23.Jun 2013 |
~nef
Er ist wieder davon Timur Vermes
Tags:
Belletristik
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Ein Buch, das die Geister scheidet ...
Deutschland 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem kleinen Rasengrundstück mitten in Berlin. Weder er noch die Menschen in seiner Umgebung wissen wie er dort hingekommen ist. Klar ist jedoch - der Typ sieht genauso aus wie 1945.
In seinem Streben nach Antworten landet er bei einem Zeitungskiosk und wird vom Betreiber herzlich aufgenommen. Niemand glaubt dem Auferstandenen, dass er der ist, der 1945 für tot erklärt wurde. Aber auch er selbst kann es nicht so ganz glauben. Man bedenke nur wie alt er dann jetzt wäre. Und so alt schaut er nun wirklich nicht aus.
Aus Ermangelung einer Wohnung, eines Passes und einer Idee wohin er gehen könnte, bietet ihm der Kioskinhaber an einige Zeit dort zu wohnen. In dieser Zeit lernt er allerhand über das neue Deutschland. Wie es sich doch verändert hat und was aus seinem Reich geworden ist.
Schnell spricht sich herum, dass dort ein Typ haust der genauso aussieht wie der Hitler und ebensolche Reden schwingt. Da macht sich doch einer nen Spaß, glauben die Menschen und schon hat er Leute vom Fernsehen im Nacken.
Er sieht darin seine Möglichkeit erneute Macht zu erlangen und sagt zu. Was er nicht ahnt - jeder hält ihn für eine Witzfigur. Dass er sein Programm ohne Unterlass fährt, bestärkt die Annahme nur und schon bald ist der Comedian 'Adolf Hitler' eine Berühmtheit des TV und Internets. Doch nicht jeder ist ihm wohlgesonnen, viele verbinden mit ihm die schrecklichen Taten des Nationalsozialismus - und Unrecht haben sie nicht.
Dennoch bekommt er immer mehr Anhänger und auch alte Gewohnheiten halten rasch Einzug.
Puh, ich muss sagen, so richtig weiß ich nicht, was ich von diesem Buch halten soll. Der Autor Timur Vermes hat in seinem Buch aufgezeigt, wie erschreckend schnell sich ein Mann wie Adolf Hitler auch in der heutigen Zeit integrieren kann. So manches Mal saß ich vor dem Buch und dachte mir 'Das kann doch wohl nicht wahr sein!'. Auf der anderen Seite schafft er es durch die Naivität des Hauptcharakters viel Witz entstehen zu lassen.
Die Figur des 'Führers' reimt sich viel zusammen und die Schlüsse die er daraus zieht sind oftmals ein Schmunzeln wert. Auch der Ausflug auf das Oktoberfest ist wirklich amüsant.
In diesem Buch erlangt die Figur 'nur' Popularität durchs Fernsehen. Man mag sich gar nicht ausmalen, was er in der Politik anstellen könnte.
Unweigerlich stellt sich mir die Frage: Haben wir aus der Geschichte gelernt? Würden wir solch eine Gefahr im Keim ersticken? Oder gibt es noch immer viel zu viele Menschen, die auf solch einen Zug aufspringen würden?
Ich hoffe, dass wir die Antwort auf diese Frage nie herausfinden müssen und sehe dieses Buch als eine humoristische Aufforderung die Vergangenheit nicht zu vergessen. Es war durchaus gut zu lesen und der Autor hat sich viele Gedanken gemacht. Es fällt mir wahnsinnig schwer eine Bewertung zu finden ... doch schlussendlich ist es ein gelungenes Buch.
Bildet euch am besten selbst eine Meinung.
Einen lieben Dank an meine liebe Kollegin Suse für das Ausleihen des Buches =)
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