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23.

Jul 2013

~ND

Faking It / Faking It - Alles nur ein Spiel

Enthält kleine Spoiler für Losing It / Losing it - Alles nicht so einfach.

Eigentlich hatte sich Cade seinen Umzug nach Philadelphia und den damit verbundenen Neuanfang anders vorgestellt. Er macht seinen Magister an der Temple University, fühlt sich aber dort nur bedingt wohl. Außerdem musste er gleich mehrere Jobs annehmen, um sich mit Miete, Lebensunterhalt und Studentenkreditrückzahlungen gerade so über Wasser halten zu können. Seine Wohnung ist ebenfalls nicht gerade in der besten Ecke der Stadt.
Am meisten zu schaffen macht ihm aber, dass seine frühere beste Freundin und erste große Liebe Bliss gemeinsam mit ihrem Freund Garrick ebenfalls nach Philadelphia gezogen ist. Cade ist immer noch nicht über Bliss hinweg gekommen und jedes Mal, wenn er das Paar zusammen sieht, werden alte Wunden wieder aufgerissen. Zumal es zwischen Bliss und Garrick immer ernster zu werden scheint...
Cade kann dabei nicht mehr zusehen. Er braucht einen glatten Schnitt und beschließt daher, erst einmal so viel Abstand wie möglich zu gewinnen. Dann nimmt ein neues und völlig anderes Problem sprichwörtlich an seinem Tisch platz...

Max versucht ihren großen Traum zu verwirklichen. Musik ist ihr Leben und sie möchte unbedingt damit ihr Geld verdienen. Ihrer Band ist der Durchbruch zwar noch nicht gelungen, Max glaubt aber fest daran, dass sie es schaffen wird. Im Gegensatz zu ihren Eltern. Seit einem schweren Schicksalsschlag sind sie extrem überfürsorglich und können kein gutes Haar an Max und ihren vagen Zukunftsplänen lassen. Ihre Berufswahl, ihr Aussehen, ihre Freunde - all das ist ihnen ein Dorn im Auge. Dabei verstellt sich Max sowieso schon so gut es geht für ihre Eltern. Sie haben z.B. keine Ahnung von den Tattoos und Piercings, die Max Körper schmücken und auch ihre Freunde stellt sie ihnen nie vor.
Ihren momentanen Freund Mace kennen sie ebenfalls noch nicht, doch auch er würde ihre konservativen Eltern mit Sicherheit schockieren. Das könnte allerdings ganz schnell Wirklichkeit werden, denn sie haben sich für einen Überraschungsbesuch angekündigt - jetzt gleich. In 5 Minuten sind sie in ihrem Lieblingscafe. Jetzt muss ganz schnell ein Freund her, den sie ihren Eltern auch gefahrlos vorstellen kann. Und dann sieht sie den perfekten Kandidaten allein an einem Tisch sitzen...

Als Max mit dem verrückten Angebot ihren Freund zu spielen auf Cade zukommt, denken sie sich nicht viel dabei. Sie sind unterschiedlich wie Tag und Nacht, verstehen sich aber gut und so sollte es ein leichtes sein, das zu überstehen. Doch schon bald verwischen die Linien und sie sind sich nicht mehr sicher, wem sie eigentlich wirklich etwas vorspielen.

Am Anfang war ich hellauf begeistert von Faking It / Faking It - Alles nur ein Spiel von Cora Carmack. Cade war eigentlich ein Charakter, den ich in Losing It / Losing it - Alles nicht so einfach nicht sonderlich mochte. Umso mehr hat es mich also gefreut, dass er in seiner eigenen Geschichte wesentlich vielversprechender gestartet hat. Dieses Mal ist das Buch sowohl aus der weiblichen, als auch der männlichen Perspektive erzählt, was mir geholfen hat, beiden Figuren wesentlich näher zu kommen. Cade versucht sein Bestes, über Bliss hinwegzukommen, war dabei aber nicht zu weinerlich oder nervig, was mir immer mitunter am Wichtigsten ist. Auch Max ist eigentlich ein recht interessanter und sympathischer Charakter. Sie ist das genaue Gegenteil von Bliss und auch wenn sie ziemlich launisch ist, könnte sie genau der richtige frische Wind sein, den Cade braucht.
Eigentlich fängt ihre Geschichte ja auch ganz nett an. Klar, wirklich realistisch ist es nicht, wie sie sich kennenlernen, aber es passiert von Anfang an so viel in dem Buch, das mir das gar nicht wirklich aufgefallen ist. Ich für meinen Teil konnte die Anziehung zwischen den beiden wirklich nachvollziehen. Auch dass sie einander nicht mit Samthandschuhen anfassen finde ich gut. Leider kann Faking It / Faking It - Alles nur ein Spiel dem guten ersten Eindruck nicht bis zu Ende gerecht werden.

Denn irgendwann hatte ich das Gefühl, alles schon fünf Mal gelesen zu haben. Die Probleme der Figuren haben sich im Kreis bewegt und ständig wiederholt. Sowohl Max als auch Cade haben sich lieber selbst bemitleidet, anstatt sich aktiv aus ihrer Situation zu helfen. Leider passierte das immer wieder und so wurde Faking It / Faking It - Alles nur ein Spiel ab der Hälfte oft etwas langweilig und frustrierend.
Am Schlimmsten waren aber Max Eltern. Klar, sie sollten nervig und übertrieben konservativ sein, manchmal ist Cora Carmack da aber eindeutig übers Ziel hinaus geschossen. Sie haben ständig etwas auszusetzen und lassen sogar zu, dass ihre Schwägerin Max alles andere als nett behandelt. Gleichzeitig waren sie aber auch oft übertrieben herzlich und aufdringlich. Das wollte für mich nicht so ganz zusammen passen.
Auch das Ende von Faking It / Faking It - Alles nur ein Spiel hat mir nur bedingt gefallen. Alles kam irgendwie zu plötzlich und übereilt. Die Reaktion von Max Eltern kam etwas überraschend und insgesamt wurde das Happy End zu sehr erzwungen. Andere Aspekte, die mich deutlich mehr interessiert hätten, wurden komplett unter den Teppich gekehrt und nicht mehr aufgenommen.

Fazit: Nach einem temporeichen und vielversprechenden Anfang, in dem zwei sympathische und vielseitige Charaktere vorgestellt wurden, konnte Faking It / Faking It - Alles nur ein Spiel von Cora Carmack leider im Laufe des Buches doch nicht 100% überzeugen. Dafür war die zweite Hälfte teilweise zu stark von Wiederholungen geprägt und das Ende zu übereilt.
Teil 3 Finding It / Finding It - Alles ist leichter mit dir, der von Bliss und Cades Freundin Kelsey handelt, erscheint am 1. Oktober 2013 in den USA.

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