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10.

Jul 2013

~ND

Frigid

Seit er sie als Kind auf dem Spielplatz geschubst hat (und sie ihn dafür Matschkuchen essen lies), sind Sydney und Kyler die besten Freunde - und fast genauso lang ist Syd auch in ihn verliebt. Dummerweise scheint Kyler das nicht zu erwidern.
Mittlerweile sind die beiden 21 und fangen gerade ihr letztes Semester am College an. Während Syd gerade mal einen ernsthaften Freund hatte, mit dem es auch noch nicht gerade im Guten auseinander ging, hat Kyler jede Nacht ein anderes Mädchen in seinem Bett. Eine wirkliche Beziehung hatte er aber noch nie. Trotzdem verletzt es Syd jedes Mal wieder aufs Neue, wenn sie sieht, wie er ein Mädchen nach dem anderen abschleppt. Sie weiß, es wäre besser für sie, ihre Schwärmerei aufzugeben und jemand anderen zu daten, anstatt auf einen Jungen zu warten, der in ihr doch niemals mehr als eine Freundin sehen wird...

Für Kyler ist Sydney immer auf einem unerreichbaren Podest gestanden. Niemand ist gut genug für sie - schon gar nicht er selbst. Da macht es auch keinen Unterschied, dass niemand sie so gut kennt wie er, oder dass sie die schönsten Augen der Welt hat. Doch da er der festen Überzeugung ist, niemals gut genug für sie zu sein, sucht er sich Ablenkung, wo er nur kann - meist in Form von Parties und anderen Frauen.

Als sich die beiden in den Weihnachtsferien auf den Weg zu ihrem alljährlichen Skiurlaub in Kylers Ferienhaus nach Snowshoe machen, ahnen sie noch nicht, was sie erwartet. Von einem Blizzard eingeschneit und mit nichts, dass sie von der Anziehung zueinander ablenken könnte, kommen Gefühle zum Vorschein, die beide jahrelang für sich behalten haben...

Schon wenn man die Zusammenfassung von Frigid von J. Lynn liest, dürfte dem Leser wohl klar sein, dass es sich die beiden Hauptfiguren hier unnötig schwer machen. Und in der Tat ist es oft wirklich frustrierend zu sehen, wie sehr sich die beiden selbst im Weg stehen.
Am Anfang ist das allerdings noch gar nicht so sehr aufgefallen. Die Geschichte ist sowohl aus Kylers als auch Sydneys Sicht geschrieben und so bekommt man sehr schnell ein Gefühl für diese beiden Charaktere. Syd ist ein bisschen naiv und unbedarft, trinkt nur selten und ist ein kleiner Streber, während Kyler ein Party Animal ist und bei den Frauen wie gesagt nichts anbrennen lässt. Eigentlich sollten die beiden nichts gemeinsam haben, ihre Freundschaft funktioniert aber irgendwie. Für beide gibt es niemand wichtigeren als den jeweils anderen und bis zu einem gewissen Grad kauft man ihnen diese Freundschaft auch ab.
Natürlich können die beiden aber nicht einfach reinen Tisch machen und zu ihren Gefühlen stehen, die für beide alles andere als neu sind. Selbst dann nicht, wenn die Anziehung zwischen ihnen nicht mehr zu leugnen ist und es zum ersten Kuss kommt. Es ergibt sich ein ewiges Hin und Her zwischen den beiden. Leider wurde das irgendwann ziemlich frustrierend und auch wenn ich Syd und Kyler grundsätzlich immer noch sehr gern mochte, gehen sie einem nach einer Weile doch schnell mal auf die Nerven.
Da die beiden ja eingeschneit und somit ans Haus gefesselt sind, gibt es über weite Teile der Geschichte nichts, außer der Interaktion zwischen Syd und Kyler. Mir persönlich haben da wirklich Nebencharaktere gefehlt, die ein wenig von dem künstlichen Drama ablenken. Andere Figuren bekommt man nur ganz am Anfang und am Ende der Geschichte zu sehen. Ansonsten muss man sich fast ausschließlich mit diesen beiden Figuren zufrieden geben. Um da ein bisschen dagegen zu wirken, versucht J. Lynn mit einer Seitengeschichte um einen Einheimischen, der noch ein Hühnchen mit Kyler zu rupfen hat, für etwas Abwechslung zu sorgen. Ich für meinen Teil empfand die allerdings als ziemlich albern und unpassend und es hat das Buch eher schlechter als besser gemacht.

Alles in allem ist Frigid ein eher enttäuschendes Buch von J. Lynn, die auch als Jennifer L. Armentrout schreibt. Es ist eine meist nette und romantische Geschichte zwischen zwei besten Freunden, die eigentlich viel mehr als nur Freundschaft wollen. Sie ist leicht, fluffig und ziemlich banal. Die Figuren sind einfach gestrickt, voller Zweifel und neigen zu Drama. Wer ein besonderes Leseerlebnis sucht, dem würde ich dann doch definitiv ein anderes Buch empfehlen.

Frigid ist bisher nur auf Englisch erschienen. Über eine deutsche Veröffentlichung ist mir bisher noch nichts bekannt.

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