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22.

Sep 2016

~ND

Own the Wind

Als Tochter von Kane 'Tack' Allen, dem Boss des Chaos Motorrad Clubs, ist Tabby es gewohnt, dass sich jeder in ihre Angelegenheiten einmischt. Denn der Club ist wie eine Familie und die Männer beschützen, was ihnen gehört. Das kann aber auch ganz schön erstickend sein und so ist es kein Wunder, dass Tabby früher ihre Grenzen ausgetestet hat und ständig Ärger bekam. Regelmäßig musste sie der ein oder andere Biker aus dem Club aus einer unangenehmen Situation retten, bis es schließlich einem von ihnen reichte und er Tabby eine Lektion verpasst hat und ihr zeigte, was aus ihr wird, wenn sie so weiter macht. Leider war dieser Biker ausgerechnet Parker 'Shy' Cage, der Mann, für den Tabby seit Jahren schwärmte. Nach seiner Lektion hatte Tab aber die Schnauze endgültig voll und hat Shy aus ihrem Leben gestrichen.

Shy hatte nicht vor, Tabby gleich so von sich zu stoßen. Er möchte sie zwar manchmal am liebsten umbringen, bekommt sie allerdings trotzdem nie aus dem Kopf. Shy weiß aber, dass zwischen ihnen niemals etwas sein kann, denn nicht nur ist sie zu jung, sie ist auch die Tochter seines Bosses und damit tabu. Trotzdem gefällt ihm gar nicht, dass Tabby ihn meidet – vor allem nicht, als daraus Jahre werden.
Doch als Tabby von einem schweren Schicksalsschlag getroffen wird, der ihr Leben komplett auseinander nimmt, ist es ausgerechnet Shy, der da ist, um ihr helfen wieder auf die Beine zu kommen. Und beide müssen sich dem stellen, was sie einander nie gesagt haben.

Da sich die Geschichte von Own the Wind von Kristen Ashley über mehrere Jahre hinzieht, ist es ziemlich schwierig, die Handlung wirklich zu beschreiben. Allerdings muss man ehrlich sagen, allzu viel Handlung gibt es nicht. Es passiert zwar immer wieder etwas, aber ein wirklich greifbares Geschehen gibt es eigentlich nie.
Stattdessen verfolgen wir erst aus Shys, dann aus Tabbys Perspektive, wie sich die beiden erst entfernen, dann wieder annähern und schließlich ein Leben beginnen, in dem der jeweils andere eine wichtige Rolle spielt. Am Anfang hat mir das sehr gut gefallen. Shy hatte allen Grund Tabby den Kopf zu waschen, genauso wie ich verstehen konnte, dass Tabby ihn danach gemieden hat. Die ersten 15% dieses Buches strecken sich bereits über mehrere Jahre und auch wenn das extrem klingt, fand ich gerade das eigentlich ziemlich gut gelungen. Das sollte sich aber bald ändern, denn schon nach kurzer Zeit gab es keinerlei Entwicklung mehr.
Ich bin mir auch nicht sicher, was ich von Shy und Tabby halte. Shy ist einer dieser klassischen harten Typen. Er ist ein bisschen Macho, ein bisschen dominant und weiß immer alles besser. Er macht keine Hausarbeit, er sieht nicht ein, wieso man seinen Willen nicht mit Fäusten durchsetzen kann und er ist extrem arrogant. Er ist aber auch loyal und würde alles für seine Familie (also den Club) tun. Shy hatte definitiv einen gewissen Charme - ich konnte ihn aber nicht genießen, weil Tabby sich nie genug gegen ihn durchgesetzt hat, auch wenn sie es versucht hat. Am Ende hat sie aber doch immer nachgegeben und Shy und seinen Machoallüren recht gegeben und das hat mich immer wieder geärgert.
Dem Schreibstil von Own the Wind konnte ich ebenfalls nicht sonderlich viel abgewinnen. Gerade, wenn die Biker sprechen, hat die Autorin ziemlich übertrieben. Die Dialoge sind ein einziges Chaos aus abgekürzten Satzfetzen und dämlichen Sprüchen, denen ich so gar nichts abgewinnen konnte. Ein kleines Beispiel: "Gotta say it, my duty, gettin' you know it without me speakin' the words but, you have a girl, you'll understand." Sätze dieser Art gab es zu Hauf und teilweise musste ich sie drei Mal lesen, bis alles klar war.
Was mich außerdem enttäuscht hat, war das Ende. Denn als es endlich einmal so aussah, als würde etwas passieren...passiert gar nichts. Denn diese Entwicklungen und Spannung in der Geschichte wurden nur eingeführt, damit es in Fire Inside (Amazon-Partnerlink*), dem zweiten Band der Chaos-Reihe, fortgesetzt werden kann. Ich persönlich habe mich darüber sehr geärgert, denn dem Buch wurde dadurch wieder jegliche Spannung genommen. Es ist aber auch kein Cliffhanger, so dass es mich nicht unbedingt motiviert, diese Reihe weiter zu lesen.

Wirklich überzeugen konnte mich Own the Wind von Kristen Ashley also nicht. Dafür passiert mir einfach zu wenig. Auch die Charaktere waren nicht ganz mein Fall. Ich denke, das ist aber auch bisschen mein Problem, denn Biker Club Bücher scheinen einfach nicht für mich gemacht zu sein. Zuviel Dominanz, zu viel Selbstjustiz, zu viele Machos und Frauen, die kein Rückgrat haben und sich zu oft nicht durchsetzen. Fairerweise muss ich aber sagen, dass das im Fall von Own the Wind nicht allzu schlimm ausfällt und es definitiv Bücher gibt, die noch einen Schritt weiter gehen.
Trotzdem denke ich nicht, dass ich diese Reihe weiter lesen werde. Übrigens handelt es sich dabei um ein Spin-Off einer anderen Serie. Denn Tabbys Vater Tack und seine Frau Tyra hatten mit Motorcycle Man (Amazon-Partnerlink*) bereits ihre eigene Geschichte.

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