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05.

Nov 2013

~nia

How to Kill a Rock Star

Eliza Caelum (26) liebt Musik. Als sie es mit ihrer ehrlichen Art schafft, den verschlossen Rock Star Doug Blackman und Elizase Held seit Kindertagen zu interviewen, bekommt sie einen Job bei Sonica, einer großen New Yorker Musikzeitschrift. Kurzentschlossen zieht sie nach New York. Dort nehmen sie ihre Bruder Michael und seine Frau Vera unter die Fittiche und besorgen ihr ein Zimmer in einer WG. Ihr Mitbewohner ist Paul Hudson (29), Sänger und Songwriter von Bananafish - der Band, in der ihr Bruder Michael Gitarre spielt. Eliza und Paul sind wie füreinander gemacht mit ihrer Liebe zur Musik, der Verachtung für Retortenbands und marketingkreierten Stars. Sie verlieben sich heiß und innig in einander. Ihre Beziehung wächst und gedeiht und auch Bananafish schafft es, mehr und mehr Fans zu sammeln. Als der Durchbruch nahe ist und Bananafish einen Plattenvertrag bei einem großen Label bekommt, macht Eliza einen gutgemeinten, aber schrecklichen Fehler. Danach ist nichts mehr wie es vorher war und Paul und Bananafish steuern dem Abgrund entgegen...

Liebesgeschichten über Rock Stars mag ich ja besonders gerne. Meist laufen sie nach einem bestimmten Schema ab und am Ende sind Heldin und Held glücklich vereint und die Band sonnt sich selig in ihrem Erfolg. How to Kill a Rock Star ist anders. Das Musikbusiness wird als ein hartes Business beschrieben, in dem man entweder eine Lücke findet und selbst über seinen Erfolg bestimmt oder aber in dem man als Pferdchen der Plattenfirmen ins Rennen geschickt wird. Und genau wie erfolglose Pferde, werden Bands nach einer gewissen Karenzzeit gnadenlos aussortiert. Paul und Bananafish schrammen knapp an der Lücke vorbei und landen im Haifischbecken eines großen Labels. Damit geht der Ärger los.

Tiffanie de Bartolo erzählt Elizas und Pauls Geschichte in How to Kill a Rock Star ganz wunderbar. Sie sind einfach perfekt füreinander und man kann gar nicht anders, als mit ihnen auf Wolke Sieben zu schweben. Als Pauls Band Bananafish den Durchbruch schafft, setzt Eliza - zwar aus einem uneigennützigen Zweck - ihr gemeinsames Glück aufs Spiel. Die Durststrecke, die danach folgt, wird durch tolle Nebencharaktere wie Loring und Doug mitgetragen. Überhaupt waren die Charaktere alle extrem charmant. Das Buch endet dann mit einem besonderen Clou. Doch jeder der seine fünf Sinne besamen hat, kann sich - meiner Meinung nach - einen Teil der Ereignisse schneller zusammenreimen als Eliza. Trotzdem habe ich Titel von vorne bis hinten verschlungen und das ganze Rockstar-Konstrukt wurde atemberaubend und gewitzt dargestellt.

Abzüge gibt es von mir für eine Ungereimtheit, die Elizas Flugangst betrifft und die mich manchmal beim Lesen etwas genervt hat. Ganz klar ist, dass diese Angst logisch und begründet ist. Zwar war sie als Teenager bei einem Therapeuten in Behandlung, hat aber trotzdem keine spezielle Therapie gegen die Flugangst gemacht. Als klar wird, dass Fliegen immer wichtiger wird, unternimmt sie trotzdem nichts dagegen. Hier habe ich mich die ganze Zeit gefragt, warum diese schlaue Frau in diesem Punkt so blind durch die Gegend irrt. Statt sich dann einer Rosskur zu unterziehen, wäre die Flugangst mit professioneller Hilfe bestimmt schneller und leichter zu bewältigen gewesen.

Fazit: Insgesamt hat mir das Buch von Tiffanie de Bartolo aber wirklich viel Spaß gemacht und ich bin froh, dass ich mich endlich überwunden habe, die für ein englisches Ebook ziemlich teure Ausgabe zu kaufen. How to Kill a Rock Star ist lustig, schön, traurig, überkandidelt und sehr unterhaltsam. Definitiv ein empfehlenswertes Buch.

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