende Phase und auch wenn die Entwicklungen manchmal schmerzhaft sind, sind sie doch sehr realistisch und gingen mir beim lesen deswegen nur umso näher.

Dennoch war Coming Home von Priscilla Glenn insgesamt ein sehr zähes Leseerlebnis für mich. Wenn man sich die anderen Rezensionen ansieht für dieses Buch ansieht, stehe ich damit allerdings wohl ziemlich alleine da. Irgendwie verstehe ich das sogar, denn die Geschichte ist wirklich ausgesprochen emotional und herzzerreißend. Doch für meinen Geschmack verbringen die Charaktere einfach zu viel Zeit in ihren Köpfen. Es gibt sehr viele sich wiederholende Monologe und das geht auf Kosten der Dialoge und des Tempos der ganzen Geschichte. Trotzdem, wen die Handlung von Coming Home interessiert oder wem Priscilla Glenns andere Bücher gefallen haben, der sollte diesem Buch vielleicht trotz allem eine Chance geben.

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