23.May 2013 |
~nef
Die Nebelkindervon Jörg Kastner
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In einer Abtei am Mondsee wächst der Junge Albin als Findelkind auf. Als er nur ein paar Monate alt war, wurde er vom Mönch Graman gefunden und ins christliche Kloster gebracht.
Doch Albin ist anders als die anderen Jungen und Mädchen im Kloster. Er ist kleiner als sie und auch von dunklerer Hautfarbe. Aber am meisten unterscheidet er sich wohl durch seine Füße von den anderen. Seit er denken kann hält Graman in dazu an seine Füße niemandem zu zeigen. Für Albin eine Selbstverständlichkeit nach so vielen Jahren, auch wenn er den Grund nicht kenn.
Doch in dieser Nacht gibt es kaum etwas anderes als die Gäste in der Abtei, an die er denken kann. In einem fort werden Speisen und Getränke aufgetragen, denn die Gesandten des ostfränkischen und auch des westfränkischen Königs sind versammelt um eine Abstimmung zu halten. Albin weiß nicht worum es sich dabei handelt, doch er ist auch viel zu sehr damit beschäftigt zwischen Küche und Speisesaal hin und her zu eilen. Nur die liebreizende Tochter des Grafen Guntram, Gerswind, lenkt ihn von seiner Arbeit ab. Wie schön sie doch ist und wie oft sie ihn anschaut. Ob es nur Zufall ist?
Albin wird durch einen schmerzhaften Stich beinahe zu Boden gestreckt. Vor Schreck lässt er den Kuchen fallen und hört nahe der Ohnmacht eine Stimme in seinem Kopf. Sie spricht von Mord, aber nicht direkt zu ihm. Es ist ihm, als höre er fremde Gedanken. Kaum hat er sich mit der Situation abgefunden, da wird er auch schon von einem herbeieilenden Mönch für seine Tollpatschigkeit zurecht gewiesen. Dann passiert alles ganz schnell. Der eben noch lachende Graf Chlodomer springt auf von seinem Platz und führt einen wilden Tanz auf. Kurz darauf bricht er tot zusammen. Die Mönche und edlen Herren sind geschockt. Da sieht Albin eine kleine Gestalt davon huschen und ehe er sich's versieht, spricht er laut aus was er beobachtet. Ohne groß Fragen zu stellen nehmen die Männer der Garde die Verfolgung auf und schaffen es einen kleinen Mann im Weinkeller der Abtei zu stellen. Albin konnte die Soldaten dank der Gedanken, die er aufgefangen hat dort hin führen, doch schon als er den kleinen Mann sieht, ist ihm klar: das ist nicht der Mörder. Und dann spricht dieses Wesen auch noch in seinem Kopf. Wie kann das sein?
Nachdem die Befragung des Gefangenen zu keinem Ergebnis geführt hat, wird Albin ebenfalls vom Abteivorsitzenden Mönch befragt. Er hat sich vorher gut überlegt, was er sagen wird und vermeidet es unter allen Umständen von den Stimmen in seinem Kopf zu berichten. Während des Verhörs erfährt Albin, dass es sich bei dem Gefangenen um einen Elben handelt. Nie hat er einen gesehen und er kennt nur die Geschichten, die Graman erzählt hat. In dunklen Nächten kommen die Elben - die Nebelkinder - im Schutz des Nebels, der vom Mondsee aufsteigt in die Häuser und Ställe der Menschen und stehlen ihnen Frau, Kind und Tier. Auch in dieser Nacht stieg ungewöhnlich dichter Nebel vom See auf, doch durch die Festlichkeit hat man sich im Kloster nicht wie gewöhnlich verschanzt. Schnell ist der Elb als Mörder auserkoren und soll bald behängt werden.
Das kann Albin nicht zulassen, weiß er doch im Grunde seines Herzens, dass er es gar nicht war. Außerdem will er von diesem Wicht Antworten haben. Wieso kann er sich mit Albin verständigen ohne Worte zu benutzen? Und wie kommt es, dass sie beinahe von ähnlicher Statur sind.
Auch Graman scheint in Albins Gegenwart immer unruhiger zu werden, als würde er ihm etwas verheimlichen.
So beschließt Albin dem Elb zu helfen um Antworten zu bekommen. Doch mehr Fragen tun sich auf. Denn Albin hat richtig erkannt, dass ein Elb den Grafen getötet hat und neben den Braunelben, wie Findig einer ist, gibt es auch noch Rotelben, die sich häufiger als Meuchler anheuern lassen. Aber was haben die Rotelben davon einen Menschen zu töten in der Abtei? Während Findig außerhalb der Klostermauern nach Antworten sucht, soll Albin drin bleiben und so tun, als wüsste er nichts von der Flucht des Nebelkindes. Findig verspricht ihm ein baldiges Wiedersehen um ihm einige seiner Fragen zu beantworten. Albin schlägt ein und schleicht sich zurück in den Schlafsaal. Als am frühen Morgen die Soldaten Albin aus dem Bett reißen, weiß er sehr wohl warum, hütet sich doch sich nichts anmerken zu lassen. Doch auch so sitzt Albin schon bald gewaltig in der Tinte. Nun kann ihm nur noch einer helfen, aber wird er der Elb sich an sein Versprechen erinnern, jetzt wo seine Flucht erfolgreich war?
Ich habe dieses Buch vor einigen Jahren aus einer Kramkiste gefischt und mir gedankt 'Das klingt doch eigentlich ganz interessant.', dann verschwand es in einem meiner vielen Bücherregale und hatte nun erst das Glück wieder in meine Hände zu fallen.
Es ist mein erstes Buch von Autor Jörg Kastner und die Schreibweise war erst einmal etwas gewöhnungsbedürftig. Er schreibt häufig in kurzen Sätzen, die eigentlich durch ein Komma getrennt werden sollten und so etwas unfertig wirken. Aber nach den ersten 30 Seiten hat man sich daran gewöhnt und taucht komplett in Albins Welt ab.
Das Buch spielt in Österreich - am Mondsee. Jörg Kastner verbindet in diesem Buch historisches mit mystischem und es passt hervorragend zusammen. Ich habe es wirklich genossen dieses Buch zu lesen und mit den kleinen Findling Albin mit zu fiebern.
Wer also mal andere Elben kennenlernen möchte, als jene die auf Pferden reiten, Sindarin schreiben und langhaarig sind, der ist mit diesem Buch gut aufgehoben =)
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