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19.

Oct 2013

~nia

Lick / Kein Rockstar für eine Nacht

Tags: Erotik, Humor, Musik

Evelyn (Ev) feiert ihren 21. Geburtstag in Las Vegas. Am Morgen danach wacht sie auf dem Badezimmerflur ihres schäbigen Hotelzimmers auf: mit einem monströsen Kater, einem unglaublichen Diamantring am Finger und einem tätowierten, sexy Unbekannten, der behauptet ihr Ehemann zu sein. Ev hat keinen Schimmer, wie es zu einer Hochzeit mit diesem Bild von einem Mann gekommen sein soll ? sie hat einen totalen Filmriss. David, ihr frisch Angetrauter, fällt aus allen Wolken, als deutlich wird, dass Evelyn sich an die Ereignisse der letzten Nacht nicht erinnert. Wortkarg teilt er ihr mit, dass seine Anwälte sich mit ihr in Verbindung setzen werden. Ev glaubt, sich bei den 'Anwälten' im Plural verhört zu haben, ist aber froh, dass sie diese peinliche Episode anscheinend schnell vergessen und ihre Ehe wieder auflösen kann. Doch dummerweise ist David nicht irgendwer, sondern der Leadsänger der berühmten Band Stage Dive. Und kaum betritt Evelyn heimischen Boden, erfährt sie, was es heißt, mit einem heißbegehrten Rock Star verheiratet zu sein...

Lick / Kein Rockstar für eine Nacht fängt ganz toll an. Die Szene, in der Evelyn total verkatert aufwacht um dann völlig von David umgeworfen zu werden, ist einfach zu schön zu lesen. Auch die weiteren Kapitel sind erst mal ziemlich witzig und man freut sich richtig, als Ev und David irgendwann gemeinsam die Flucht vor der Presse antreten.
Doch im letzten Drittel geht der Geschichte von Kylie Scott irgendwie die Puste aus. Die Missverständnisse zwischen Evelyn und David wirkten da auf mich nur noch an den Haaren herbeigezogen. Beispielsweise die Geschichte um Davids persönliche Assistentin Wanda. Hier will ich nichts verraten, aber für mich war insbesondere Davids Verhalten ihr und Evelyn gegenüber einfach unglaubwürdig. Auch, dass Ev dann ewig braucht, um David wieder in ihr Leben zu lassen, kam mir wie ein Drama um des Dramas willen vor. Klar Rock- und Liebes-Geschichten brauchen auch den Dramafaktor, um zu unterhalten. Es sollte sich damit meiner Meinung nach in einem solchen - an sich schon eher unrealistischen Setting - trotzdem in Grenzen halten.

Die erotischen Szenen liefen für meinen Geschmack etwas zu sehr nach dem gleichen Schema ab. Hier hätten mich entweder weniger Szenen oder aber welche mit mehr sexueller Vielfalt beziehungsweise Variationsbreite besser unterhalten. Zum Glück kann Lick / Kein Rockstar für eine Nacht aber mit seinem Humor punkten und man bekommt genug von den übrigen Bandmitgliedern zu lesen, um sich auch für deren Geschichten zu interessieren. Insbesondere der charmante Schürzenjäger Mal hat es mir da ja angetan. Ich werde die Stage Dive-Reihe in jedem Fall weiterlesen, weil mir der Humor von Kylie Scott gut gefallen hat und Lick / Kein Rockstar für eine Nacht beim Lesen in jedem Fall unterhaltsame Stunden bereitet.

Fazit: Hätte ich Lick vor den Sinners on Tour-Büchern gelesen, wäre ich vermutlich hellauf begeistert gewesen. So fand ich die Geschichte charmant, oft lustig, aber vom Dramafaktor schon ein bisschen zu übertrieben und vom erotischen Blickpunkt her ein wenig zu laff.
Gespannt bin ich trotzdem, welche Seelengefährten die übrigen Stage Dive-Mitglieder finden werden.

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