17.Nov 2013 |
~nef
Chiliherzenvon Jürgen Schmidt und Sandra Wagner
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Amanda ist die Neue an der Rezeption im Hotel 'Größenwahn'. Irgendwie passte der Name. Dass ihr Chef sie erst einmal nur für die Spätschicht eingetragen hat um sie in Stresssituationen auszutesten, macht ihr nichts. Im Gegenteil. So verbringt sie die späten Stunden lieber auf Arbeit statt zu Hause. Dort wartet nur Roger auf sie - und ihm möchte sie so wenig wie möglich über den Weg laufen.
Mario ist Barkeeper in der 'SonderBar', die zum Hotel gehört. Seine Arbeit macht ihm Spaß und er scheint auch ein gewisses Talent dafür zu besitzen. Seine Frau Christa und seine Tochter Sarah sieht er so trotz der späten Arbeitszeiten ausreichend.
Als Mario Amanda das erste Mal an seiner Theke sitzen hat, ist er angetan. Sie ist sehr attraktiv und sein Instinkt sagt ihm immer direkt, welches Getränk sie gerade braucht. Schon nach wenigen Abenden fängt sie an leicht mit ihm zu flirten. Trotz seiner Familie geht er darauf ein und merkt schnell, dass Amanda in ihm Gefühle weckt, die Christa noch nie hervorgelockt hat.
Doch auch als die Avancen direkter werden, sträubt er sich davor sich auf die neue Liebe komplett einzulassen. Aber wehren kann er sich dagegen auch nicht.
Und dann ist Amanda plötzlich weg. Von jetzt auf gleich verschwindet sie aus seinem Leben und aus dem Hotel. Jeder wusste schon lange, dass zwischen den beiden etwas läuft und so muss Mario sich nun mit bemitleidenden Blicken auseinander setzen. Selbst Christa weiß Bescheid. Was denkt sie jetzt nur von ihm? Und wie soll er so weiter machen?
Dann erhält er eine Nachricht - von Carmen, einer Freundin von Amanda, von der er noch nie gehört hat - und Amandas Tagebuch. Mario begibt sich auf die Suche nach Amandas Spuren. Wie ist ihr Weg ein Jahr zuvor gewesen? Wo ist sie gelandet? Was hat sie erlebt? Und viel wichtiger: Was ging in Amanda vor, als sie ihn verlassen hat?
Der Roman Chiliherzen von dem Autorenduo Jürgen Schmidt und Sandra Wagner ist eine völlig neue Art des Romans. Man lernt im ersten Teil des Buches nur Marios Sicht kennen und wird mit ihm durch seine Gefühlswelt gezogen. Ab der Hälfte des Buches wechselt die Perspektive und man lernt die andere Seite kennen - Amanda. Durch ihre Tagebucheinträge erfährt der Leser wie sie sich in bestimmten Situationen gefühlt hat und was sie dazu bewegt hat so oder so zu handeln. Auch Amandas Leben wird mehr und mehr beleuchtet.
In einem Interview auf der Autorenseite von Jürgen Schmidt kann man nachlesen wie es den beiden Autoren während des Schreibens ging. So haben sie beispielsweise die Figuren völlig unabhängig voneinander entworfen und ihre Geschichte geschrieben.
Das macht den Roman auch aus. Als Außenstehender kann man immer leicht über das Verhalten eines Menschen urteilen, man erfährt aber nie die wahren Gründe dahinter. In diesem Roman fügen sich erst am Ende alle Teile ineinander und man erkennt das ganze Ausmaß der Tragik hinter der Liebesgeschichte.
Der Schreibstil ist am Anfang gewöhnungsbedürftig. Viele sehr kurze Sätze haben mich etwas durcheinander gebracht und mir den Einstieg in das Buch erschwert. Dennoch ist es im Ganzen ein wirklich gelungenes Werk. Trotz seiner niedrigen Seitenzahl hat man nie das Gefühl durch die Handlung gehetzt zu werden. Im Gegenteil. Beide Autoren schaffen es in aller Kürze eine umfangreiche Geschichte vorzulegen.
Chiliherzen hat mich zum Nachdenken angeregt. Man sollte sich selbst immer treu bleiben - aber auch ein Sprung ins kalte Wasser kann der richtige Weg sein.
Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei Jürgen Schmidt bedanken, für die Möglichkeit dieses Buch zu lesen und zu rezensieren.
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