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03.

Sep 2013

~ND

Price of a Kiss

Reese Randall ist nicht nur von Illinois nach Florida gezogen, um dort die Uni zu besuchen und näher bei ihrer Cousine Eva zu sein. In Wirklichkeit versucht sie, sich vor ihrer Vergangenheit zu verstecken. Denn Reese ist nicht einmal ihr echter Name. Seit ihr Exfreund Jeremy eine sehr ungesunde Obsession für sie entwickelt, die sie bei ihrem letzten Zusammentreffen beinahe das Leben gekostet hat, darf Reese kein Risiko mehr eingehen. Denn Jeremys Vater, der ein erfolgreicher Anwalt ist, gelingt es immer wieder ein Schlupfloch für seinen Sohn zu finden und so ist Reeses verrückter Stalker immer noch auf freiem Fuß.
Keine Wunder also, dass Reese ein bisschen paranoid ist und von Jungs momentan gar nichts wissen will. Zumindest bis ihr eines Tages Mason Lowe an der Uni begegnet. Er feuert sofort ihre Vorstellungskraft an und entfacht allerhand unangemessene Fantasien. Zumindest bis Eva ihr all die Gerüchte verrät, die über ihn kursieren: Angeblich verdient Mason Unsummen damit, die reichen aber sexuell frustrierten Frauen der Stadt zu befriedigen. Er ist ein Gigolo.
Das ist wieder mal typisch Reeses Glück; der einzige Junge, der sie interessiert, ist ausgerechnet eine Prostituierte. Doch als sie eine Stelle als Babysitter für ein Mädchen mit Cerebraler Bewegungsstörung annimmt, entpuppt diese sich ausgerechnet als Masons kleine Schwester Sarah. Reese lernt Mason von einer Seite kennen, die sonst niemand zu sehen bekommt, und es geschieht etwas, womit keiner der beiden je gerechnet hätte: Sie werden Freunde. Doch Masons Ruf ist wie Gift und er hat Angst, dass er sich auf Reese überträgt. Besonders, als immer klarer wird, dass Freundschaft nicht mehr genug für die beide ist...

Linda Kage ist mit Price of a Kiss ein New Adult Buch gelungen, das mir endlich mal wieder richtig gut gefallen hat. Am Anfang sah es allerdings gar nicht danach aus. Denn wenn es eines gibt, das ich in Liebesromanen hasse, dann ist es eine Protagonistin, die auf übertriebene Art und Weise dem Helden nachlechzt. Und tatsächlich sah es erst einmal so aus, als wäre Reese genau einer dieser Fälle. Als sie Mason zum ersten Mal sieht, kann sie kaum einen klaren Gedanken fassen und hat mich damit schon fast dazu gebracht voreilige Schlüsse über dieses Buch zu ziehen. Zum Glück habe ich mich aber sehr getäuscht. Denn die Autorin hat Reese erste Reaktion auf Mason ganz bewusst so gestaltet, folgt dann aber glücklicherweise einem etwas anderen Kurs.
Von da an war mir eigentlich schon klar, dass mir Price of a Kiss gefallen würde. Reese ist ein sehr erfrischender Charakter. Ihre schlechten Erfahrungen mit Jeremy haben sie zwar etwas paranoid gemacht, wer einen gebrochenen Charakter erwartet, ist bei ihr aber an der falschen Stelle. Reese ist eine starke, schlagfertige junge Frau und so ein richtiges Mädchen mit Modetick und allem drum und dran. Gleichzeitig ist sie manchmal aber auch ziemlich trottelig und hat einem wirklich schrägen Sinn für Humor. Damit macht sie sich nicht nur für den Leser zu einer sehr sympathischen Figur. Genau das ist es auch, was Mason so an ihr so anzieht. Auch seinen Charakter mag ich sehr gern. Schon im Prolog erfahren wir, wie aus ihm ein Gigolo geworden ist. Dem Job geht er nicht zum Spaß nach und daraus macht er kein Geheimnis. Er tat mir sehr leid und hat mir immer wieder das Herz gebrochen mit den Entscheidungen, die er fällen musste.
Auch die anderen Figuren in dieser Geschichte sind gut gelungen. Niemand ist perfekt und auch die schwierigeren Charaktere (wie z.B. Reeses Cousine Eva) sind nicht zwangsläufig gleich böse. Da habe ich mich bei einigen Charakteren getäuscht und mich am Ende gerne eines besseren belehren lassen. Besonders hervorheben möchte ich aber noch Sarah, die man einfach lieben muss. Die Beziehung zwischen ihr, Reese und Mason geht einfach ans Herz.
Ein weiterer riesengroßer Pluspunkt, ist die Tatsache, dass es ausnahmsweise Mal fast keine Spielchen bzw. Geheimnisse zwischen den Charakteren gibt. Nichts wird übertrieben oder unrealistisch lang hinaus gezogen. Reese und Mason führen eine erstaunlich offene und ehrliche Beziehung in einer Situation, die mit diesem delikaten Thema alles andere als dafür gemacht scheint. Ich liebe Linda Kage dafür, dass sie sich nicht auf das übliche Spiel eingelassen und ihre Geschichte durch Geheimnisse, Lügen und Intrigen überdramatisiert hat. Das einzige, was lange Zeit ein Geheimnis blieb - und was meiner Meinung nach nur realistisch ist - ist Reeses echte Identität.

Ganz ehrlich, mir persönlich ist kaum etwas negativ an Price of a Kiss aufgefallen. Ich sollte aber vermutlich erwähnen, dass es einige Entwicklungen gibt, die recht vorhersehbar sind. Nachdem Linda Kage sich aber sichtlich bemüht hat, dennoch die ein oder andere Überraschung einzubauen, hat mich auch das gar nicht weiter gestört.

Bevor ich Price of a Kiss von Linda Kage zu lesen begonnen habe, hatte ich ein einfaches, etwas übertriebenes und kitschiges New Adult Buch erwartet. Bekommen habe ich ein wirklich gut geschriebenes Buch mit tollen Charakteren und einer gut ausbalancierten Mischung aus Romantik, Drama, Humor und Emotionen. Price of a Kiss ist ganz sicher nicht das letzte Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe.

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